• All Seasons Holiday Park Rotorua 2/2

    Nov 5–6, 2024 in New Zealand ⋅ ☁️ 19 °C

    Morgens bevor wir uns mit Jasmins Eltern zum Frühstück verabredeten, holten wir im "Pak'nSave" alles, was uns wieder einmal ausgegangen war. Es gab wieder Sojamilch, Gemüse, Früchte, Toastbrot, Aufschnitt und Aufstrich für 24.82 Franken. 

    Mit unseren Zutaten für das tägliche Müsli machten wir es uns im Hotelzimmer von Jasmins Eltern gemütlich. Auch sie assen in ihrem Zimmer ihre gestern gekauften Speisen.

    Gemeinsam im Mietauto von Jasmins Eltern fuhren wir zu unserem heutigen Ausflug. 

    Der "Hamurana Springs Nature Park" mit der tiefsten neuseeländischen Quelle auf der Nordinsel. Die Hauptquelle liegt 280 Meter über dem Meeresspiegel und ist circa 15 Meter tief. Diese produziert um die vier Millionen Liter kristallklares Wasser pro Stunde mit einer konstanten Temperatur von zehn Grad. Das Wasser selbst stammt vom "Mamaku-Plateau", welches über 70 Jahre hinweg seinen Weg durch die unterirdischen Grundwasserleiter hierher findet. 

    Zusätzlich beherbergt der Park auch jede Menge  "Mammutbäume", die damals zur Ehre der verstorbenen Menschen im Ersten Weltkrieg gepflanzt wurden. Diese stammen ursprünglich aus den USA und wurden hierher verschifft. Sie beteiligten sich am Krieg an der Seite der britischen Armee. 

    Wir zahlten 38.42 Franken für alle vier Eintritte. 

    Ein ganz schönes und friedliches Örtchen haben wir hier gefunden. Das Wasser des Flusses war wie versprochen glasklar mit einer hellblauen Farbe und auf dem ganzen Fluss tummelten viele verschiedene Vögel herum. Wir entdeckten schwarze Schwäne, ein paar Gänse und jede Menge Enten. Die schwarzen Schwäne wurden damals aus Australien mitgebracht. Neben dem Fluss fanden wir jede Menge einzigartige grüne Pflanzen, welche perfekt mit den grossen Mammutbäumen im Hintergrund zur Geltung kamen.

    Einen Teil des Weges führte uns durch die gewaltigen Bäume hindurch. 

    Am Endpunkt des Spaziergangs fanden wir die vermeintliche Quelle, an der das ganze Wasser heraussprudelt. Eine Art Höhle, aufgefüllt mit Wasser, befand sich unter unseren Füssen. Tim verteilte jedem ein Münzstück und alle wünschten sich etwas und liessen die Münze zwischen den Felsen hinuntergleiten. Schwieriger als gedacht, da die Strömung sehr stark war. Die Münzen wirbelten wild im Wasser von einer Seite auf die andere.

    Nicht allzu weit entfernt fanden wir noch ein weiteres Phänomen, welches unter dem Namen "tanzender Sand" bekannt ist. Durch aufsteigende kleinere Quellen wirbelt ein Teil des Sandes immer wieder auf und verursacht die tanzende Bewegung.  

    Auf dem Rückweg kreuzten uns wunderschöne lila Blumen. Welche unter dem komischen Namen "roter Fingerhut" bekannt sind. Sie wurden genauso wie die "Mammutbäume" aus anderen Teilen der Welt hergebracht. Dabei ist spannend, dass die Blumen hochgiftig sind. Bereits der Verzehr von zwei bis drei Fingerhutblättern kann tödlich sein.

    Mit dem Auto fuhren wir in die Stadt zurück. Dort besuchten wir ein Café und tranken gemütlich einen Tee. Wir wurden von Jasmins Eltern eingeladen. In einem "Woolworths" gleich um die Ecke holten wir uns für 4.18 Franken kleine Apfelstrudel mit Zimtüberzug.

    Die restlichen Nachmittagsstunden verbrachten wir im Zimmer von Jasmins Eltern. Jasmin war fokussiert, das Tagebuch wieder auf den neuesten Stand zu bringen und die anderen erledigten andere anstehende Arbeiten.

