YHA Apollo Bay Eco
Oct 9–10, 2024 in Australia ⋅ ☁️ 15 °C
Gefrühstückt wurde wie gewohnt im Zimmer.
Gemeinsam mit Jasmins Eltern setzten wir uns in ein Café und genossen einen Tee.
Danach wurde wieder einmal eine Attraktion nach der anderen angeschaut.
Wir hatten zwei Tage Zeit für die "Great Ocean Road", mit einer 243 Kilometer langen Strasse, die entlang der australischen Südküste verläuft. Sie gilt als eine der weltweit bekanntesten Strecken für Touristen. Natürlich mussten auch wir sie sehen und das nicht nur aus dem Auto. Wir hatten bereits mehrere Stopps herausgesucht, die laut Google sehenswert sind.
Unser erster Stopp war die "Childers Cove". Eine komplett einsame, wunderschöne Bucht. Wir hatten die ganze Bucht für uns alleine und konnten bei dem schönen Sonnenschein das Meer in seiner vollen Pracht sehen. Ein unbeschreiblicher Moment, einen so perfekten Strand ganz für sich alleine zu haben.
Die "Sandy Cove" gleich nebenan fühlte sich genau gleich einzigartig an. Wir beide kletterten noch ein wenig die Felswände hoch, um uns einen Moment lang völlig frei zu fühlen. Auch hier war keine Menschenseele weit und breit. Die Felsen sahen trotz der kurzen Distanz der beiden Buchten anders aus. Hier waren sie weniger wie ein grosser Felsen, sondern sahen aus, als beständen sie aus mehreren, einzelnen und flachen Schichten. Die verhältnismässig zu den europäischen, riesigen Wellen überschlugen sich an der Küste und ergänzten das Bild perfekt.
Eines müssen wir aber vermerken. Grosse Spinnen oder Schlangen, trotz absichtlicher Suche auf dem Weg zurück zum Auto, fand man nicht. Trotz des eher schmalen Weges mit viel Gestrüpp auf beiden Seiten. Das Einzige, was uns regelrecht zum Ausflippen brachte, waren die lästigen Fliegen. Sie liebten es seit unserer Ankunft in Australien, im Gesicht zu landen, um am Mundwinkel oder in den Augen nach Proteinen zu suchen. In unseren Körperflüssigkeiten gibt es davon reichlich. Die weibliche Buschfliege benötigt vor der Eiablage reichlich dieser Proteine. Vor allem im Outback empfiehlt es sich, einen Fliegenhut zu kaufen.
Bei der "Bay Of Islands" war der nächste Halt. Dieses Mal standen wir nicht auf dem Sandstrand, sondern auf der Klippe, von der wir auf das Meer herunterschauen konnten. Wir konnten genau sehen, wie sich das Meer immer mehr von den Klippen holt und abtransportiert. Vor der Küste ragten noch ein paar Felstürme aus dem Wasser und sogar eine kleine Insel. Um sie herum schäumte das wilde Meer weiss.
"The Grotto", wie der Name bereits sagt, war eine Grotte. Sie offenbarte einen einzigartigen Blick auf die Felsformationen gleich hinter ihr sowie auf das Meer. In einer Einbuchtung unterhalb der Grotte befand sich eine Ansammlung von Meerwasser. Es ist immer wieder erstaunlich, was die Natur einem alles anbieten kann.
Die letzten Stunden kamen uns immer mehr Autos entgegen. Die Route war meistens von "Melbourne" aus befahren, wir waren einige der wenigen, die in "Adelaide" starteten. Viele Chinesen fielen uns auf, die auch in diesem Land sehr wenig Wert auf Vorschriften gaben und über die Absperrungen kletterten. Die extra montierten, sogar auf Chinesisch geschriebenen Warnschilder ignorierten sie. Zum Glück gab es aber auch hier manche Vernünftige, die sich daran hielten.
Bei der "London Bridge", ehemals aus zwei Brücken bestehend, blieben wir als Nächstes stehen. 1990 stürzte die Brücke zum Festland ein und führte zur Strandung von zwei Touristen, die Stunden später mit einem Helikopter gerettet werden mussten. Nun gibt es nur noch eine Brücke zwischen den beiden bereits getrennten Inseln.
