Rosim Family Hostel 1/3
10–11 Jan, Ecuador ⋅ ☁️ 19 °C
Nach dem gewohnten Frühstück ging es für uns in die nächste Stadt.
Als uns kein "Uber" auf den kurzen Weg zum "Terminal Terrestre Quitumbe" mitnehmen wollte, entschieden wir uns, die Metro zu nehmen. Wir hatten beide ein ungutes Gefühl dabei, da Metros nicht zu den sichersten Plätzen gehören, vor allem nicht bei Touristen.
Nach einem achtminütigen Weg erreichten wir die "Estacion la Alameda".
Uns fielen beiden die Kinnladen herunter. Bereits beim Hinunterlaufen der Treppe sah die Metrostation extrem neu und modern aus. Durch einen modernen, sauberen Gang erreichten wir einen Schalter, an dem wir 0.82 Franken für zwei Tickets zahlten.
Wir scannten das Ticket an einem automatischen Scanner und konnten dann durch ein Drehkreuz zu den Zügen gelangen. Unser Ziel war die Endstation in Richtung Süden. Somit fuhren wir für so wenig Geld mindestens sieben Stationen, bis wir an unserem Ziel ankamen.
Nicht nur der Weg zum Zug, sondern der gesamte Bahnhof sowie die Züge waren extrem modern und sauber. Überall stand Sicherheitspersonal, das sich um Ruhe und Frieden bemühte. Jeder einzelne der weiteren Passagiere sah sehr gepflegt aus.
Nicht einmal in einem europäischen Land hatten wir so etwas gesehen.
Am "Terminal Terrestre Quitumbe", der genauso gepflegt und modern aussah, fragten wir an einem Informationsschalter nach, wie wir am besten nach "Latacunga" kommen. Sie schickte uns direkt an den nächsten Schalter, der uns für 4.94 Franken zwei Tickets in die zwei Stunden entfernte Stadt gab. Die Dame am Schalter riet uns, schnell zu machen, da der Bus in den nächsten fünf Minuten losfährt.
Nach einem weiteren Drehkreuz und einem Polizisten, der uns auf Spanisch weiterhalf, rannten wir zu der angegebenen Nummer.
Dort packte ein netter Herr direkt unser Gepäck ein und wir durften in den erneut modernen Bus einsteigen. Wir nahmen zuvorderst Platz, um genügend Beinfreiheit zu haben. Die Sitze waren gross, bequem und sehr gepflegt. Es gab sogar kostenloses Wlan, hätten wir nach dem Passwort nachgefragt.
Bisher waren wir komplett begeistert, wie reibungslos alles funktionierte und die öffentlichen Verkehrsmittel uns so positiv überraschten.
Nach Zentralamerika, mit den überteuerten privaten Shuttles mit einem nur halb so modernen Ausbau, waren wir wieder voll im echten Leben mit den Einheimischen.
Bis wir ausserhalb der Stadt waren, gab es jede Menge Zwischenstopps. Dabei war neben dem Fahrer ein Mann an Board, der am Strassenrand auf winkende Hände achtete. Wenn jemand ein Signal gab, fing dieser kurze Zeit später an zu rennen und sprang wortwörtlich in den immer noch rollenden Bus.
Nach dem Verlassen der Stadt sammelte der zweite Mann das Geld für die Tickets ein.
Gegen Mittag näherten wir uns einer kürzeren Pause. Der Mitarbeiter kam kurz auf uns zu, um uns ans Herz zu legen, unsere Handys nicht auf dem Schoss liegenzulassen. Wir sollten es besser an einem anderen, sicheren Ort versorgen. Zuerst verstanden wir die Gefahr nicht, als aber der Bus anhielt, stiegen mindestens sechs Personen in den Bus, um irgendwelche Lebensmittel zu verkaufen.
Durch den ganzen Trubel wäre vermutlich das Klauen eines Handys eine Leichtigkeit.
Wir kauften für 1.83 Franken bei einem jüngeren Herren zwei Portionen Reis, einmal mit Hähnchen und einmal Wurst. Nicht dass wir wirklich wussten, was wir kauften. Seit dem Eintreffen in Ecuador war der englischsprachige Anteil der Bevölkerung um einiges gesunken.
Die nächsten Stunden fuhren wir durch identisch aussehende Landschaften wie in der Schweiz. Von weitem sahen wir eine Berglandschaft mit einigen landwirtschaftlich genutzten Vierecken und dem typisch wolkenverhangenen Himmel. Als wäre das nicht bereits genug, sahen wir immer wieder grasende, europäische Kühe.
