Casa Bienestar 1/2
26–27 Dis 2024, Guatemala ⋅ ⛅ 17 °C
Dank des Weckers standen wir morgens um 07:00 Uhr auf. Da wir heute keine Lust auf Müsli im Zimmer hatten, begaben wir uns in Richtung Zentrum der Stadt. Bevor wir jedoch losliefen, erkundigte sich der Besitzer des Hotels nach unserer Weiterreise. Dieser rief daraufhin die Busgesellschaft an, um sich zu vergewissern, ob der Transfer wirklich stattfand. Wir nahmen die nette Geste an und verabschiedeten uns für den Moment.
Bereits als wir in die Strasse einbogen, sahen wir jede Menge Papierschnipsel auf dem Boden. Gestern hatten die Bewohner der Stadt ausgiebig mit Böllern die ganze Stadt wachgehalten.
Nachdem wir kein Restaurant mit einem Frühstücksangebot gefunden hatten, holten wir in einer einfachen Bäckerei sechs weisse, weiche Brötchen für 0.35 Franken.
In dem grössten Supermarkt der Stadt holten wir uns noch Kräcker für die nächsten Reisetage für 1.52 Franken.
Wir spazierten bis an das Ende der Hauptstrasse. Die Stadt selbst war sehr einfach gehalten und die Armut war leicht zu erkennen. Viele verletzte und kranke Strassenhunde tummelten sich herum, die Bewohner urinierten in den Hausecken und die Häuser waren entweder heruntergekommen oder nicht fertig gebaut. Die meisten Supermärkte boten die gleichen einfachen Lebensmittel an und waren hygienemässig eher bescheiden.
Trotzdem wirkten die meisten ziemlich zufrieden.
Am Ende kauften wir für 1.40 Franken frischgepressten Orangensaft bei einem der Supermärkte und machten uns wieder auf den Weg zum Hotel. Bei der Bäckerei machten wir dabei einen zweiten Stopp, um sechs weitere Brötchen und zwei kleine Schokoladendonuts für 0.58 Franken zu kaufen.
Im Hotel erwartete uns der Besitzer bereits. Er teilte uns mit, dass der Kontakt von gestern uns nicht eingetragen hatte und es deshalb keinen freien Platz mehr im Bus gibt. Der Besitzer bot uns aber eine Alternative an. Wir konnten mit einem Privatboot nach "Puerto Barrios" für denselben Preis von 11.70 Franken wie die öffentliche Fähre fahren und von dort aus den öffentlichen Bus nach Guatemala City nehmen. Dankend packten wir unsere Sachen und stiegen in das Boot ein.
Zu Fuss liefen wir einmal quer durch die Stadt zu der öffentlichen Busstation. Dort zahlten wir 29.23 Franken für die Fahrt nach "Ciudad de Guatemala". Leider mussten wir den 11:00 Uhr Bus nehmen, da der 10:00 Uhr Bus keine Plätze nebeneinander hatte. Dank des kostenlosen Wlan konnten wir gemütlich unsere Zeit verbringen.
Um noch etwas für das Mittagessen dabei zu haben, holten wir noch zwei Sandwiches und einen Eistee für 7.40 Franken.
Beim Einsteigen in den Bus wurden unsere Taschen von einem Polizisten kontrolliert. Zudem wurde Tim wie jeder andere Mann zusätzlich abgetastet. Bei den geöffneten Verstauräumen stand zusätzlich ein Angestellter, um vermutlich das Schmuggeln in fremden Koffern zu verhindern. Jeder bekam ein Ticket für seinen Koffer, damit nur er seinen eigenen Koffer später auch wieder mitnehmen konnte.
Die achtstündige Fahrt war mühsam. Die Sitze waren sehr dicht aneinander gereiht, Jasmins Sitz war defekt und hatte dadurch keinen Gegendruck. Zusätzlich hatten die vor ihr das Bedürfnis, permanent in Liegeposition zu sein. Wir vermissten eindeutig den "ADO" Bus aus Mexiko. Das Positive war aber die eingebaute Toilette. Wir vertrieben uns die Zeit mit Weihnachtsfilmen und dem kostenlosen, unlimitierten Wlan.
Die Aussicht aus dem Fenster veränderte sich stark während der Fahrt. Der Regenwald war verschwunden und immer mehr Berge, wüstenartige Landschaften und sogar Kakteen präsentierten sich vor dem Fenster.
Bei einem Zwischenstopp vertraten wir uns noch kurz die Beine. Tim holte sich dort eine Glace als Dessert und gemeinsam gab es eine Wasserflasche für 2.92 Franken.
Ein Polizist kontrollierte wieder alle beim Einsteigen und der Busfahrer schloss den Bus zum Einsteigen wieder auf. Für uns waren diese Sicherheitsvorgänge sehr befremdlich, aber dazu sehr beruhigend. Wir sassen nämlich zum ersten Mal in einem richtigen öffentlichen Bus. Wir waren weit und breit die einzigen weissen Nasen.
Endlich waren wir in "Ciudad de Guatemala" angekommen.
Es war bereits dunkel und wir legten die 15 Minuten bis zu unserem Gästehaus in Windeseile hinter uns. Uns war beiden bewusst, wie riskant es wieder einmal war, im Dunkeln durch eine Grossstadt mit dem gesamten Gepäck zu streunen. Das Problem waren einfach die viel zu langen, unumgänglichen Fahrten und das frühe Untergehen der Sonne.
Erleichtert klingelten wir beim Gästehaus.
Eine rein spanisch sprechende Dame machte uns auf. Sie erklärte uns dank der Hilfe von "Google Übersetzer", dass das Zimmer noch nicht bereit ist. Somit warteten wir eine halbe Stunde, bis wir uns in das gemütliche Zimmer einquartieren durften. Ein sehr bequemes Bett und ein eigenes Badezimmer begrüsste uns. Wir zahlten 35.07 Franken für die nächsten beiden Nächte.
Hunger hatten wir keinen mehr und rausgehen war sowieso keine Option. Wir schauten noch einen Film zu Ende und gingen dann schlafen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 14.17 Fr.
- Lebensmittel: 14.17 Fr.
Einnahmen des Monats: 80.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 1’084.12 Fr.
Verkehrsmittel: 418.80 Fr.
Übernachtungen: 584.93 Fr.
Anschaffungen: 47.25 Fr.Baca lagi




















