• Camden on Tay Apartments

    21–22 Kas 2024, Yeni Zelanda ⋅ 🌙 9 °C

    Durch das Geräusch des Regens wachten wir morgens auf.

    Es war momentan schwierig, die Stimmung aufrechtzuerhalten. Die Kälte und das andauernde, schlechte Wetter machten uns sehr zu schaffen. Im Auto war man dem schlechten Wetter permanent ausgeliefert und die Ausflüge wurden verhindert oder verschoben. Der kalte Wind nahm uns den Rest der Energie.

    Nur noch 9 Tage.

    Kurz vor 10:00 Uhr rafften wir unsere Motivation zusammen und rannten auf die Toilette. In Windeseile packten wir daraufhin alles abfahrbereit um und brachen Richtung Süden auf. Wir wollten das einzigartige und vermutlich lange nicht mehr bereiste Land so gut es ging geniessen. 

    Da uns der Regen keine Wahl liess, wurde das Frühstück ausgelassen. 

    Wir fuhren lieber zum nächstgelegenen "Pak'nSave" in "Frankton", um uns ein schnelles Frühstück zu organisieren. Da es auch in jedem Supermarkt selbst eiskalt war, beeilten wir uns beim Einkauf. Es gab ein Brot mit Basilikum und Knoblauch, dazu Cherrytomaten, Wasser, zuckerfreie Süssgetränke, Hähnchen, Gemüse und Früchte. Auch Haferflocken gab es heute für die letzten Tage für insgesamt 39.78 Franken. 

    An der selbstständigen Kasse kam es dabei zu einem lustigen Zwischenfall. Wir fanden "Capsicum", das englische Wort für Peperoni, nicht. Als der Angestellte dann zu uns kam, erklärte er, dass "Pepper" eingegeben werden muss. Da zu viele Touristen das falsche Wort eingaben, haben sie es einfach geändert.

    Während Jasmin die gekaufte Ware im Auto verstaute, holte Tim uns noch zwei heisse Schwarztees im gleichen Laden für 4.66 Franken.

    Nach dem Volltanken an der hauseigenen Tankstelle für 51.76 Franken fuhren wir weiter. 

    Der Verkehr war seit ein paar Tagen immer dichter und mehr Wohnwagen und Campervans waren unterwegs. Sprich mehr Staus und weniger effektive Autofahrer. Die meisten schlichen um die Kurven und waren gänzlich überfordert mit den vielen Kurven.

    Allgemein gilt, wenn sich hinter dir eine Kolonne bildet, fahr bitte zur Seite und lass sie vorbei.

    Kurz vor 16:00 Uhr erreichten wir nach mehreren Kieselwegen und Schlaglöchern die südlichste Küste Neuseelands. Die "Curio Bay" war das Hauptziel dieses Ausfluges. 

    Der Wind blies uns direkt beim Aussteigen um die Ohren und hatte keine Gnade. Wir fühlten uns, als wären wir in der Antarktis selbst angekommen. Trotzdem liefen wir einmal die gesamte Bucht entlang, um einen Blick auf das weite, offene Meer zu werfen. Die Wellen waren riesig und schäumten vor sich hin. Den Blick liessen wir über alle Felsen wie auch Wellen kreisen, um eines der hier lebenden Tiere zu sichten.

    Hier konnte man nämlich mit sehr viel Glück und Geduld einen "Gelbaugenpinguin" sehen. Eine sehr seltene Pinguinart, welche als stark gefährdet eingeordnet wird. Nicht nur die geringe Anzahl von 4'800 geschlechtsreifen Individuen, sondern auch das verhältnismässig kleine Brutgebiet hier in Neuseeland tragen dazu bei. 

    Auch Hektor-Delfine, die nur in den Gewässern von Neuseeland leben und Seelöwen könnten wir an einem guten Tag sehen.

    Somit standen wir erstmals bis kurz nach 18:00 Uhr draussen in der eisigen Kälte mit unseren dicksten Kleidern und beobachteten alles, was sich bewegte. Selbst ein Angestellter, der für den Schutz der Tiere verantwortlich war, teilte uns mit, dass es dieses Jahr zum ersten Mal so lange so kalt war. Normalerweise waren die Temperaturen um dieses Zeitfenster viel wärmer.

    Als wir langsam das Gefühl bekamen, dass unsere Hände abfrieren, besuchten wir das Café gleich neben dem Aussichtspunkt. Dort bestellten wir uns für 9.32 Franken zwei heisse Schwarztees und einen Apfelstrudel zum Teilen. Der Strudel schmeckte besser als erwartet, aber niemals so gut wie in einer österreichischen Küche zubereitet. 

    Mit neuer Kraft standen wir nochmals bis um 21:15 Uhr in der Kälte. 

    Eine Angestellte aus dem Café gesellte sich währenddessen auch zu uns. Als sich dann ein "neuseeländischer Seelöwe" im Wasser befand, hatten wir immerhin ein Lebenszeichen seit Stunden. Auch diese 2.5 Meter grossen Raubtiere aus der Familie der "Ohrenrobben" waren einst kurz vor dem Aussterben. Sie wurden damals nach der Entdeckung der Inseln innerhalb von 20 Jahren durch Robbenjäger so gut wie komplett ausgerottet. Heute stehen sie unter Schutz und könnten sich auf den "Auckland Islands" weitgehend erholen.

    Nur war das Auftauchen des Seelöwen alles andere als gut in dieser Situation. Die Angestellte erklärte uns, dass das Tier nicht hier sein dürfe, da die Pinguine in seiner Anwesenheit nicht aus dem Meer kommen werden. Das Risiko war zu hoch, dem Feind sein Nest mit dem wartenden Elternteil zu präsentieren. Normalerweise sind die Seelöwen an anderen Küsten zugange. 

    Somit sank die Chance immer weiter, einen der vier Elternteile zu sehen, die auf Nahrungssuche waren und heimkehren sollten.

    Bevor uns die Finger abfroren, setzten wir uns ins Auto. Die letzten Stunden bekamen wir wennschon Gesellschaft von zwei Schweizern, zwei Deutschen, zwei Franzosen und einem aus den Niederlanden. Dadurch wurde das Kältegefühl dank spannender Gespräche etwas verdrängt. 

    Schlussendlich war die untergehende Sonne der Auslöser der Abfahrt.

    In einem einstündigen entfernten Motel in der Stadt "Invercargill/Waihōpai" übernachteten wir diese Nacht für 65.78 Franken. Beim Eintreten waren wir erstaunt über die Grösse des Apartments. Wir hatten ein Kinderzimmer, ein richtiges Wohnzimmer, Küche mit Waschmaschine, Tumbler und Abwaschmaschine. Sogar einen Whirlpool fanden wir in dem Apartment vor. 

    Zum Abendessen verdrückten wir den gekauften Fertigsalat mit Tims selbstgemachter Salatsauce. 

    Gleich darauf gab es erstmals ein langes Bad in dem heissen Whirlpool und kurze Zeit später schliefen wir im warmen kuscheligen Bett ein.

    Einnahmen: 0.00 Fr.
    Ausgaben: 53.76 Fr.
    - Lebensmittel: 53.76 Fr.
    Einnahmen des Monats: 25.93 Fr.
    Ausgaben des Monats: 1’172.25 Fr.
    Verkehrsmittel: 164.40 Fr.
    Tank: 475.85 Fr.
    Übernachtungen: 839.31 Fr.
    Anschaffungen: 0.00 Fr.
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