• Natz Hotel 3/3

    22–23 Dis 2024, Guatemala ⋅ ☀️ 25 °C

    Um 03:45 Uhr wurden wir von unserem Wecker aus dem Schlaf gerissen. 

    Heute ging es zu einer antiken Stadt der "Mayas" namens "Tikal". Sie ist inmitten des Regenwaldes und die besterforschte Stadt Guatemalas. Zudem ist sie eine der bedeutendsten Städte der klassischen "Maya"-Periode vom 3. bis zum 9. Jahrhundert. Gebaut wurde die Stätte bereits im 1. Jahrtausend vor Christus. 

    Das Gebiet erstreckt sich über 65 Quadratkilometer und weist über zweitausend Bauten auf. Einen Teil der im Aussenbereich liegenden Bauten ist dabei noch nicht ausgegraben und erforscht. Die Wissenschaft geht davon aus, dass mindestens 200'000 Menschen dabei in der Metropole lebten und mindestens eine Million in der näheren Umgebung.

    Die früheste Besiedlung "Tikals" fand circa 900 vor Christus statt und erst 500 Jahre später wurden die komplexeren Bauwerke errichtet. "Tikal" überlebte den allgemeinen Niedergang circa 200 nach Christus, während viele andere Zentren untergingen. In den nächsten Hunderten von Jahren kam es zu Kriegen zwischen ihnen und den damals schon einmal bezwungen feindlichen "Calakmul" Rivalen. Dieses Mal aber wurde für eine gewisse Zeit die Herrschaft übernommen, mit Vermutungen, dass das "Tikal" Volk mithalf.

    Anfangs des neunten Jahrhunderts begann der Niedergang der Stadt. Die Wissenschaft vermutete ein weitgehendes Abwandern oder Massensterben, möglicherweise durch die schwerwiegende Dürreperiode, die zu einem extrem trockenen Klima führte.

    Um 04:45 Uhr stiegen wir in einen kleinen Bus ein. Wir fuhren mit der gleichen Gesellschaft "Getaway Travels" wie bei der Anreise zu der Stadt und zahlten für die Fahrt sowie eine vierstündige Tour mit einem Englisch sprechenden Guide 23.45 Franken. Ein paar andere müde oder verkaterte Touristen sowie eine vierköpfige Schweizer Familie stiegen auch in den Bus ein. 

    Kurz vor 06:00 Uhr erreichten wir den Eingang in den von "UNESCO" erklärten Nationalpark. Dort zahlten wir 35.02 Franken für den Eintritt und mussten unsere Passdaten angeben.

    Bei den Parkplätzen wurden wir von einem lauten Gebrüll eines "Brüllaffens" begrüsst. Sie sind bekannt für ihr morgendliches Geschrei. Sie gelten als das lauteste Landtier, dabei kann man ihr Geschrei bis 4.8 Kilometer Entfernung hören. Durch ihr Gebrüll machen sie feindliche Gruppen auf sich aufmerksam oder fragen nach der Möglichkeit eines Anschlusses. 

    Beim Haupteingang zeigte unser Tourguide eine Verkleinerung der Stadt. Sie sah bereits auf dem Modell riesengross aus und wir waren sehr gespannt auf die Bauten. Unser Tourguide, ein einheimischer "Maya", erzählte uns noch kurz von der Entstehung des Nationalparks. Dabei liess er ein fragwürdiges Detail nicht aus. Als "UNESCO" damals das Bedürfnis verspürte, das Gebiet als Nationalpark einzustufen, wurden alle einheimischen Menschen herausgeschmissen. Auch seine Familie gehörte dazu, sie mussten ihre Sachen packen und ihre Heimat hinter sich lassen.
     
    Wir dachten eigentlich, die «UNESCO» Aufgabe ist genau das Gegenteil anzustreben.

    Bevor wir uns auf den Weg in den Regenwald machten, gab es eine kleine Pause. In einem Restaurant durften wir uns etwas zum Frühstück kaufen. Wir selber hatten unser Müsli sowie Burritos für den heutigen Tag mitgebracht. Da wir aus irgendeinem Grund nichts im Auto liegen lassen durften, assen wir alles bis auf die Bananen auf. 

    Wir marschierten los. 

    Die Bauten waren über ein riesiges Gelände verteilt. Unser Tourguide erzählte uns so viele Details, wie irgendwie möglich. Den grössten Teil hatten wir schon längst wieder vergessen. Er erzählte uns aber, dass es in der Blütezeit der "Mayas" keine Menschenopferung gab. Die Opfergaben bestanden aus Kaffee oder anderen Lebensmitteln. Er erzählte uns auch, dass die "Mayas" Alkohol und Drogen konsumiert hatten. Dabei gab es den berühmten "Baum des Lebens" oder auch "Kapokbaum", der im Zeitraum zwischen Juni und Juli eine Blüte produzierte, die man in den Allerwertesten steckte, da dort Drogen im Allgemeinen am intensivsten und schnellsten aufgenommen werden. Auch sie waren Menschen wie wir und hatten gerne ihren Spass.