Nur wenn man die einzelnen Häuser in der nächsten Nähe betrachtete, sahen wir den einfacheren und vor allem einstöckigen Baustil des Landes. Zu unserer Freude sahen wir sehr wenige Wellblechhäuser oder anders schlecht verfasste Häuser. Sogar rollstuhlfreundliche Übergänge sahen wir in regelmässigen Abständen über die Autobahn hinwegführen.
Müll gab es wie auch bereits in den letzten drei Ländern genügend am Strassenrand.
In "Latacunga" kamen an der Endstation dieses Busses an. Von hier aus liefen wir zehn Minuten über eine dieser Übergänge mitten durch die Innenstadt zu unserem "Hostal Rosim".
Das Hostel lag 100 Meter entfernt vom Stadtzentrum.
Der freundliche Mitarbeiter, dessen Kartengerät für diesen Moment nicht funktionierte, liess uns aus zwei Zimmern auswählen. Wir entschieden uns für ein Doppel- sowie ein Einzelbettzimmer. Es gab zudem ein privates Badezimmer. Das Zimmer war gemütlich und sauber, der einzige Nachteil war die extreme Kälte.
"Latacunga" liegt nämlich noch höher als "San Francisco de Quito", auf 2'760 Metern. Auf einer kargen, steinigen Ebene in den Anden. Sie ist die Hauptstadt der Provinz "Cotopaxi" und hat dabei gerade einmal 63'842 Einwohnern. Der Grossteil der Bewohner besteht dabei aus "Kichwa" und "Mestizen". "Kichwa" sind indigene Völkergruppen in Ecuador, die zu den "Quechua" sprechenden indigenen Völker gehören. Diese Ethnien sind über Peru, Bolivien, Ecuador, Kolumbien, Chile und Argentinien verteilt, sprechen dabei die Muttersprache "Quechua" gemeinsam. Sonst gibt es jede Menge Unterschiede zwischen den verschiedenen Ethnien, welche bereits vor der Zeit der "Inkas" diese Sprache benutzten. Heutzutage sprechen bis zu 10 Millionen Menschen im Andenraum immer noch diese Sprache.
1877 wurde die gesamte Stadt unter einer Schlammlawine, ausgelöst durch den Vulkan "Cotopaxi", überschwemmt, welche die Stadt vollkommen zerstörte. Die Stadt wurde danach wieder auf den Resten der verschütteten Stadt aufgebaut.
Da das Mittagessen kleiner ausfiel als gedacht, verspürten wir bereits jetzt einen Hunger. Gleich auf der anderen Strassenseite vom Hostel fanden wir ein kleines einheimisches Lokal. Wir bestellten beide "Schawarma" mit Pommes Frites für 5.49 Franken.
Es schmeckte köstlich.
Nachmittags machten wir eine Runde durch die Stadt. Wir suchten nach einem neuen Portemonnaie für Tim und einer Bauchtasche für Jasmin. Tims Münzabteil war seit längerer Zeit gerissen, somit musste er dieses immer separat transportieren. Vor allem seit der Ankunft in Ecuador wurde diese Challenge zu gross, da die Preise hier so tief sind, aber der US-Dollar genutzt wird. Sprich jedes Mal, wenn wir etwas unter einem Dollar kauften, bekam er jede Menge ecuadorianisches oder amerikanisches Münz zurück.
Bei einer Strassenverkäuferin kaufte er eines für 2.75 Franken.
In einem Laden kauften wir für weitere 4.58 Franken noch eine Bauchtasche für Jasmin. Gleich nebenan fanden wir in einem Supermarkt noch einen sechs Liter Wasserkanister, ein Joghurt sowie einen Eistee für 4.17 Franken.
Zurück im Zimmer schnitten wir Videos und kümmerten uns um das Tagebuch. Beide waren vermutlich wegen der Höhe extrem müde und hatten grosse Mühe, sich zu konzentrieren.
Abends bestellten wir bei "PedidosYa" gebratene Nudeln mit Gemüse bei einem asiatischen Restaurant. Tim bestellte sich zusätzlich noch ein Stück Schokoladenkuchen. Insgesamt zahlten wir 10.07 Franken.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 21.56 Fr.
- Lebensmittel: 21.56 Fr.
Einnahmen des Monats: 35.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 620.14 Fr.
Verkehrsmittel: 638.63 Fr.
Übernachtungen: 237.27 Fr.
Anschaffungen: 9.69 Fr.Baca lagi




















