• Natz Hotel 1/3

    20.–21. dec. 2024, Guatemala ⋅ ☁️ 22 °C

    Unser Bus nach Guatemala fuhr heute erst um 14:30 Uhr, weshalb wir jede Menge Zeit zum Überbrücken hatten. Die Kajakfahrt durch die Höhlen fand auch heute dank des Regens nicht statt.

    Somit telefonierte Tim morgens gemütlich mit seinen Eltern Esther und Roman. Derweilen machte Jasmin etwas Sport. Als beide fertig waren, trauten wir uns sogar unter die Dusche. Das Wasser war nicht heiss, aber perfekt angenehm, trotz fehlendem Boiler.

    Als es 11:00 Uhr war, checkten wir aus dem Gästehaus aus. 

    Wir setzten uns in das nächstgelegene Restaurant namens "The Shack Cafe", um uns dort die Zeit totzuschlagen. Bei der Angestellte bestellten wir eine ungezuckerte Limonade und eine CocaCola Zero. Jasmin telefonierte noch mit ihren Eltern. Gegen Mittag bestellten wir zwei "Quesadilla", eine Tortilla mit Käse. Das Essen schmeckte sehr gut. Wir zahlten 16.16 Franken für das gesamte Essen. 

    Während unserer Wartezeit kam ein Mann vorbei und fragte nach etwas Geld. Wir gaben ihm eine Banane und einen Riegel. Etwas enttäuscht, dass wir kein Geld gaben und dennoch erfreut über das Essen, lief er wieder davon.

    Wir liefen zum abgemachten Abholort der Busgesellschaft "Fuente del Norte". 

    Dort holten wir mit den übriggebliebenen Belize-Dollars wieder eine ungezuckerte Limonade und ColaCola Zero für 2.69 Franken. Die nächste halbe Stunde standen wir dann am Strassenrand und warteten auf den Bus. Eine alleinreisende Amerikanerin gesellte sich zu uns und wir unterhielten uns ein wenig mit ihr.

    Mit einer guten Verspätung bog der Bus um die Ecke. Wir verstauten das grosse Gepäck und stiegen in den Bus hinein. Gezahlt hatten wir die 54.03 Franken bereits online für die Reise nach "Flores". Wir wählten die letzten zwei Plätze im  Bus, gleich neben der Toilette. Später merkten wir eine leichte Übelkeit, vermutlich durch das Wählen der letzten Reihe.

    An der Grenze nach Guatemala mussten wir aussteigen. Sie baten uns, uns in einer Reihe in einem Zollgebäude aufzustellen und dort mit unserem Handgepäck zu warten. Der Bus mit den grossen Gepäckstücken fuhr ohne uns über die Grenze. Wir hofften schwer, dass das nicht einer dieser Momente war, bei denen sie Drogen in unseren Rucksäcken transportierten.

    Da die Zollschalter in Zentralamerika nicht die schnellsten und modernsten waren, standen wir mehr als eine Stunde in dieser Schlange. In Zeitlupentempo erreichten wir als eine der letzten den Schalter. Wir überreichten die verlangten 35.92 Franken für die Ausreise aus dem Land. Diese waren im Gegensatz zu Mexiko auf einem riesigen Plakat angekündigt, somit konnten wir eher davon ausgehen, dass die Gebühren staatlich verordnet waren.

    Mit unserem Stempel im Pass überquerten wir zu Fuss die Grenze und erhielten vom guatemaltekischen Zoll einen Einreisestempel.

    Guatemala beherbergte bis zur Eroberung der Spanier den Kern der "Maya"- Zivilisation. 1821 erlangten sie dann die Unabhängigkeit von Spanien sowie Mexiko. Leider gab es danach Diktaturen, Einmischung der USA, Bürgerkriege und Völkermorde an den "Mayas".

    Das Land hat bis heute sehr viele soziale Probleme und gehört zu einem der ärmsten Länder Lateinamerikas. Ihre grösste ausländische Einkommensquelle ist das Zuschicken von Geld von in die USA ausgewanderten Guatemalteken. Sie sind führender Exporteur von Kardamom und Kaffee. Dank eines Friedensabkommens im Jahr 1996 während des jahrzehntelangen Bürgerkrieges wurde ein grosses Hindernis für ausländische Investoren beseitigt. Dadurch wurde Tourismus einer der Haupttreiber der Wirtschaft. 

    Der erste demokratisch gewählte Präsident "Bernardo Árevalo" stellte eine Spezialtruppe zur Bekämpfung von Gewaltverbrechen und Erpressungen zusammen. Diese 400 Offiziere patrouillieren im gesamten Land. Zusätzlich spendeten die USA auf Wunsch des Präsidenten Ausrüstung für die Einheit. Zudem erfüllte er sein Wahlversprechen in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit. Er kürzte sein eigenes Gehalt um 25% und ist somit nicht mehr der bestbezahlte Präsident Lateinamerikas.

