• Panoramic Tulum 7/16

    6.–7. dec. 2024, Mexico ⋅ ☀️ 28 °C

    Frühmorgens kauften wir direkt auf der App "Revolut" für 5.00 Franken eine E-SIM-Karte für den heutigen Tag. Dadurch hatten wir ein Gigabyte für sieben Tage. Somit können wir im äussersten Notfall ein WhatsApp verschicken oder andere Daten abrufen.

    Frisch eingecremt mit Sonnencreme und mit unseren gepackten Rucksäcken brachen wir zum 50 Minuten entfernten Supermarkt "Súper Akí Tulum" auf. Von dort aus startete unsere ganztägige Tour.  

    Diese hatten wir online für 123.48 Franken über "chichen-itzatours.com" gebucht. 

    Dass sie eine riesige Tortur werden wird, wussten wir bereits. Mental hatten wir uns bereits vorbereitet, von einem Souvenirladen zum nächsten gebracht zu werden, um am Ende das gebuchte Highlight zu sehen. Als wir dann wirklich erfuhren, dass das Programm umgeschrieben wurde und das Highlight wirklich als Letztes auf dem Plan stand, waren wir schon etwas geknickt. 

    Mit selbstgemachten Sandwiches, Farmern und Süssgetränken ausgerüstet liessen wir uns auf die Geschichte ein.

    Mit einem riesigen Touristenbus, sogar mit einer eigenen Toilette, ging die Reise los. Unser Tourguide erzählte uns jeweils in Spanisch und Englisch jegliche Informationen bezüglich des heutigen Ausflugs. Dabei waren die Sätze auf Spanisch ausführlicher als die englischen, was uns nicht störte, da wir uns sowieso die ganzen Informationen nicht merken konnten. Das einzige, was wir uns beibehalten konnten, war "Malo Kin", was guten Morgen heisst und dass das mexikanische "Amatl" das drittälteste weltweit hergestellte Papier ist. Den Rest hörten wir aufgrund der schlechten Qualität des Mikrofons und des Lautsprechers so gut wie gar nicht. Es hörte sich grauenhaft an und tat in kürzester Zeit in den Ohren weh.

    Obwohl wir das gesamte Programm durchgelesen hatten, kam leider eine weniger erfreuliche Überraschung dazu.

    Wir fuhren durch ein lokales "Maya" Dorf und schauten aus dem Fenster auf die Menschen hinunter. Wie in einem Zoo ausgestellt betrachteten wir die Menschen, die schlecht gebauten Häuser und die von Armut getränkte Gegend. Manche machten sogar Fotos. Dabei erzählte der Tourguide irgendetwas über die Bewohner und deren Behausungen.

    Es war schon genug grauenhaft zu wissen, dass die meisten "Mayas" tief unter der Armutsgrenze leiden müssen.

    Als erstes besuchten wir die "Cenote Saamal". Tulum ist nicht nur für seine dutzenden Ruinen, sondern auch für seine "Cenoten", eingestürzte, mit Süsswasser gefüllte Kalksteinhöhlen und Mangroven, bekannt. Diese Kalksteinhöhlen haben oft eine eingestürzte Decke und dienen als Grundwasserzugang. Die "Cenoten" in "Yucatán", ein mexikanischer Bundesstaat, sind das womöglich grösste zusammenhängende Unterwasserhöhlensystem. Die "Mayas" nutzten die Höhlen damals als religiöse Opferstätten, da sie der Sitz der Götter der Unterwelt waren. Im Gegensatz zu vielen anderen Hochkulturen nutzten sie diese unterirdischen Wasserzugänge, während die anderen meistens an oberirdischen Flüssen lebten. 

    Die "Cenoten" kommen hauptsächlich auf der Halbinsel "Yucatán" und der Dominikanischen Republik vor. In Paraguay und Peru gibt es vereinzelt weitere. 

    Die Uhr wurde eine Stunde zurückgestellt, wir hatten eine Zeitzone überquert.