    Um 16:45 Uhr wurden wir vor dem Hotel für unser abendliches Programm abgeholt. Für uns vier ging es heute an einen ganz besonderen Ort. Ein Dorf, das zeigt, wie die "Māoris" zu damaligen Zeiten lebten und leben. Das Abenteuer im "Te Pa Tu" Dorf kostete uns 286.04 Franken.

    Mit einem Bus für circa 30 Personen wurden wir aus der Stadt gefahren. Unterwegs erzählte der Busfahrer sowie ein maorisch abstammender Mann etwas über die Geschichte der Stadt und die dazugehörige Bedeutung. Zusätzlich losten sie für den heutigen Abend einen "Anführer" aus, um das Erlebnis so echt wie möglich anfühlen zu lassen. Bei der Ankunft wird uns bereits das erste Mal etwas von der Kultur beigebracht. 

    Der Anführer des Dorfes wird uns mit einem "Haka" begrüssen. Eine bestimmte Tanzart mit viel Stärke und Ausdruck. Sie begrüssen nicht nur mit dem Tanz, sondern prüfen zudem die Absichten des anderen Anführers. Entweder endet das Ritual in einem Krieg oder einem Besuch. Meistens waren es leider Kriege.

    Da wir trotz der Einladung in das Dorf den Respekt bewahren sollen, wurden wir ausdrücklich darum gebeten bei keinem Ritual zu lachen oder sich darüber lustig zu machen.

    Gespannt stiegen wir aus dem Bus aus und folgten den weiteren Gästen durch ein Tor mit maorischen Verzierungen. Dort stellten wir uns in einem Halbkreis auf und hatten alle einen Blick auf eine Art Festung. Unsere beiden "Anführer" standen in der ersten Reihe. 

    Die Zeremonie begann und wir bekamen das einmalige Erlebnis eines Begrüssungsrituals. Zu unserem Glück machten unsere beiden Anführer alles richtig und wir durften in das Dorf gelangen. 

    Dort gab es vier verschiedene Workshops. Beim ersten wurde uns ein Spiel mit Steinen und Stöcken beigebracht. Wir durften sogar eine Runde gegeneinander antreten. Zusammen mit einem älteren anderen Mann waren wir in einem Team und gewannen innerhalb kürzester Zeit das Spiel. Dazu wurden Häppchen aus ihrer Küche verteilt. Es gab einen Vogel namens "Dunkelsturmtaucher" mit Seegras auf einem frittierten Stück Brot. Als Entgiftungsgetränk gab es eine Mischung aus Honig und Ingwerbier. 

    Beim nächsten Workshop wurde uns die Bedeutung der einzelnen Tattoos erzählt. Früher stachen sie diese noch mit den Krallen der "Albatrosse". Heute sind sie dankbar für die weniger schmerzhaften Tattonmaschinen. Gesichtstattoos haben für sie eine besondere Bedeutung, da der Kopf für sie das spirituelle Zentrum des Körpers ist. Frauen haben dabei meistens nur eines am Kinn, weil sie die Schönheit der Frau nicht ruinieren sollen. Zusätzlich erleidet die Frau schon genug Schmerzen durch eine Geburt. 

    Hier wurden uns "Kawakawa"-Blätter mit Crevettenfüllung offeriert. Zuerst etwas ungewöhnlich, schmeckte aber genauso gut wie das erste Häppchen. Diese Blätter haben sogar eine Vielzahl an positiver Wirkung. Bei Wunden kann man die Blätter als Paste auftragen, um die Wundheilung anzutreiben. 

    Beim Erreichen des nächsten Postens wurde Aal und Rote Bete mit Ziegenkäse als Häppchen angeboten.

    Die Männer bekamen hier einen eigenen Tanzlehrer, der ihnen den "Haka" beibrachte. Dabei durften die Frauen den Männern zusehen, wie sie ihr bestmögliches versuchten und natürlich dieses Ereignis auch auf Video aufnehmen. Trotz der vorausgegangenen Schüchternheit wurden sie immer besser und besser.