    Wird er der Retter des Landes sein?

    Die Fahrt ging weiter in Richtung "Flores". Immer wieder musste unser Bus grösseren Schlaglöchern, gefüllt mit Wasser, ausweichen. Die Strassenverhältnisse waren schlechter als im benachbarten "Belize", zumindest auf der Strecke, die wir fuhren. Die Natur war im Gegensatz zu der in "Belize" aber üppiger und grüner. Es gab mehr Bäume, kleine Seen und Flüsse. Auch mehr Nutztiere und Pferde konnten wir ausmachen. Die Häuser waren jedoch genauso einfach gebaut und die Lebensmittelangebote der kleinen Läden sahen bescheiden aus. 

    Wir kamen mehrmals an bewaffneten Militär- oder Polizeibeamten vorbei. Anhalten mussten wir jedoch nicht.

    In "Flores" wurden wir aus dem Bus gelassen. Es war bereits dunkel und wir machten uns ein wenigen Sorgen, mit dem gesamten Gepäck durch die Strassen zu laufen. Zu unserem Glück empfing uns ein netter Mann, der uns erklärte, dass wir nur auf einen kleineren Bus wechseln werden. Dieser fuhr uns auf die "Isla de Flores". Eine kleine Insel inmitten des "Lago Petén Itzá". Von dort aus mussten wir nur noch drei Minuten zu Fuss zu unserem Hotel laufen.

    Das "Natz Hotel" kostete uns 90.99 Franken für gerade einmal drei Nächte. Wir vermuteten, dass die momentanen Preise wegen der Feiertage so hoch waren. Die meisten Hotels waren zudem vermutlich auch von Einheimischen frühzeitig reserviert worden, um Geld zu sparen. Oder Zentralamerika ist wirklich so viel teurer als erwartet.

    Wir sind gespannt auf die Entwicklung der Preise im neuen Jahr.

    Das Zimmer war ganz in Ordnung. Warmes Wasser gab es wie gewohnt nicht und das Badezimmer hatte leider einen starken Eigengeruch. Das Bett war dafür sehr bequem, was für uns das wichtigste Kriterium für uns ist.

    Das Gepäck deponierten wir im Zimmer und machten uns direkt wieder auf den Weg auf die Strasse. Die Insel sah bereits im Dunkeln sehr schön aus. Die meisten Häuser waren buntbemalt und hatten noch buntere Fensterläden. Die Einheimischen wie Touristen versprühten alle eine angenehme Atmosphäre. Manche sassen in Restaurants am Strassenrand und genossen den Abend mit gutem Essen und Bier, viele Einheimische hatten bunte, schöne Kleider an und sogar Strassenverkäufer boten Popcorn und andere Süssigkeiten an. 

    Wir assen beim kleinen Bistro "Taqueria Panchito" jeweils einen "Burrito", eine gefüllte Tortilla. Tim bestellte eine mit Schweinefleisch und Jasmin mit Hähnchen. Es schmeckte köstlich. Langsam hatten wir das Gefühl, dass das am risikoreichsten aussehende Essen jedes Mal die beste Wahl ist. 

    Wir hofften, es nicht allzu bald zu bereuen und es bis dahin geniessen zu können.

    Das Essen kostete uns 5.80 Franken. Da wir beide noch nicht satt waren, besuchten wir noch ein weiteres Restaurant gleich zwei Häuser weiter. Dort bestellten wir beide jeweils Tacos mit Gemüsefüllung. Beide erhielten vier Tortillascheiben. Die Saucen durften wir selbstständig nehmen. Von Guacamole zu extrem scharfen Saucen gab es alles Mögliche zur Auswahl. Auch hier im "El Takaso" zahlten wir 5.80 Franken.  

    In einem kleinen Laden kauften wir noch für 1.39 Franken Hygieneartikel. 

    Wir zogen uns ins Zimmer zurück und schauten wieder einmal einen richtig schlechten Weihnachtsfilm zum Einschlafen.

    Einnahmen: 0.00 Fr.
    Ausgaben: 31.84 Fr.
    - Lebensmittel: 30.45 Fr.
    - Haushalt: 1.39 Fr.
    Einnahmen des Monats: 80.00 Fr.
    Ausgaben des Monats: 866.41 Fr.
    Verkehrsmittel: 293.72 Fr.
    Übernachtungen: 402.41 Fr.
    Anschaffungen: 47.25 Fr.
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