    Durch ein typisch mexikanisch aussehendes kleines Gebäude, welches eine Art Vorgarten bildete, betraten wir das Gelände. Alles war für Touristen erbaut worden. Es gab mehrere kleine Restaurants, eine Möglichkeit zum Duschen, Toiletten und vieles mehr. Trotzdem war alles in einem gemütlichen mexikanischen Stil errichtet worden, welcher uns einlud. 

    Wir beide stressten als Erstes zu der "Cenote". Das Ziel war es, vor den anderen Menschenmassen bei der "Cenote" zu sein, um Fotos ohne Menschen schiessen zu können. Die meisten anderen Gäste waren zum Glück sowieso damit beschäftigt, sich umzuziehen. Es bestand nämlich die Möglichkeit, einen Schwumm in der Höhle zu machen.  Wir beide verzichteten, mit dutzend anderen in einem Pool zu schwimmen. 

    Lieber genossen wir von draussen die Naturschönheit. Das Wasser war dunkeltürkis und die Wände mit grünem Moos und Pflanzen überzogen. Die Wände waren dabei steil und hatten horizontale Striche. Diese entstanden durch den sich verändernden Wasserstand in der Höhle. Ein paar künstlich aussehende Wasserfälle flossen von ganz oben über die Kante und stürzten sich in die Tiefe. 

    Auf dem Rückweg besuchten wir die bereits auf dem Hinweg entdeckten Schildkröten. Sie gehören zu den "Nordamerikanischen Buchstaben-Schmuckschildkröten" und deren Unterart "Gelbwangen-Schmuckschildkröten". Wie der Name sagt, hatten sie gelbe Streifen auf den Wangen wie auch an vielen anderen Stellen auf ihrem Körper. Beide sonnten sich zufrieden und wir konnten ihnen entspannt zuschauen. 

    Nach einer Stunde Aufenthalt ging es weiter.

    Die zweite Station war ein halbstündiger Vortrag von einem "Maya"-Heiler, der uns all seine heiligen Gegenstände erklärte. Leider waren es sehr viele Informationen in kürzester Zeit und die Hauptsprache war auch hier spanisch. 

    Weitere 20 Minuten wurden uns zur Verfügung gestellt, um den Souvenirladen auszukundschaften. 

    Noch am gleichen Ort wurden wir in eine grosse mexikanisch geschmückte Halle geführt. Es gab mehrere grosse Tische mit bereits belegten Stühlen. Die meisten Touren boten genau das gleiche Angebot an, wir versuchten vor allem die kostengünstigste zu buchen. Die Getränke für das Mittagessen waren nicht inklusive, dies wussten wir aber bereits. Mit einem Teller bewaffnet, holten wir uns vom inklusiven Mittagsbuffet. Es gab je zwei Tacos mit mexikanisch marinierten Schweinefleisch, Reis, Bohnenpaste, Gemüse aus dem Tiefkühler und Karotten sowie Selleriesalat. Obendrauf gab es noch Spaghetti mit Tomatensauce und ein Stück Brot mit Knoblauchaufstrich. Im Ganzen schmeckten uns die Tacos am besten. Jasmin holte sich noch einmal Nachschub und Tim holte sich Dessert. Ein Fruchtpudding, welcher nicht sonderlich gut schmeckte.

    Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang durch den nun leeren Souvenirladen setzten wir uns wieder in den Bus.

    Endlich fuhren wir auf dem Parkplatz von "Chichén Itzá" vor. Nach zehn Monaten und fünf Kontinenten hatten wir es endlich geschafft, unser erstes gemeinsames Weltwunder der modernen Zeit anzuschauen. Sie ist einer der bedeutendsten Ruinenstätten auf der Halbinsel "Yucatán". Das 1547 Hektar grosse Gebiet besteht aus mehreren monumentalen Repräsentationsbauten mit religiös-politischem Hintergrund. In der Mitte steht dabei die weltberühmte, weitestgehend erhaltene Stufenpyramide. Im direkten Umkreis stehen die Ruinen von Häusern der Oberschicht. Vor allem die Architektur des Ortes machte den Ort berühmt. 

