• Livingston Resort Hotel

    23–24 dic 2024, Guatemala ⋅ ☀️ 23 °C

    Unser Bus fuhr kurz nach 06:00 Uhr los. Wir zahlten dieses Mal 29.18 Franken und fuhren wieder mit der "Getaway Travels" Gesellschaft. Irgendwie war es schwieriger hier in Guatemala an die offiziellen, öffentlichen Busse, welche auch die Einheimischen benutzen, zu gelangen. 

    Der Bus fuhr uns die nächsten Stunden bis nach "Río Dulce". Eine Stadt mit einem gleichnamigen Fluss. Dieser verbindet den grössten See Guatemalas "Lake Izabal" sowie den "Lake El Golfete" mit der Karibikküste. Der Fluss ist dabei der kürzeste, jedoch bedeutendste sowie bekannteste Fluss des Landes. 

    Unsere Reise ging weiter.

    Zu Fuss liefen wir einmal quer durch die kleine Stadt, um zum "Brunos Hotel" zu gelangen. Die Stadt war ein einziges Chaos. Gefühlt die gesamte Stadt befand sich zu diesem Zeitpunkt mit uns auf den Strassen. Viele kauften vermutlich die letzten Weihnachtsgeschenke und Lebensmittel für die Feiertage. Die meisten waren in typisch bunten Festkleidern. Sie sahen genauso schön aus, wie wir sie uns immer vorstellten. Schon öfters waren wir kurz davor, etwas einzukaufen. Leider liess der Platzmangel das nicht zu.

    Glücklich beim "Brunos Hotel" angekommen zu sein, setzten wir uns an einen Tisch. Hier werden wir die nächsten drei Stunden verbringen, bevor uns ein Boot nach "Livingston" mitnimmt.

    "Livingston" ist eine Kleinstadt an der Küste der Karibik. Die 16'000-Einwohner-Stadt ist nur über den Seeweg erreichbar. Alles zwischen den beiden Städten ist von einem riesigen tropischen Regenwald bedeckt.  Die Stadt ist bekannt für ihre ungewöhnliche Mischung verschiedener Volksgruppen und Kulturen. Wie im Nachbarsland "Belize" leben hier viele "Garifunas", Nachkommen der Westafrikaner und indigenen Kariben. Viele ehemalige Piratenfamilien waren einer der ersten Bewohner der Stadt.

    Der Grossteil der Bevölkerung lebt in Subsistenzwirtschaft, ihr Bedarf wird ganz oder teilweise durch Eigenfertigung der Naturentnahme abgedeckt oder Gelegenheitsjobs. Ein wichtiger Arbeitgeber ist auch der nahegelegene Hafen von "Puerto Barrios". Die hohe Anzahl der Auswanderer in die USA hält dabei an. 

    Um das Wlan im Restaurant des Hotels mitbenutzen zu dürfen, mussten wir etwas bestellen. Wir teilten uns einen Frühstücksburrito, der uns mit einem Schwarztee serviert wurde. Dazu gab es noch gebratene Kartoffelstücke mit einer Tomatensauce. Der Burrito war mit Ei, Gemüse und Speck gefüllt und schmeckte wirklich gut. Er kostete uns 4.09 Franken.

    Drei Stunden später ging die Fahrt mit dem Boot los. Wir zahlten 29.18 Franken für die fast zweistündige Fahrt nach "Livingston". Kurz vor der Abfahrt fing es an zu regnen. Zum Glück hatte das Boot ein einfaches Dach.

    Die Fahrt ging zuerst zu einem zweiten Einstiegsort. Dort gesellte sich eine schick angezogene Familie zu uns ins Boot. Sie hatten ungefähr drei Hühner in Kartonboxen dabei und prall gefüllte Rucksäcke.

    Die Fahrt beinhaltete zusätzlich einen kleinen Abstecher. Bevor wir uns auf den Weg in die Stadt machten, legten wir einen Zwischenstopp beim "Castillo de San Felipe de Lara" ein. Vom Boot aus konnten wir die Festung, die 2002 als "UNESCO" Weltkulturerbe eingetragen wurde, begutachten. Sie wurde von den Spaniern als Abwehr gegen portugiesische, niederländische und englische Piraten erbaut. Diese drangen mehrfach davor auf den "Lago Izabal" ein. Dort befanden sich damals mehrere Handelsstationen mit Warenlagern, deren Güter nach "Sevilla" verschifft wurden.