Es war unbeschreiblich schön.
Das Meer war weit, der Strand in der gleichen Bucht unendlich lang und unberührt und die Steinformationen zeigten erneut, wie stark das Meer ist. Das Wetter gab heute auch das Beste und so schien der ganze Tag lang die Sonne mit strahlend blauem Himmel.
In "Port Campbell" holten wir uns in einem kleinen Supermarkt noch zwei Salate mit Brot für das Mittagessen. Zu unserem Pech gab es nur Reissalat, Nudelnsalat oder noch schlimmeren, ungesunden Salat. Das Essen kostete 10.68 Franken. Am Ende entschieden wir uns für den Reissalat, der mit Abstand am schlechtesten schmeckte. Wir würgten den Salat runter und gönnten uns danach ein wenig Brot für den besseren Geschmack.
Die nächsten Stopps waren der "Tom and Eva Lookout", "Loch Ard Gorge" und der "The Razorback Lookout". Dabei ist die "Loch Ard Gorge", sprich die Schlucht, nach einem Schiffsunglück 1878 benannt. Alle bis auf eine Frau sowie einen Mann im Teenageralter starben bei diesem. Die See war an diesem Tag sehr unruhig und das Schiff lief auf einem Riff auf. Die "Tom and Eva Lookout" Stelle gleich nebenan zeigen zwei Felsen, die aus dem Meer ragen, die zu Ehren der beiden Überlebenden benannt wurden.
"The Razorback" sah wie ein Rasiermesser aus. Eine lange, dünne Wand mitten durch den Indischen Ozean, mit einer spitzen Kante zu oberst. An diesem Stein konnten wir besonders gut die vielen verschiedenen Gesteinsarten ausmachen.
Alles sah atemberaubend und unglaublich schön aus.
Auf dem Weg sahen wir am Strassenrand einen "Kurzschnabeligel". Bevor Tim aber für ein Foto aussteigen konnte, rollte sich dieser im hohen Gras zusammen, sodass man ihn nicht mehr erkennen konnte. Sein Schutzmechanismus gegenüber Feinden.
Die "Twelve Apostles", das absolute Touristenspektakel, schauten wir als Letztes an. Acht der ehemals neun Stapeln, 2005 eingebrochen, stehen bis heute noch. Obwohl die zwölf nie standen, werden sie als solche bezeichnet. Um aber mehr Touristen anzulocken, änderten sie den Namen von "Pinnacles" zu diesem. Sie wurden alle durch Erosion gebildet. Durch die harten und extremen Wetterbedingungen wird weiches Kalkstein abgetragen, danach bilden sich in den Klippen Höhlen, die dann zu Bögen werden und schlussendlich einbrechen und zu Felsstapeln werden. Diese sind leider dann stärker anfällig für neue Erosionen und können teils zusammenbrechen.
Die Touristenmassen waren hier extrem. Von der ganzen Welt strömten hier Menschen zu den Klippen, um alles mit eigenem Auge anzuschauen. Auch Helikopterrundflüge werden hier angeboten.
Auch wir staunten nicht schlecht, als wir die Felsstapel im Meer erblickten. Die Küste war endlos lang auf beiden Seiten und der Weg nach unten war steil und tief. Wir standen auf einem ausgebauten Steg und schwebten über dem Boden oberhalb eines tieferen Felsvorsprungs. Wie bereits an all den anderen Aussichtspunkten waren wir hingerissen vom stürmischen Meer. Die Wellen standen in keinem Vergleich und die extreme Grösse des Landes konnte auch kein anderes streitig machen. Alles in diesem Land wirkte auf uns endlos, weshalb wir verstehen, was mit dem Satz gemeint ist, in Australien ist alles langsamer und gemütlich. Es ist sowieso unmöglich, die riesigen Distanzen so schnell hinter sich zu bringen. Deshalb kann man es direkt entspannter angehen.
Als hätten wir heute nicht sowieso schon so viel Einzigartiges und Schönes gesehen, fuhren wir durch eine Berglandschaftaft mit Wald. Wie alles hier in Australien waren die Bäume gewaltig gross und einfach anders. Es waren wieder typische Eukalyptusbäume mit den weissen Stämmen und schimmernden Blättern.
