• Suite Galarous Island 3/5

    24–25 gen, Ecuador ⋅ ☀️ 27 °C

    Zu unserer eigenen Überraschung hatten wir gestern einen Tauchgang für 334.67 Franken beim Tauchgeschäft "Galapagos Dive & Surf" gebucht.

    Sergio machte uns im gestrigen Reisebüro nämlich eines klar. So schnell werden wir nicht wieder die Chance haben, bei den "Galapagosinseln" tauchen zu gehen. Zudem wird eine erneute Anreise mehr ins Geld gehen, als jetzt vor Ort noch einen Tauchgang zu machen.

    Es ging heute zu der "Mosquera" und "Seymour North" Insel. Dort könnten wir mit etwas Glück schlafende "Weissspitzen-Riffhaie", viele bunte Fische und ein Aalfeld sehen. Wir persönlich legten die meiste Hoffnung auf das Erscheinen von "Mantarochen", "Grüne Meeresschildkröten" und "Galapagoshaie". Erstere hatten wir im Nachhinein auf den Videos beim ersten Tauchgang vom "Kicker Rock" entdeckt, jedoch nur aus einer grösseren Distanz. 

    Da die beiden Inseln am anderen Ende der Insel liegen, fuhren wir mit einem Taxi gute 45 Minuten zum "Santa Cruz to Baltra ferry terminal". Unterwegs sahen wir zu unserer Freude jede Menge in Freiheit lebende "Santa-Cruz-Riesenschildkröten". Sie waren wirklich riesengross, sodass wir sie mit unserer höheren Geschwindigkeit sogar ausmachen konnten. 

    Am Pier angekommen, mussten wir kurz warten, bis das Boot mit dem Equipment gefüllt war. 

    Mit weiteren sieben Personen konnten wir schlussendlich einsteigen. Mit den fünf Crewmitgliedern war das Boot bis zum Anschlag gefüllt. Drei der sieben Personen waren heute hier für einen "Discovery Dive". Dieser gibt einem die Option, ohne bestandene Tauchkurse einen Probetauchgang zu unternehmen. Die anderen vier hatten bereits mehr Tauchgänge als wir gesammelt. 

    Heute gab es einen sieben Millimeter Neoprenanzug.

    Nach minutenlangem Quetschen und wenigen gebrochenen Nägeln hatten wir ihn endlich angezogen. Damit noch nicht genug, wir mussten ohne Equipment ins Meer springen, um den Anzug mit Wasser zu füllen. Dadurch wird das spätere Untertauchen erleichtert, da die gefangene Luft im Anzug entweichen konnte. 

    Eiskalt lief uns das Wasser in den Anzug. Hätten wir lieber den fünf Millimeter angezogen und uns diese Prozedur erspart.

    Mit unserem Tauchleiter ging es kurze Zeit später los. Nicht, dass wir wirklich weit kamen. Die immer noch teils gefangene Luft im Anzug und eine starke Aufwärtsströmung erschwerten das Abtauchen in die Tiefe. Somit musste unser Tauchleiter zur Tauchschnur greifen. Zu unserem Vorteil packte uns der Tauchleiter an der Tauchweste und zog uns mit sich herunter. Ein riesiger Vorteil, um sich voll und ganz auf das Ausgleichen der Ohren zu fokussieren.

    Unten angekommen, ging es in Zweierpärchen weiter. 

    Es war der bisher langweiligste Tauchgang, den wir erlebt hatten. Weit und breit sahen wir nicht einmal eine Koralle, um überhaupt einen Fisch zu sehen. Die einzigen Tiere weit und breit waren zwei einsame "Stachelrochen", die schliefen, zwei Muränen und mehrere bunte Fische. Einer dieser Fische war Kugelfisch, der anfing, uns zu verfolgen. Immer wieder schwamm er direkt auf uns zu, drehte ab und verfolgte den nächsten.

    Beim Aalfeld verweilten wir nicht sehr lange. Nach mehreren Videos, wie die Tiere im Sand beim Näherkommen verschwinden, ging es weiter. 

    Ein paar Seesterne mit verschiedenen Mustern tauchten am Meeresboden auf.

    Durch die Langeweile fing Tim an, sich auf seine Atmung zu konzentrieren und verlor dementsprechend mehr Luft als gewohnt. Allgemein war der Tauchcomputer mit den Angaben zur Tiefe, Dauer des Tauchgangs und der maximal erreichten Tiefe spannender als die Umgebung. 

