Hospedaje Del Carmen
16–17 Feb, Peru ⋅ ☁️ 15 °C
Um 05:45 Uhr standen wir bereits an unserem Abholort "Plaza Regocijo" bereit. Wir hatten mit der Reisewebseite "Inka Express Bus" gebucht, hätten aber genauso direkt bei "Machu Picchu En Bus" buchen können. Um dieses Mal nicht auf der Sparflamme zu stehen, buchten wir den Bus mit Toilette und Wlan. Wir wollten die nächsten sechs bis sieben Stunden so gemütlich wie möglich hinter uns bringen. Zahlten dafür auch 30.95 Franken.
Als ein Transporter anstelle des Busses kurz nach 06:00 Uhr heranfuhr, sahen wir keines von beidem. Die Dame, die uns vor einer Viertelstunde empfing, erklärte uns, es gäbe Toilettenpausen und Wlan im Restaurant am Ende der Reise.
Dementsprechend fielen wir tatsächlich nach über einem Jahr Reisen wieder auf einen Betrug hinein.
Wir machten es uns in der ersten Reihe direkt hinter dem Fahrer bequem. Dadurch wollten wir verhindern, dass es uns auf der Fahrt übel wird. Neben uns setzte sich ein Spanier auf den Einzelplatz und hatte mehr zu erzählen als der gesamte Bus. Leider waren die Gespräche mehr einseitig, weshalb wir relativ schnell aufhörten, Fragen zu stellen. Manchmal wissen wir nicht, ob das ein Ding von Alleinreisenden ist oder er ein purer Narzisst war.
Den ersten Stopp legten wir nach eineinhalb Stunden ein. Dort durften wir kostenlos die Toiletten benutzen. Auch ein kleiner Kiosk bot Snacks und heisse Getränke an. Wir kauften nur eine Banane für 0.36 Franken, da unsere vor kurzem gekauften, leicht grünen Bananen innerlich komplett unreif waren.
Kurze Zeit später fuhren wir an den Gleisen des Zuges vorbei, welcher uns an den gleichen Ort bringen würde, für einen höheren Preis. Die Strasse wurde wenige Kilometer richtig schlecht und wir wurden durchgeschüttelt. Neben uns sahen wir den reisenden Fluss, der in brauner Farbe glänzte. Auch der Weg war etwas überflutet, völlig normal in der Regenzeit.
Danach ging es hoch in die Berge und wir verliessen die Zivilisation. Die Strassen wurden kurvig, etwas schmaler, aber zweispurig und führten uns bis auf 4'500 Metern. Die Natur war dabei atemberaubend schön. Überall flossen kleinere Wasserfälle den Berghängen hinunter, es blühten Blumen, Bäume wuchsen und die Natur sah lebendig aus. Manche kleinere Wasserfälle flossen direkt auf die Strasse zu. Anstelle dass sie diese unterirdisch mit einer kleinen Brücke unter der Strasse durchfliessen liessen, wurde er direkt über die Strasse geführt.
Nach dem Erreichen des höchsten Punktes ging es wieder genauso steil in die Tiefe. Auf halber Strecke gab es die nächste Pause. Dieses Mal verlangte die Dame der Toilette Geld von uns und wir zahlten widerwillig 0.49 Franken. Später fanden wir heraus, dass es gleich um die Ecke einen weiteren Kiosk mit kostenloser Toilette gab. Zudem verkaufte diese Dame in ihrem Kiosk die Ware für einen Bruchteil.
Die letzten Kilometer waren die schlimmsten. Die Strasse war vermutlich seit dem Fund des "Machu Picchu" im Bau. Sie bestand nur aus Schotter und wurde aus dem Berg gesprengt. An der Seite des Berges lagen jede Menge lose Steine und manche davon lagen auch auf der Strasse. Einige Erdrutsche mit Geröll zwangen unseren Fahrer zusätzlich auszuweichen. Somit fuhren wir auf einer gerade einmal für ein Auto breiten Schotterstrasse, mit einem sehr steilen, ungeschützten und instabilen Abhang und einem ungesicherten Hang über uns durch. Auch hier flossen dieses Mal aber unkontrolliert kleine Bäche in den Abgrund über die Strasse.
Wennschon wussten wir, dass der Transporter bereits mehr als einmal diese Strecke gefahren ist, mit seinen über 530'000 Kilometern.
Froh, endlich diese riesige Baustelle hinter uns gebracht zu haben, fuhren wir durch kleinere Dörfer hindurch. Wir waren bereits gespannt, in wie vielen Jahren die gesehenen Brücken, Tunnel und Strassensicherungen fertig sein werden.
