Homestay Nadi 1/2
Oct 14–15, 2024 in Fiji ⋅ ☁️ 26 °C
Hätten wir erwartet, dass das Licht um 00:30 Uhr ausgeschalten wird? Ja.
Wurde es ausgeschaltet? Nein.
Nach dem Start des Flugzeuges wurde an alle Passagiere "Fiji" Wasser verteilt. Schön und gut, erfrischend, aber nichts Besonderes. Als wir dann erwarteten, dass es dunkel im Flugzeug wird, wurde um 01:45 Uhr das Abendessen serviert.
Es gab eine Auswahl aus Hähnchen, Fisch oder vegetarisch, beide entschieden sich für das Hähnchen mit Nudeln und Gemüse. Es schmeckte seit langem wieder einmal richtig schlecht. Tim liess am Ende einen Teil der Portion stehen und beide assen den einzig gut schmeckenden Schokoladenkeks, der dabei lag.
Satt und bereits mit dem Film fertig, legten wir uns schlafen. Das Licht wurde dabei permanent angelassen.
Zwei Stunden später waren wir bereits wieder wach, da die Sonne aufging.
Unter uns sahen wir langsam die vereinzelten Inseln der "Fidschi" mit dem weltbekannten türkisfarbenen Meer. Vor der Landung flogen wir einmal über die gesamte Insel. Sie hatte sehr viele höhere, sandige Hügel und drumherum war es leicht grün. Später änderte sich das Bild und offenbarte mehrere dutzende aneinander gereihte landwirtschaftlich genutzte Flächen. Wir beide hatten irgendwie mehr tropischen Wald und mehr "Paradies" erwartet.
Kurz vor der Landung wurde noch ein Video von den "Fidschi" Inseln abgespielt. Sie zeigten fantastische und einzigartige Videos von der atemberaubenden Natur sowie den Stränden der Inseln. Ein paar Luxushotels wurden vorgestellt und die dazu passenden Privatstrände. Ganz besonders erwähnten sie die Sauberkeit der Inseln, weshalb auch das "Fiji" Wasser so rein und gesund ist.
"Fidschi" ist ein Inselstaat im Südpazifik. Sie sind seit 1970 unabhängig vom Vereinigten Königreich und waren dann ein Mitglied der "Commonwealth of Nations". Bis 1987 waren sie unter Königin Elisabeth II als Oberhaupt eine Monarchie. Danach wechselten sie zu einer Republik. Am 17. September 2014 wurden sie zu einer parlamentarischen Demokratie.
Der Inselstaat besteht aus 332 Inseln mit einer Gesamtfläche von knapp über 18'000 Quadratkilometern. Dabei sind nur 110 der Inseln bewohnt.
Wir selber landeten auf "Viti Levu", der Hauptinsel. Von hier aus wollten wir eigentlich nach "Tuvalu" fliegen, hatten sogar alles bereits herausgesucht. Als sich aber die Preise plötzlich veränderten, entschieden wir uns für einen viertägigen Aufenthalt auf der Hauptinsel und dann für einen siebentägigen auf einer kleineren. Die Insel hat 580'000 Einwohner und hat einen vulkanischen Ursprung. Knapp 75% der Inselbewohner leben hier auf "Viti Levu".
Das Land lebt vor allem von Anbauprodukten wie Zuckerrohr, Ingwer, Kokosnüssen, Ananas und Tabak. Die Zuckerwirtschaft, Textil- und Bekleidungsindustrie sowie Tourismus sind heute die Haupteinnahmequellen. Auch Gold kann man hier auf "Fidschi" reichlich finden und natürlich wird so gut wie das gesamte "Fiji" Wasser exportiert. Das Wasser stammt dabei aus einem Brunnen unterhalb des Grundwasserspiegels, aus dem Wasser von selbst austritt. Man spricht dabei von einem "artesischen Brunnen".
Bis zu einer Million Touristen kamen letztes Jahr, dabei vorwiegend aus Australien, Neuseeland, dem Vereinigten Königreich und Japan.
Zu den Hauptsprachen gehören Fidschi, Fidschi-Hindi und Englisch.
Die indische Bevölkerung kam in der Kolonialzeit auf die Inseln, um auf den Zuckerrohrfeldern zu arbeiten. Heute sind knapp 40% der Bevölkerung der Inseln indischer Abstammung.
Total erschöpft brachten wir die Landung hinter uns und waren bereit, uns direkt in ein Bett fallen zu lassen.
Zuerst mussten wir durch eine Zollkontrolle, die uns einen Stempel verpasste, das Gepäck wurde erneut durchleuchtet, es ist strengstens Verboten gewisse Lebensmittel zu importieren und am Ende hiess es auf das Gepäck warten.
Mit müden Augen kauften wir am Flughafen sicherheitshalber noch 75 GB für 13.74 Franken, um im Notfall auch ausserhalb der Hotels Internet zu haben.
Per Taxi fuhren wir zu unserem Hotel.
