Albergue Turístico EcoManu Lodge 2/2
22–23 Feb, Peru ⋅ 🌧 25 °C
Um 05:00 Uhr marschierten wir in Richtung "Madre de Dios", um mit einem Boot flussabwärts zu fahren.
Die Strömung war extrem stark und der Fluss extrem wild. Wir konnten eindeutig die hinterlassenen Spuren der Überschwemmungen sehen. Das Boot kämpfte sich von einer Seite auf die andere, um die Fahrt so angenehm wie möglich zu gestalten. Einmal rutschten wir in eine grosse Welle und Jasmin in der ersten Reihe wurde komplett nass.
Wir blieben auf einer kleinen Insel stehen. Von dieser Insel hatten wir einen perfekten Blick auf die Lehmwände. Dort befinden sich jede Menge Mineralien, die Vögel benötigen. Vor allem in der Trockenzeit kann man hier jegliche Arten von Papageien beobachten. Morgens, wenn der Nebel vorbeigezogen ist, versammeln sie sich hier.
Der einzige Nachteil, es war weder Trockenzeit, noch waren wir sonderlich nahe an den Tieren. Nicht einmal mit dem Monokular Teleskop konnten wir die Tiere wirklich scharf sehen oder erkennen. Die berühmten grossen Papageien, mit denen die "EcoManu Expeditions" Werbung machte, gibt es in diesem Zeitraum nicht.
Somit sahen wir nur "Rotbugaras" aus einer riesigen Entfernung. Ein überwiegend grün gefärbter Papagei mit einem roten Schwanz sowie einer roten Flügelunterseite. Die Oberseite der Handschwingen ist blau. Die Haut um die Augen ist unbefiedert und weiss gefärbt. Der Schnabel ist schwarz und die Iris orange bis gelblich.
Nach unserem Aufbruch gab es auf einer anderen Insel Frühstück. Unser Koch hatte gekochte Eier und Pancakes eingepackt. Auch frittierte "Maniok" gab es. "Maniok" ist ein Wolfsmilchgewächs und wurde bereits von den Ureinwohnern für die Ernährung verwendet.
Der nächste Halt war wieder etwas den Fluss aufwärts.
Dort trafen wir auf mehrere "Kaninchenkauze" auf ausgetrocknetem, vermutlich angeschwemmtem Holz. Er ist ein Bodenbewohner und gehört zu der Gattung "Steinkäuze", die für ihre langen Beine bekannt sind. Die Bodenhöhlen, in denen er lebt, werden meistens von anderen Tieren gegraben und verlassen oder wurden sogar selbst gegraben. Sie leben vorwiegend in Halbwüsten und Steppengebieten.
Wir watschelten wieder einmal in Einerreihe durch teils extrem tiefe Sümpfe zu der "Laguna Machuwasi". Unterwegs sank Tim einmal so tief ab, dass sein gesamter Fuss trotz der Gummistiefel nass wurde.
Beim See angekommen konnten wir bei einem Mann zwei Flosse mieten. Dabei waren alle bis auf den Österreicher auf einem Floss. Unser erfahrener Tourguide fuhr uns gekonnt über den wunderschönen See. Der Österreicher hatte anfangs ein wenig Probleme beim Lenken.
Die Natur war bezaubernd schön. Genauso wie wir uns den Amazonas immer vorstellten. Extrem üppiges, dichtes und hohes Gras in einem Sumpf umgeben von den grossen Bäumen.
Gerade als wir losfuhren, verschwand ein "Wasserschwein" im dichten Gebüsch. Wir waren für das Beobachten von "Wasserschweinen" und "Kaimanen" hierhergekommen.
Dafür sahen wir "Schopfhühner" mit einem namensgebenden Schopf und "Hornwehrvögel", die zu den nächsten Verwandten der Entenvögel gehören. Auch ein nicht identifizierbarer Vogel, vermutlich ein "Webervogel", mit einem schwarzen Körper und gelben Flügel fanden wir vor. Ganz viele dieser Vogelarten nisten in langgezogenen Nestern, die von einem Baum hängen.