    Die Fahrt ging weiter durch den "Biotopo Protegido Chocón Machacas". Ein riesiges Naturschutzgebiet, in dem Seekühe, Krokodile, viele Vogelarten wie Pelikane, Kormorane und Reiher leben. Leider sind Seekühe sowie Krokodile nur noch ein seltener Anblick, zuletzt wurden in der Coronazeit welche gesichtet. Die Motorboote trieben die Tiere in die Flucht. Links und rechts münden aus dem Fluss kleinere Flüsse und Bäche, die Mangroven beherbergen.  

    Ganz ehrlich hatten wir uns davor kein bisschen mit dem Fluss befasst. Eine Freundin von Jasmin, die vorletztes Jahr selbst in Guatemala war, schlug diesen vor.

    Wir waren mehr als dankbar dafür.

    In wenigen Minuten begaben wir uns in eine völlig andere Welt. Schöne wie einfach gebaute Häuser auf Stelzen in bunten Farben waren einzeln an der Promenade des Flusses verteilt und wir konnten jede Menge Pelikane erblicken. Dazwischen waren Palmen, sehr viel unberührte Natur und so weit das Auge reichte ruhiges Wasser. Als nächstes erreichten wir die Mangroven und fuhren mehrmals kleinere Flüsse entlang, um die einzelnen Touristen sowie Einheimische herauszulassen. 

    Die nächste Etappe war die Schönste für uns.

    Der Fluss wurde schmaler und die Küsten links und rechts des Flusses gingen mehrere hundert Meter in die Höhe. Alles war komplett der Natur überlassen und blühte im strahlendsten Grün. Wir waren mitten in einem Regenwald angekommen, ohne es davor erwartet zu haben. Dutzende von Vögeln tummelten sich auf den Bäumen direkt über dem Wasser und warteten auf den perfekten Fisch. Manche der Vögel versuchten ihr Gefieder zu trocknen, als der Regen nachliess. Sie breiteten ihre prachtvollen Flügel dafür auf. 

    Wir waren hin und weg von diesem einmaligen Anblick der unberührten Natur.

    Kurz vor dem Erreichen der Stadt fuhren wir an einer Art Bootsfriedhof vorbei. Mehrere fast versunkene Schiffe befanden sich im und am Wasser. Manche waren so zersetzt, dass sie in wenigen Jahren vermutlich verschwunden sind. Auch mehrere Häuser sowie ein einsamer auseinanderfallender Steg zogen unseren Blick auf sich. Die meisten verwahrlosten Bauten waren von Möwen und anderen Vögeln eingenommen.

    Vom Hafen fuhren wir mit einem "Tuk Tuk" zu unserem "Livingston Resort Hotel". Dort zahlten die Angestellten das "Tuk Tuk" für uns. Im Hotel begaben wir uns an den Check-in. Nach mehreren Minuten Kommunikationsproblemen und einem internen Problem bekamen wir den Schlüssel. Das interne Problem war uns sehr wohl bewusst, da alle Hotelzimmer für den gleichen Preis online angeboten wurden. Somit hatten wir durch den Rabatt von "Booking.com" und den falsch aufgeschalteten Preisen einen Betrag von 147.45 Franken für drei Nächte in einem Vierbettzimmer bezahlt. 

    Eines der günstigsten Angebote der gesamten Umgebung. Entweder hatten wir die Preise in Zentralamerika so falsch eingeschätzt oder die günstigen waren bereits für die Feiertage ausgebucht.

    Das Zimmer sah sauber und gepflegt aus. Die Dusche hatte warmes Wasser und die Bettwäsche sah gepflegt aus. Der extra gebuchte Blick auf den Pool machte uns am glücklichsten. Die Hoffnung, diesen aber auch nutzen zu können, schwand beim Betrachten des Wetters. Allgemein war es kühler als an einem Ort direkt am karibischen Meer erwartet. Trotz der südlicheren Lage als Mexiko war es dort wärmer.

