YHA Port Fairy
8–9 okt. 2024, Australië ⋅ ☁️ 11 °C
Zum ersten Mal assen wir unser gekauftes Granola-Müsli mit einer Banane und Milch. Die Flocken schmeckten wirklich ausgezeichnet.
Um 09:15 Uhr holten Jasmins Eltern uns bei unserem Motel ab und wir fuhren gemeinsam zu einer Bäckerei, um für sie ein Frühstück zu organisieren. Wir tranken einen Tee und setzten uns zu ihnen. Das Frühstück ging auf uns für 15.76 Franken.
Unterwegs besuchten wir einen "Woolworths", um wieder einen Fertigsalat für das Mittagessen zu kaufen. Dazu gab es Cherrytomaten, Eisteedosen ohne Zucker und eine CocaCola Zero. Wir zahlten 14.49 Franken.
Kurz vor Mittag erreichten wir den "Blue Lake". Einen Zwischenstopp, um die Beine etwas zu vertreten und einen blauen See zu betrachten. Wie erwartet war er auch blau, speziell an ihm ist, dass er ein Kratersee ist. Der Vulkan ist ruhend und hatte vor langer Zeit vier Seen. Heute gibt es nur noch zwei. Die anderen sind ausgetrocknet, als der Grundwasserspiegel sank.
Wir liefen hoch auf einen kleinen Berg, um die Aussicht auf den Kratersee zu geniessen. Beeindruckend war es auf jeden Fall und als die Sonne langsam durch die Wolken kämpfte, sah man das blaue Wasser noch intensiver.
Auf dem Parkplatz der Attraktion assen wir beide unser Mittagessen.
Vier Stunden später, nach kerzengeraden Strecken, tausenden perfekt nebeneinander eingepflanzten Bäumen, einer Toilettenpause und rasenden Truckfahrern, die uns überholten, erreichten wir das Hauptziel des Tages.
Das "Tower Hill Wildlife Reserve" ist ein Schutzgebiet, welches den ruhenden Tower Hill-Vulkan und ein Feuchtgebiet umfasst. Dabei hat es einen Umfang von 614 Hektar.
Schon auf dem Weg zum Parkplatz im Schutzgebiet entdeckten wir einen Koala auf einem Baum. Er war ausnahmsweise nicht mit Schlafen beschäftigt, sondern mit der Futtersuche. Er beäugte die Äste um ihn, riss einen kleinen ab und roch an Blättern, bevor er sie verputzte.
Das Reservat ist mit zwei natürlichen Brücken mit dem Festland verbunden. Um das ganze Gebiet befindet sich der "Tower Hill Lake".
Nach wenigen Schritten durch den Park entdeckten wir erneut einen Koala. Dieser schlief aber tief und fest und klammerte sich dabei an einen sehr instabil aussehenden Ast.
Wir setzten den Weg fort und stiegen auf einer steilen Treppe bis zu einem Aussichtspunkt empor. Oben angekommen bemerkten wir, dass die Wanderwege falsch angeschrieben waren. Der begonnene Weg sollte eigentlich ein Rundwanderweg sein und nicht aufhören. Die Farben auf der frei zugänglichen Parkkarte waren vertauscht. Somit hiess es wieder herunterlaufen und einen anderen Weg zu suchen.
Und da entdeckte Tim ein riesiges Känguru. Wir können wirklich nur vermuten, was ein Känguru ist und was ein "Wallaby". Das Tier starrte trotz der grossen Distanz genau in unsere Richtung. Mit dem Fernglas beobachteten wir es zurück. Neben ihm hoppelten immer wieder Kaninchen umher. Kaninchen werden in Australien eher als grosse Plage angesehen. 24 wurden 1788 mit den ersten Sträflingen von Grossbritannien mitgeliefert und wurden jetzt mehr als 200 Millionen Mal gezählt.
Wir bewegten uns langsam die Treppen hinunter und liefen auf der Strasse so leise wie möglich in Richtung des gesehenen Kängurus. Dort sahen wir neben dem gigantischen Känguru zwei weitere kleinere Kängurus.
Um welche von den 65 Arten es sich handelt, wissen wir nicht. Sie gehören aber alle zu den Beuteltieren, welche eine Tragzeit von 20 bis 40 Tage haben. Dabei kommen sie völlig unterentwickelt zur Welt und wiegen wenige Gramm. Nach einem halben Jahr verlässt das Jungtier zum ersten Mal den Beutel und ist mit acht Monaten endgültig zu gross für den Beutel. Sie werden aber bis ein Jahr gesäugt.
Interessant dabei ist, dass die Mutter sich kurz nach der Geburt erneut paart. Dieser Embryo wächst jedoch kaum weiter, bis das erste Jungtier den Beutel verlässt. Der Vorteil dabei ist, dass wenn das erste Jungtier stirbt oder die Mutter es verlassen muss, sofort ein Nachfolger da ist.
Als wir hinter uns erneut ein Rascheln hörten, bemerkten wir ein weiteres Känguru, welches sich vom Gras ernährte. Auch hier hoppelten jede Menge Kaninchen umher. Es war ein wunderschöner Moment, all diese Tiere in freier Wildbahn sehen zu können und sie in ihrem normalen Umfeld zu beobachten. So surreal, diese fantastischen und so ungewöhnlichen Lebewesen wahrnehmen zu dürfen.
Wir machten uns wieder auf die Suche nach dem Wanderweg. Dieser führte uns erneut am Parkplatz vorbei und schon wieder sahen wir zwei Wildtiere.
Zwei "Emus" liefen der Strasse entlang und suchten von dieser aus feine Leckereien. Er ist die grösste Vogelart der Tierwelt Australiens und nach dem afrikanischen Strauss der zweitgrösste Vertreter der Laufvögel. Sie sind friedselige und neugierige Tiere, welche aber bei Bedrängung oder in der Brutzeit schnell auf aggressiv umschalten können. Mit ihren Schnabelhieben und Fusstritten können sie einen Menschen schwer verletzen.