    Als Abschluss gab es das letzte Häppchen bestehend aus Seeohren, aus der Gattung der Schnecken, mit Gemüse in Pasteten. Dazu lernten wir eine Art "Jonglieren". An einer Schnur waren eine Art Bälle angemacht.

    Jedes einzelne schmeckte auf seine Art und Weise köstlich. Wir waren dankbar, erst im Nachhinein zu erfahren, was genau drin ist, um den Genuss nicht zu verpassen.

    Als Nächstes wurden wir in einen Saal geführt, in dem wir in mehreren Reihen Platz nehmen durften. Die nächste Stunde bekamen wir einzigartige Tanz- und Singkünste dargeboten. Dabei merkte man, dass die Belegschaft eine riesige Freude daran hatte. Sie tanzten ausgelassen, lachten untereinander und nahmen sich selber nicht zu ernst. Das Durchschnittsalter der maorischen Darsteller war ungefähr bei 25 Jahren. Trotz der Gelassenheit und des tieferen Alters merkten wir, wie wichtig ihnen ihre Kultur ist. 

    Schon bis jetzt war es ein wunderschöner Abend.

    Uns wurde vor dem Abendessen noch ein letztes Highlight gezeigt. Wie damals auf den "Azoren" wird das Essen in einem Loch in der Erde mit der Hilfe von vulkanischer Hitze gekocht. Dieses bleibt stundenlang unterhalb der Erdoberfläche bis das Essen vollständig durch ist.

    Dann wurden wir in den letzten Saal des heutigen Abends geführt. Dort wurde uns das Abendessen in mehreren Gängen serviert.

     Die Vorspeisen waren selbstgemachtes Brot mit Trüffelbutter, Grünlippmuscheln und Fisch-Eier-Häppchen. Die Fische sind durchsichtig und winzig klein. Jasmin traute sich sogar, eine der Grünlippmuscheln zu probieren. Es blieb aber bei einer einzigen.

    Als Hauptgänge kamen Ente, Salat, Wagyu Rippchen, Lamm, Kartoffeln und Kürbis. Dabei kam das Fleisch auf grösseren Tellern, die wir einmal im Kreis herumgaben, damit jeder etwas nehmen konnte. Leider verstanden die Briten am Ende des Tisches das Prinzip nicht wirklich. Das Wagyu erreichte uns nie und auch die restlichen Fleischvarianten wurden spärlich weitergereicht. Als dann noch ihre Platte leer wurde, bedienten sie sich an unserer Platte.

    Dank der vielen Häppchen und Vorspeisen hatten wir genug im Magen und konnten den Abend gemütlich weiter geniessen. Ein Teil der maorischen Gesellschaft gesellte sich zu uns und sang und spielte Klavier. Einmal gingen sie durch die Reihen, um die Herkunft der einzelnen Gäste herauszufinden. Daraufhin sangen sie in der jeweiligen Sprache. Für uns gab es "Cowboy & Indianer" von Olaf Henning. Sie bemühten sich stets so gut es ging, den Text richtig zu singen.

    Dessert gab es wieder in Portionen aufgeteilt. Es gab Crème brûlée, Pannacotta, Pavlovas und kleine Schokoladen Lolipops. Um das ganze Essen zu verdauen, offerierten sie zum Schluss einen "Negroni".

    Ein sehr gelungener, lehrreicher und dazu wunderschöner Abend.

    Mit dem Bus wurden wir wieder zum Hotel gebracht. Von dort aus fuhren wir beide wieder mit unserem Auto zu unserem Campingplatz. Die Nacht kostete uns erneut 30.20 Franken. 

    Wir machten uns schnell fertig und kuschelten uns in unser warmes, gemütliches Bett.

    Einnahmen: 0.00 Fr.
    Ausgaben: 353.46 Fr.
    - Lebensmittel: 29.00 Fr.
    - Ausflüge: 324.46 Fr.
    Einnahmen des Monats: 25.93 Fr.
    Ausgaben des Monats: 508.24 Fr.
    Verkehrsmittel: 0.00 Fr.
    Tank: 77.55 Fr.
    Übernachtungen: 216.61 Fr.
    Anschaffungen: 0.00 Fr.
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