    Leider funktionierte das Wlan im Zimmer nicht. Für uns nicht gerade optimal, da wir die nächsten zwei Tage vor allem Weihnachtsfilme schauen und Familientelefonate durchführen wollen. In der Rezeption wurde uns erklärt, dass dieses seit einigen Tagen kaputt sei. Für uns eine schlechte Antwort, wenn man extra ein Zimmer mit Wlan gebucht hatte. Wir hatten lediglich Wlan in der Lobby bis 21:00 Uhr.

    Sie teilten uns mit, dass der Manager am Abend hier sein würde.

    Hungrig fuhren wir mit einem "Tuk Tuk" für 1.17 Franken in das Zentrum der Stadt. Die Stadt war kleiner und einfacher als erwartet. Die Auswahl der Restaurants war dementsprechend gering, weshalb wir uns für das bestaussehenste entschieden. 

    Tim bestellte sich ein klassisches Käse- und Schinken-Sandwich mit Pommes und Jasmin eine Tortilla mit Hähnchen. Schlussendlich wurde Jasmin eine dickere Tortillascheibe, erinnerte uns eher an einen Pizzateig, mit einem Stück Hähnchen mit Knochen sowie ein wenig Sauerkraut und Bohnenpaste serviert. Tims Sandwich war leider auch nicht viel besser. Dazu gab es CocaCola und ein Wasser für insgesamt 7.59 Franken. 

    Um noch einen feinen Nachgeschmack zu erhalten, holten wir uns für 1.75 Franken "Churros" an einem Strassenstand. Auch diese waren nicht ganz nach unserem Geschmack.

    Im einzig grösseren Laden kauften wir ein paar Snacks und Getränke für 25.03 Franken für die Weihnachtszeit. Unser Hotel war relativ weit entfernt von der Stadt, weshalb wir lieber direkt alles einkauften, um uns dort eine schöne Zeit zu machen.

    Für 1.17 Franken ging es mit einem "Tuk Tuk" zurück zum Hotel. 

    Dort begrüsste uns der Manager/Besitzer, ein Amerikaner. Auch er teilte uns mit, dass das Wlan momentan nicht funktioniere.

    Er bot uns an, uns in seinem anderen Hotel unterzubringen. Dieses hätte eine höhere Wahrscheinlichkeit Wlan bis ins Zimmer zu haben. Zusätzlich hatten wir dort die gesamte Nacht Zugang zum Internet. 

    Wir überlegten es uns während dieser Nacht.

    Bis kurz vor 21:00 Uhr befanden wir uns in der Lobby. Jasmin lud die Einträge des Tagebuchs in einem Zeitraum von zwei Stunden hoch und Tim bemühte sich, seine geschnittenen Videos hochzuladen. Zudem luden wir einige Weihnachtsfilme auf das iPad herunter.

    Kaputt vom Tag machten wir es uns im Bett bequem. Wie seit Jahren kontrollierte Jasmin die Unterseite des Kissens vor dem Schlafengehen. Und da sass zum ersten Mal genau das, was sie nie wollte. Eine mindestens zehn Zentimeter grosse Kakerlake sass seelenruhig darunter. In Sekundenbruchteilen flog Jasmin vom Bett und suchte das Weite. Leider machte die Kakerlake es ihr nach und ergriff die Flucht unter das Bett. Dort fand sie IM Bettgestell ein Versteck. Tim, der nur einen schwarzen Schatten sah, folgte Jasmin.

    Nach dem Herausfischen einer toten, kleineren Kakerlake und dem Hin- und Herschieben des Bettes, erblickte auch Tim die riesige Kakerlake. Als er dann versuchte, sie zu töten, verschwand sie wieder.

    Nach unzähligen Kontrollen legten wir uns in das weit entfernteste Einpersonenbett. 

    Einnahmen: 0.00 Fr.
    Ausgaben: 38.46 Fr.
    - Lebensmittel: 38.46 Fr.
    Einnahmen des Monats: 80.00 Fr.
    Ausgaben des Monats: 1’033.01 Fr.
    Verkehrsmittel: 377.87 Fr.
    Übernachtungen: 549.86 Fr.
    Anschaffungen: 47.25 Fr.
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