Dazu überraschte uns die australische Landschaft immer wieder aufs neue. Obwohl die Natur oft lange Zeit die Gleiche blieb, wechselte sie plötzlich auf einen Schlag komplett.
Zu unserer Freude lief ein weiterer "Kurzschnabeligel" über die Strasse. Auf der anderen Seite angekommen versperrte leider die doppelte Leitplanke die Möglichkeit von der Strasse zu kommen. Der "Ameisenigel" versuchte immer wieder sein Glück durchzukriechen, kriegte es aber nicht hin. Wir überlegten uns für einen Moment das Auto am Strassenrand stehenzulassen und dem Tier zu Hilfe zu eilen. Es war komplett unnötig, zwei Barrieren zu machen. Die obere reicht völlig aus, um ein Auto zu stoppen. Überfordert mit der Situation, wie wir einen Igel von der Strasse nehmen sollen, fuhren wir schweren Herzes weiter. Die Autos auf der Gegenfahrbahn kannten keine Gnade und rasten den Waldweg mit 100 Kilometern pro Stunde entlang.
Der "Kurzschnabeligel" gehört zu den eierlegenden Säugetieren. Dabei gehören sie mit den Schnabeltieren und vier weiteren Arten des "Schnabeligels" zu den Kloakentieren, die einzigen verbliebenen Säugetiere, die nicht lebend gebären. Sie gibt es nur in Australien, auf Tasmanien und Neuguinea.
Sie gehören zu den weitesten verbreiteten einheimischen Säugetieren in Australien. Sie sind sehr anspruchslos an ihren Lebensraum und können sehr flexibel bei der Ernährung sein. Meistens kommen sie leider wie in Europa schnell unter die Reifen von Autos. In Australien sind sie nicht gefährdet, in Neuguinea leiden sie mehr an Waldrodungen und gelten als Delikatesse. Sie werden dort von speziell ausgebildeten Hunden gejagt und getötet. Sie gelten dabei als bedroht.
In "Apollo Bay" angekommen, brachten Jasmins Eltern uns zuerst zu unserer Jugendherberge. Dort checkten wir ein, wieder einmal ein Zimmer mit Gemeinschaftsbad. Wennschon war das Zimmer so klein, dass wir die Heizung voll aufdrehen konnten und die Wärme dabei auch blieb. Wir zahlten für die Nacht 51.55 Franken.
Zu Fuss holten wir Jasmins Eltern bei ihrem Motel ab und machten uns auf den Weg zum Abendessen. "Apollo Bay" ist ein Küstenort mit vielen touristischen Restaurants. Wir wählten das bestaussehende und eines der wenigen geöffneten Restaurants. Die meisten Restaurants machen hier in Australien früher zu, als wir es in Europa oder Asien gewohnt sind. Spätes Abendessen gibt es hier nicht.
Dank der "Great Ocean Road" konnten die Restaurants jeden Preis verlangen, den sie wollten. Zusätzlich gab es sogar 10% Aufpreis am Wochenende und weitere 15% an Ferientagen.
Wir entschieden uns für ein chinesisches Restaurant. Das Essen war lange nicht so gut wie gestern, machte uns alle aber satt. Tim bestellte sich frittiertes Hähnchen mit mehr Teig als Hähnchen mit Reis und Jasmin eine Portion Reis mit Gemüse. Heute war essensmässig nicht unser Tag. Wir zahlten 58.50 Franken für das Abendessen.
Wie gewohnt seit dem Anfang der Reise durch Australien, fielen die Augen von alleine zu, als wir im Bett lagen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 69.18 Fr.
- Lebensmittel: 69.18 Fr.
Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 400.04 Fr.
Verkehrsmittel: 886.14 Fr.
Übernachtungen: 412.62 Fr.
Anschaffungen: 0.00 Fr.Read more























Traveler
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Klapfi on Tour😍🥰🙆🏻♀️
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Klapfi on TourJaa😍😍