Wir wurden beim Restaurant "Rumi Blue" anstelle bei der Zugstation "Hidroeléctrica" herausgelassen. Marketing war auch hier in den "Anden" bereits angekommen.
Der Weg dauerte nur zehn weitere Minuten, bis wir an der eigentlichen Stelle ankamen. Dort mussten wir unsere Daten in einem Buch niederschreiben und durften danach losgehen.
Um das Geld zu sparen, liefen wir in die Kleinstadt "Aguas Calientes". Eine 4'525 Einwohner grosse Kleinstadt auf 2'060 Metern, gleich neben dem Fluss "Urubamba". Ein Ort umgeben von steilen Wänden aus Felsen und Nebelwald. Sogar Thermalquellen, die namensgebend waren, befinden sich oberhalb des Ortes. Der einzige Weg an diesen Ort ist die Bahn zu nehmen oder zu laufen.
Somit liefen wir 10.4 Kilometer leicht aufwärts am Fluss den Gleisen zu unserem heutigen Hotel entlang.
Im Gegensatz zum restlichen bereits besuchten Gebiet der "Anden" war es hier sehr schwül und heiss. Somit trugen wir unsere eingepackten Pullover als zusätzliches Gewicht im Rucksack. Unterwegs assen wir unser selbst mitgebrachtes Mittagessen. Wir waren dieses Mal so kreativ, dass wir Tortillas mit dem geschnittenen Gemüse und etwas geräucherter Wurst assen. Die Sandwiches mit dem schlecht verarbeiteten Fleisch wie Käse hing uns langsam aus dem Hals raus.
Der Weg war nicht anstrengend, zog sich jedoch stark heraus. Dies störte uns nicht weiterhin, da wir uns gemütlich ohne starkes Atmen unterhalten konnten. Zudem war die Gegend mit ihrem tropischen Erscheinungsbild mit den riesigen, grün überwucherten Bergen überragend aus. Trotz der Abgeschiedenheit und der Ruhe sahen wir bis auf einzelne, kleinere Vögel keine Wildtiere.
Wir überquerten mehrere kleinere Bäche, die auch die Gleise überquerten. Diese führten mitten durch die Luft, mit den Holzbalken und den Schienen weiter, als ob nichts wäre. Wir sprangen dabei von einem Holzbalken zum nächsten, um nicht in den gut zwei bis drei Meter tieferen Bach oder Fluss zu fallen. Immer wieder mussten wir auf die Seite gehen, als ein hupender Zug vorbeifuhr.
30 Minuten vor dem Erreichen der Kleinstadt fing es an zu regnen. Wir waren uns den Regen, der meistens kurz nach Mittag eintraf, bereits gewohnt. Mit einem etwas schnelleren Gang und den angezogenen Regenjacken ging es weiter.
Von weitem sahen wir endlich die völlig abgeschiedene, zwischen riesigen Bergen eingepferchte Kleinstadt.
Die Kleinstadt sah um einiges moderner aus als erwartet.
Wir sahen Lastwagen und Busse, letztere fahren einem sogar hoch hinauf zum "Machu Picchu". Irgendwie konnten wir nicht glauben, dass nur der Weg über die Schiene bis hierher besteht. Zudem gab es mehrere gepflegte Gärten ohne nur ein einziges Stück Abfall, teure hochwertige Hotels und weitere Geschäfte.
Unser eher günstigeres Hotel "Hospedaje del Carmen" lag etwas weiter oben am Hang.
Wir zahlten für eine Nacht 20.67 Franken. Hatten jedoch ein grosses, geräumiges Zimmer mit heisser Dusche und einem weiteren Bett. Zusätzlich stellte uns das Hotel einen Sack mit einem Mittagessen zusammen, welchen sie uns abends auf das Zimmer brachten. Beide bekommen zwei Sandwiches mit einer Banane und Salzkräcker.
Nach einer heissen Dusche gab es zum Abendessen Tortillas mit dem restlichen Salat.
In einem der extrem überteuerten Supermärkte holten wir noch für 4.86 Franken frisches Wasser und jeweils pro Person einen Joghurt für das morgige Frühstück. Zusätzlich noch acht Brötchen in einem zum Glück günstigeren Laden für 0.97 Franken.
Heute zwangen wir uns bereits um 21:00 Uhr ins Bett zu gehen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 6.68 Fr.
- Lebensmittel: 6.19 Fr.
- Ausflüge: 0.49 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 378.97 Fr.
Verkehrsmittel: 215.18 Fr.
Übernachtungen: 331.15 Fr.
Anschaffungen: 14.63 Fr.Baca lagi






