    Das Hauptgebäude beinhaltet zwei weitere Gebäude, das ältere wurde dabei erst 2014 entdeckt. Gleich unter der Pyramide befindet sich eine Cenote, die vermutlich als Wasserzufuhr und zum Gedeihen gewisser Lebensmittel genutzt wurde.

    Früher konnten Touristen die Treppen zum Gebäude hochsteigen, wurde aber vor circa zehn Jahren illegalisiert. Mehrere Touristen klauten wertvolle Fundstücke, ritzten ihren Namen in die Wände und andere fielen die steile Treppe hinunter in den Tod. Dass die Treppen so steil sind, ist eigentlich weltbekannt, trotzdem hatten manche Touristen keine Geduld, im Zickzack die Treppe hinter sich zu bringen. 

    Zugegeben, die Bauten waren kleiner als erwartet, aber genauso eindrucksvoll wie gedacht. Es war faszinierend, einer Kultur so nahe kommen zu dürfen und ihre Geschichte zu erfahren. Durch einen Spaziergang besuchten wir auch die restlichen archäologischen Fundstücke. Manche hatten sogar eine ungefähre Erklärung mit ihrem Nutzen.

    Wir setzten uns noch eine gute halbe Stunde auf den Rasen vor dem Hauptgebäude, um sie ein letztes Mal in ihrer ganzen Pracht bestaunen zu können.

    Die Fahrt ging zu unserem letzten Stopp. 

    Die Sonne war bereits untergegangen und die morgendliche Verspätung durch zwei Touristen machte sich bemerkbar. Trotz des fehlenden Tageslichts erkannten wir das letzte Highlight bereits von weitem. Die "Iglesia de San Pablo" in "Valladolid". Eine sehr repräsentative spanische Kirche im Stadtzentrum. Sie ist dabei die zweitälteste Kirche Mexikos.

    Gleich vor der Kirche befand sich eine Art Weihnachtsmarkt, auf dem wir für 2.19 Franken vier Churros mit Zimt und Zucker holten. Diese schmeckte grandios.

    Die nächsten zwei Stunden versuchten wir uns mit vielen Gesprächen wach zu halten. Beide wollten auf der langen Busfahrt nicht einschlafen, um abends keine Probleme zu kriegen. 

    Gesagt, getan.

    Für 66.60 Franken holten wir im Supermarkt noch jede Menge frische und länger haltbare Lebensmittel. Wir wollten die nächsten Tage mehr kochen, da die täglichen 20 Franken für das Abendessen mehr waren als anfangs erhofft. Durch das Wohnen in dem teureren und einsameren Viertel der Stadt hatten wir meistens nur teure Restaurants zur Auswahl. 

    Für Jasmin gab es noch für 0.98 Franken kleine Haargummis.

    Die Taxifahrt zu unserem Apartment hatten wir bereits gestern Abend organisiert. Die Nummer hatten wir von unserem Hauswart bekommen, welcher mit gewissen weiteren Dienstleistungen gerne zur Verfügung steht. 

    Das Taxi kostete uns 6.56 Franken.

    Wir lagerten alles in unserem Kühlschrank und in den Schränken ein, sprangen kurz unter die Dusche und verzogen uns schnell ins Bett.

    Einnahmen: 0.00 Fr.
    Ausgaben: 198.25 Fr.
    - Lebensmittel: 68.79 Fr.
    - Ausflüge: 123.48 Fr.
    - Haushalt: 5.98 Fr.
    Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
    Ausgaben des Monats: 357.82 Fr.
    Verkehrsmittel: 6.56 Fr.
    Übernachtungen: 0.00 Fr.
    Anschaffungen: 0.00 Fr.
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