    Wir erreichten ein Gefälle in die Tiefe. Hier bestand eine gewisse Möglichkeit, Haie zu sehen. Zudem waren viele "Schwarznasen-Falterfische" anwesend, die sich von Parasiten grösserer Fische ernähren. Wie zum Beispiel die der Haie. 

    Trotzdem sahen wir keinen einzigen Hai. 

    Zu unserer Freunde kreuzte noch ein gelber Kugelfisch unseren Weg, der mit komplett anders farbigen Fischen mitschwamm. 

    Tims Luft war durch seine ständige Kontrolle seiner Atmung und der Langweile am schnellsten von allen fertig. Somit tauchten wir nicht auf, sondern er schwamm mit dem Tauchleiter, um mit ihm die Tauchflasche zu teilen. Jasmin schwamm über den beiden, um Tim weiterhin im Blickfeld zu haben. 

    Ohne jegliche Kontrolle fing Jasmin plötzlich an aufzutreiben. Die Taucher unterhalb wurden immer unklarer und verschwanden schlussendlich ganz im Nebelloch. Durch die maximale Sicht von fünf Metern passierte dies schneller als erwartet. Jeder Versuch, wieder in die Tiefe zu gelangen, missglückte ihr. 

    Nicht einmal drei Minuten später erreichte sie die Wasseroberfläche. 

    In weiter Ferne sah sie unser Boot. Bevor sie die Panik überkommen konnte, sah sie die Boje des Tauchleiters an der Wasseroberfläche. Keine fünf Minuten später tauchten die anderen auf. Tim an erster Stelle, der sich bereits Sorgen machte. Der Tauchleiter selbst war tiefenentspannt und fragte nicht einmal nach, was passiert war.

    Der erste 53-minütige Tauchgang bei der "Mosquera" Insel war beendet.

    Das Boot tauchte bei uns auf und einer nach dem anderen stieg ein. Das Meer war sehr rau und wir mussten uns so gut es ging an einer gespannten Schnur festhalten. Mit den Flossen gegen das Boot gedrückt, wurden wir wild durch das Meer gewirbelt.

    Als Stärkung vor dem zweiten Tauchgang gab es Sandwiches bestehend aus dunklem Brot, Mozzarella, Tomaten, Guacamole und Basilikumblättern. Zum Trinken gab es Wasser und Orangensaft.

    Bei der Nachfrage, was Jasmin falsch gemacht hätte, blieb der Tauchleiter erneut tiefenentspannt. Er erklärte ihr, dass die Weste sowie die Tauchflasche mit zu viel Luft gefüllt war und es deshalb nicht möglich war, wieder unterzutauchen. Die einzige Möglichkeit bestehe, erneut Luft aus der angesammelten Weste herauszupumpen und natürlich viele Erfahrungen zu sammeln. Zusätzlich waren wir die letzten Minuten nur noch auf sieben Meter Höhe, weshalb es in Ordnung war, keinen Sicherheitsstopp zu machen.

    Die beiden deutschen Taucher erzählten uns daraufhin, dass auch sie das Hinauftreiben nicht verhindern konnten. Die Strömung liess ihnen keine Chance.

    Beruhigt machten wir uns auf den zweiten Tauchgang. 

    Anfangs gab es wieder die gleiche Situation wie beim vorherigen Tauchgang. Dieses Mal, mit ein paar Tricks und dem gegenseitigen Herunterziehen, gelang es uns unterzutauchen. 

    Erneut sahen wir "nur" bunte Fische, ein Aalfeld und nichts Grösseres. Vielleicht hatten wir einfach schon viel zu viel gesehen, um Begeisterung dafür aufzubekommen. 

    Wenig später entdeckten wir die ersten schlafenden Jungtiere bis mittelgrosse Vertreter der "Weissspitzen-Riffhaie". Für uns persönlich war es nicht wirklich spannend, den kleinen schlafenden Tieren zuzuschauen. Unser Taucheiter, der die besten Aufnahmen von allen machen wollte, ging so nahe an die Tiere, bis sie aufwachten.

    Verstanden wir persönlich nicht so ganz.