Als die beiden immer näher kamen, suchten wir langsam aber bestimmt das Weite. Sie waren bereits genug nahe, um jedes Detail von ihnen sehen zu können.
Keine fünf Meter weiter sahen wir erneut zwei Kängurus, die uns erneut wieder ganz genau im Blick hatten. Bei jedem Knirschen unter unseren Schuhen bewegten sich zuerst ihre Ohren in unsere Richtung und wenn wir doch zu laut waren, richteten sie den gesamten Oberkörper auf und schauten in unsere Richtung.
Wir begannen mit der eigentlichen Wanderung, obwohl wir bereits alle gewünschten Tiere gesehen hatten.
Zuerst liefen wir am Kratersee entlang, der vor sich hin glitzerte, da die Sonne uns heute alle Ehre machte. Der Weg war gesäumt mit Bäumen. Mit der Zeit wanderten wir wieder weiter nach oben und hatten einen fantastischen Blick um uns herum. Wir sahen den blau glitzernden See umgeben von prachtvoller grüner Natur. Von hier oben sahen wir bis auf das Meer.
Hier oben trafen wir noch ein selbsternanntes "Wallaby". "Wallabys" sind eine Gattung aus der Familie der Kängurus. Wie die Kängurus sind sie eher dämmerungs- oder nachtaktiv. Die Tragzeit dauert 33 bis 38 Tage, danach krabbelt das Jungtier wie beim Känguru in den Beutel.
Um ehrlich zu sein, sahen alle genau gleich aus.
Immer wieder entdeckten wir im Dickicht die Tiere beim Grasen. Jedes Mal, wenn wir uns zu ihnen wandten, hörten sie uns bereits und warfen einen Blick in unsere Richtung. Sie hatten uns ganz genau im Visier.
Beim Parkplatz zurück, sahen wir mindestens fünf Koalas, die auf ihrem privaten Baum sassen. Nur zwei teilten sich einen, eine Seltenheit. Dabei waren alle der Tiere zum ersten Mal richtig aktiv. Sie assen, kletterten oder kratzten sich. Auch sie warfen immer wieder einen Blick auf uns. Sie waren so unbeschreiblich herzig und wir genossen es, den riesigen Fellknäueln zuzuschauen, wie sie lebten. Bis heute konnten wir es immer noch nicht verarbeiten, einem Koala gegenüberzustehen.
Obwohl jeder Baum sehr ähnlich aussah, hatten wir langsam im Griff, welche Bäume die Tiere am meisten bevorzugen.
Wir stiegen wieder ins Auto und fuhren am See entlang zum Ausgang. Ein Koala entdeckten wir direkt vor unserem Autofenster. Neugierig beäugte er uns, gähnte herzhaft und widmete sich wieder seinem Nickerchen.
Zwei schwarze Schwäne sahen wir auf dem See auf Nahrungssuche. Diese Schwanenart gibt es hauptsächlich im Südosten und Südwesten von Australien. Es ist in ganz Australien verboten das Tier zu schiessen, gilt aber als nicht gefährdet. Etwas später sprang noch ein riesiges Känguru über die Strasse und gesellte sich zu den anderen bereits wartenden.
In "Port Fairy" angekommen, suchten wir zuerst das Motel von Jasmins Eltern auf. Dort parkten wir das Auto und gingen zu Fuss in das Zentrum des Ortes. Wir nahmen in einem thailändischen Restaurant Platz und bestellten einmal gebratenen Reis mit Gemüse und Tofu für Jasmin und für Tim das gleiche, aber mit Ananas. Das Essen schmeckte, als würde es direkt aus Thailand kommen. Dazu nahm sich Tim noch ein Bier und stiess mit Jasmins Vater an. Wir wurden auf das Abendessen eingeladen.
Zum Abschluss für den Abend gab es noch für jede Person ein "Lösli", welche Tim für 2.37 Franken gekauft hatte. Jeder konnte bis zu 10'000 australische Dollar gewinnen.
Nach dem Essen fuhren uns Jasmins Eltern kurz zu unserer Jugendherberge. Zu unserem Glück bekamen wir ein Upgrade, sprich anstelle des Zimmers mit dem Gemeinschaftsbad gab es ein Zimmer mit eigenem Badezimmer. Wir waren mehr als dankbar, da wir auch ganze 72.40 Franken gezahlt hatten für dieses Zimmer. Durch das Näherkommen an die "Great Ocean Road" steigen die Preise immer mehr, oft unbegründet, an. Der einzige Nachteil waren wieder einmal die eisigen Temperaturen in diesem Zimmer. Keines der bisherigen Zimmer war vorgeheizt und das Einstellen der Heizung zu diesem Zeitpunkt war so gut wie sinnlos. Trotzdem stellten wir die beiden kleinen Heizkörper auf die höchste Stufe. Für uns war es ein wenig unverständlich, bei diesen Temperaturen sie nicht dauerhaft laufen zu lassen. Permanent unter der Bettdecke zu sein, sollte kein Sinn eines gebuchten Zimmers sein.
Ein wenig wurde noch gearbeitet, danach fielen wir wieder einmal tot ins Bett.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 32.62 Fr.
- Lebensmittel: 30.25 Fr.
- Ausflüge: 2.37 Fr.
Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 330.86 Fr.
Verkehrsmittel: 886.14 Fr.
Übernachtungen: 361.07 Fr.
Anschaffungen: 0.00 Fr.Meer informatie























Reiziger
So herzig😍
Reiziger
Ganz tolle Aufnahme