    Aus irgendeinem Grund mussten wir die Tour kurz unterbrechen und eine "Tarantel" aus ihrem Versteck im Boden herausholen. Als diese gar keine Lust hatte, ging er einer anderen auf die Nerven. Diese kam schlussendlich aus dem Versteck heraus und wurde von einem Touristen zum anderen gereicht. 

    Wir liefen derweilen etwas alleine um die Bauten, um die Aktion nicht zu unterstützen.

    Auf mehrere Bauten durften wir sogar hinaufsteigen. Die eigentlichen Treppen wurden teils durch extra aufgebaute Holztreppen ersetzt, damit man das Gebäude vermutlich nicht beschädigt. Von manchen hatten wir einen fantastischen Blick auf den gigantischen Regenwald und konnten sogar einige Spitzen der Bauten sehen. 

    Obwohl wir bereits ein paar Bauten in den letzten Wochen gesehen hatten, waren diese etwas ganz anderes. Wir standen nicht inmitten von ein paar Bauten, sondern in einer riesigen Stadt. Manche der Gebäude waren bereits wieder unter einem Haufen Erde und Pflanzen verschwunden und andere sahen genauso prächtig aus wie in damaligen Zeiten. Der einzige Unterschied war das Fehlen der Farben. Die meisten Anlagen waren damals mit roter Farbe bestrichen worden.

    Eine Nasenbärenfamilie besuchte uns auch noch während des Ausflugs. Ohne dass sie uns überhaupt wirklich wahrnahmen, liefen sie an uns vorbei und schnupperten jeden Zentimeter des Bodens ab. Jeder wollte eine feine Köstlichkeit wie eine "Tarantel" finden und diese verputzen. Auch die kleinen Jungtiere liefen, ohne uns zu bemerken, an uns vorbei.

    Unser allererster Disney-Moment.

    Auch ein "Capybara" oder auch Wasserschwein genannt, ass friedlich neben des Weges etwas. Dabei handelt es sich um ein Säugetier aus der Familie der Meerschweinchen. Dieses hier war besonders klein, darum wussten wir nicht genau, ob es sich wirklich um eines handelt. Der Tourguide war bereits über alle Berge und eine Schweizerin erzählte, dass sie von kleineren gehört hätte. Wir entschieden uns, das Tier als eines anzusehen.

    Wenige Meter später begrüsste uns auch ein "Geoffroy-Klammeraffe". Sie haben einen langen Greifschwanz sowie lange Gliedmassen, perfekt angepasst an ihre baumbewohnende Lebensweise.

    Durch die Jagd für Fleisch und die Abholzung der Regenwälder gehören sie zu einer vom Aussterben bedrohenden Tierart.

    Zurück beim Eingangsbereich bekamen wir zehn Minuten für eine Toilettenpause. 

    Zurück beim "Natz Hotel" gingen wir als erstes Mittagessen. Es war bereits kurz vor 15:00 Uhr und unser Magen meldete sich immer stärker. Wir besuchten das einzig geöffnete Restaurant in unserer Strasse. Im "Hotel La Canoa" bestellten wir zwei Burger, eine Fanta und eine ungezuckerte Limonade. Heute gewannen wir leider nicht im Lotto. Die beiden Burger hatten das kleinste Stück Fleisch der Welt drinnen und schmeckten komplett fade. Die Pommes machten das ganze auch nicht besser und in der Limonade war leider Zucker drin. Wir zahlten 14.03 Franken.

    Umso besser wird somit das Abendessen.

    Bis zum Abendessen verweilten wir im Zimmer und versuchten nicht einzuschlafen. Wir planten wieder einmal die nächsten Tage und lenkten uns mit dem Handy ab. 

    Abends besuchten wir das "Capitan Tortuga" Restaurant an der Promenade. Die Sonne war bereits untergegangen, trotzdem war der Anblick des Wassers schön und beruhigend. Wir bestellten beide wieder einen Burger und dazu gab es ein Glas Weisswein und Wasser. Der Burger war um einiges besser als der von heute Mittag, wurde leider aber nicht frisch zubereitet. Wir vermissten den Burger von "Tulum".

    Das Essen kostete uns 23.23 Franken. 

    In einem Supermarkt holten wir noch Brötchen und einen Joghurt für den morgigen Tag für 4.90 Franken. Morgen werden wir erneut früh zu unserem nächsten Ziel losfahren.

    Wir gingen so früh wie möglich schlafen.

    Einnahmen: 0.00 Fr.
    Ausgaben: 77.18 Fr.
    - Lebensmittel: 42.16 Fr.
    - Ausflüge: 35.02 Fr.
    Einnahmen des Monats: 80.00 Fr.
    Ausgaben des Monats: 994.55 Fr.
    Verkehrsmittel: 317.17 Fr.
    Übernachtungen: 402.41 Fr.
    Anschaffungen: 47.25 Fr.
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