    Sie drehten somit ein paar Runden, um wieder an einem anderen Ort im Sand ihre Ruhe zu finden. Erst in der Nacht werden sie aktiv und werden auf die Jagd gehen. Tagsüber können sie trotz des Stillstandes das Atemwasser in den Kiemenraum pumpen und Luft herausfiltern. 

    Wir schwammen weiter zu einem Gefälle. Dort bekamen wir die Anweisung, uns an den Steinen festzuhalten. Einfacher gesagt als getan. Die Strömung riss an uns, die Steine waren spitzig und rutschig und genügend giftige Tiere befanden sich auf diesen Steinen. Nicht einmal zehn Zentimeter vor Jasmins Hand versteckte sich ein "Steinfisch". Sein Stich ist sehr schmerzhaft und kann zu für immer bleibenden Nervenschäden führen. Leider bekamen wir keine Handschuhe zur Verfügung gestellt.

    Jasmin Luft war dieses Mal als Erstes am tiefsten Punkt. Sie hatte sich zu sehr auf die Atmung konzentriert und zählte ehrlich gesagt jede verstreichende Minute. Die extremen Strömungen, die 30 Minuten Langeweile und das Festhalten machten ihr gar keinen Spass. 

    Wennschon konnte sie sich jetzt beim Tauchleiter unterhaken, musste weder der Strömung entgegentreten, noch sich um die giftigen Tiere kümmern. 

    Von unserem Versteck aus konnten wir mehreren "Weissspitzen-Riffhaie" auflauern. Immer wieder schwammen die Tiere kurz nach dem Gefälle hindurch und zeigten sich in voller Pracht. Wir konnten extrem viele Details der einzelnen Tiere ausmachen. Sogar in die Augen oder in das teilweise geöffnete Maul konnten wir einen Blick erhaschen. 

    Zu unserer Freude gab es doch noch nach 55 Minuten Tauchen ein Ereignis für die Ewigkeit. Für uns war Tauchen einfach noch nicht zu unserer Lieblingssportart geworden, sondern eher ein Mittel zum Zweck.

    Dieses Mal bot der Tauchleiter Jasmin seine Hand an, damit sie sich an dieser festhalten konnte. An der anderen Hand hielt sie dabei Tim fest und der Tauchleiter eine weitere Taucherin. Trotz all seinen Bemühungen wurden wir allesamt von einer starken Strömung an die Oberfläche getrieben.

    Beim Pier zurück mussten wir erneut warten. Wir konnten dabei zuschauen, wie Lastwagen von der Insel mit dem Flughafen auf unsere Insel verschifft wurden und umgekehrt. Bei der Frage, warum keine Brücke für die wenigen Meter gebaut wurde, gab es zwei Antworten. Sie hatten zu wenig Geld und sie wollen verhindern, dass die unterschiedlichen Tiere von einer Insel zur anderen Insel gelangen.

    Mit dem Taxi fuhren wir die 45 Minuten zurück nach "Puerto Ayora". Unterwegs überkreuzte zu unserem Glück eine Riesenschildkröte die Strasse. Somit erhielten wir fantastische Aufnahmen eines riesigen Exemplars. Mit einer bis zu 134 Zentimeter langen Panzerlänge und bis zu 290 Kilogramm Körpergewicht werden die Tiere riesengross. Dazu können sie bis 176 Jahre alt werden, in der Regel werden sie meistens 50 bis 80 Jahre alt.

    Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in unserem Apartment. Wir luden die Videos herunter und spielten sie auf den Laptop. Dies dauerte meistens gute zwei Stunden, da wir sie direkt aussortierten und auf Jasmins Handy weiterleiteten. 

    Um 19:00 Uhr holten wir noch die Videos, die unser Tauchleiter aufgezeichnet hatte und vier Stempel für unser Tauchbuch, welches endlich in der Schweiz eingetroffen war. Die vier Stempel können wir dann Zuhause ausschneiden und aufkleben. 

    Im Apartment zurück gab es zur Abwechslung Nudeln mit Tomatensauce und Frischkäse zum Abendessen.

    Einnahmen: 0.00 Fr.
    Ausgaben: 334.67 Fr.
    - Ausflüge: 334.67 Fr.
    Einnahmen des Monats: 240.00 Fr.
    Ausgaben des Monats: 2’238.92 Fr.
    Verkehrsmittel: 1’022.41 Fr.
    Übernachtungen: 641.88 Fr.
    Anschaffungen: 36.88 Fr.
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