Zuerst brachten wir einen lokalen Anreisenden zu seinem Zuhause und fuhren dann zu unserem. Da die Hauptstrasse durch das Ankommen des Flugzeugs überfüllt war, nahm unser Taxifahrer eine Abkürzung. Seine Abkürzung war ein lehmiger, inoffizieller Weg über Stock und Stein. Wir beide machten uns ernsthafte Sorgen um seine Spurstange und alles andere, was da unten über den Boden gekratzt wurde.
Die Aussicht aus dem Auto war dabei alles andere als spektakulär. Wir wissen nicht, was wir genau erwartet hatten. Das aber nicht. Verhältnismässig lag sehr viel Müll am Strassenrand, die Häuser waren sehr einfach und die Gegend sah weniger tropisch und exotisch aus. Uns war bewusst, dass die Menschen hier mehr Armut erleiden als in den reichen Ländern, hätten aber wegen des starken Tourismus mehr erwartet. Mehr offene Münder vor Staunen der schönen Natur. Natürlich befanden wir uns noch in einer Stadt und konnten vermutlich noch nicht allzu viel erwarten.
"Nadi", die Stadt, in der wir die nächsten beiden Nächte verbringen werden, ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt des Landes. Die Stadt hat 70'000 Einwohner.
Am Ende der Fahrt zahlten wir ihm 7.72 Franken.
Es ist eher ein "Homestay" als Hotel.
Auf dem Vorhof und im Garten waren Bauarbeiten voll im Gange. Der Besitzer, ein Chinese, begleitete uns in den ersten Stock des Hauses. Unten wohnt er mit seiner Familie. Oben gibt es mehrere private Zimmer, mit einem Gemeinschaftsbad sowie Küche. Wir zahlten für zwei Nächte 53.18 Franken.
Als er die Tür hinter sich schloss, fielen wir wie zwei Steine ins Bett.
Abends rafften wir uns auf und suchten einen Supermarkt, der noch geöffnet war. Der Weg zum Supermarkt war bereits dunkel und die Strassenlichter existierten so gut wie nicht.
Erneut fielen uns die Müllberge neben dem Gehweg auf, welcher von alten Fernsehern bis zu Glasflaschen aus allem bestand. Die streunenden Hunde versuchten etwas Essbares in den Bergen zu finden, wirkten zum Glück aber nicht aggressiv.
Es war der grösste Laden auf dieser Seite der Insel, trotzdem hatte er eine eher bescheidene Auswahl. Wir beide waren überrascht, weil wir damit gerechnet hatten, dass die grösste Insel der "Fidschi" das grösste Angebot hat. Womöglich ist die grössere Auswahl in "Suva" auf der anderen Seite der Insel. Trotzdem bemerkten wir eine eher ungesündere Nahrungsmittelauswahl, wie bereits damals in England.
Und wirklich, die pazifische Bevölkerung leidet sehr oft an erhöhtem Übergewicht. Die damalige britische Kolonialisierung hat die ursprüngliche ausgewogene Ernährung von Fisch und Gemüse sehr mit ihren schlechten Speisen beeinflusst. Zusätzlich gilt hier auf den Inseln Essen als Wertschätzung. Je mehr man erhält, desto mehr wird man geschätzt. Dadurch treten viele Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck auf. Zudem führt der Tourismus dazu, dass weniger Gemüse und Früchte angepflanzt werden, um so mehr Geld zu verdienen. Somit müssen sie mehr importieren. Mit höheren Einfuhrzöllen für ungesunde Nahrungsmittel versucht die Regierung das Problem zu stoppen. Zusätzlich fliesst das neu gewonnene Geld in die Krankheitsversorgung der Insel, die vom Staat übernommen wird.
Wir machten das Beste draus und nahmen vier kleine Äpfel, gesunde Müsliflocken, fettarme Milch, zwei eineinhalb Liter Wasserflaschen, zwei Ramen und dunkles Toastbrot. Insgesamt zahlten wir 12.51 Franken.
Die Verkäuferin war genauso nett wie bisher jeder Kontakt mit den Einheimischen. Eines musste man ihnen auf jeden Fall lassen, bisher hatte keiner von uns beiden ein so gastfreundliches Land bereist. Wir wurden stets freundlich begrüsst, bekamen Hilfe und fühlten uns zu jedem Zeitpunkt wohl.
Abends telefonierte Jasmin noch mit ihrer Cousine und Tim widmete sich einem Film.
Kurz nach dem Telefonat fielen die Augen zu.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 26.25 Fr.
- Lebensmittel: 12.51 Fr.
- Haushalt: 13.74 Fr.
Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 681.21 Fr.
Verkehrsmittel: 1’341.76 Fr.
Übernachtungen: 651.65 Fr.
Anschaffungen: 0.00 Fr.Read more










Traveler
Sieht gut aus
Klapfi on TourJaa so lecker aus, aber leider war das Fleisch komisch :/
Traveler
😂😂
Klapfi on TourHahahaah wichtigg oder