Es fing langsam an zu tröpfeln und wir erreichten zu unserem Glück eine Insel mitten im See. Dort wartete eine Aussichtsplattform, die wir erklommen. Der Österreicher kam mitten in den Regen.
Die nächste Stunde suchten wir vergeblich nach anderen Tieren.
Als der Regen nachliess, machten wir einen Spaziergang, der gut eine Stunde im Kreis ging. Zu unserer Erleichterung gesellten sich tatsächlich "Bolivianische Totenkopfaffen" zu uns. Zuerst hörten wir sie nur aus einer grösseren Distanz, kurze Zeit später schwangen sie sich oberhalb unserer Köpfe von einem Ast zum anderen. Dabei bekamen wir mehrmals unfreiwillig eine Dusche, dank des herunterfallenden Regenwassers.
Obwohl sie bis von 26 bis 36 Zentimeter gross, mit einem von 35 bis 43 Zentimeter zusätzlichen Schwanz werden können, sahen sie so unendlich klein und niedlich aus. Ihren Namen haben sie dank ihrer maskenartigen Gesichtszeichnungen mit der schwarzen Schnauze erhalten. Sie leben in Gruppen von zwölf bis 100 Tieren. Die Gruppe bildet sich dabei um die Weibchen nach einer festen Rangordnung. Die Gruppenmitglieder kommunizieren durch Pfeiflaute und Keckern. Ihre Streifgebiete sind relativ lang, die Reviere einzelner Gruppen können sich dabei überlappen.
Sie begleiteten uns ein gutes Stück durch den Regenwald. Wir konnten uns an den kleinen einfach nicht satt sehen.
Dieses Mal paddelte Tim Fernando und Jasmin wieder auf die andere Seite. Die anderen beiden nahmen ein anderes, eigenes Floss. Während der Fahrt erzählte Fernando über sein Leben sowie Peru. Dabei erwähnte er, dass der momentane peruanische Präsident wegen Korruption im Gefängnis sitzt, weshalb die erste Frau, die Vizepräsidentin, an der Macht ist. Er ist von beiden Personen nicht wirklich begeistert.
Der Weg zur Lodge dauerte Ewigkeiten. Zwischendurch hatten wir das Gefühl, uns nicht vom Fleck zu bewegen, da die Strömung viel zu stark war. Unser Fahrer gab sein Bestes und wir sassen alle im prasselnden Regen dabei.
Pflotschnass erreichten wir die Lodge. Fernando brachte uns allen Regenponchos aufs Zimmer. Alles, sogar in den Gummistiefeln, war klatschnass. Mit einem neuen Outfit gesellten wir uns in das Gebäude mit dem Essbereich.
Es gab wieder einmal eine grosse Auswahl an vielen Leckereien. Gebratene Bananen, Gemüse wie Tomaten, Gurken und Bohnen. Dazu gab es Reis, Eier und Pilze in Bananenblättern eingepackt.
Nach einer längeren Pause liefen wir um 16:00 Uhr los, um "Gürteltiere" oder "Kaimane" aufzusuchen. Zu unserem Entsetzen ist der Fluss die letzten Stunden so stark angestiegen und war trotz aufhörendem Regen immer noch stark am Ansteigen. Somit konnten wir einen kleineren Bach nicht überqueren, da dieser sekündlich anstieg. Wennschon konnten wir noch eine sehr eklige, riesige Spinne aus dem Wasser retten.
Wir liefen noch einmal durch den Primärwald und sahen kein einziges Lebewesen. Die einzige Aktion, die passierte, ist, dass Jasmin auf einem Holzbalken, der als Brücke diente, ausrutschte und komplett nass wurde. Wir kehrten schnell zurück, da es offensichtlich keine Tiere gab.
Zu zweit durften wir noch auf dem Beobachtungsturm den Sonnenuntergang abwarten und ein letztes Mal auf Tiere hoffen. Als es dunkler wurde, machten wir uns auf den Weg zum Abendessen.
Abends in der Dunkelheit gab es den letzten Ausflug für den heutigen Tag.
Wir klammerten uns wie in einem Horrorhaus aneinander und wussten nicht genau, wieso wir diesen Ausflug mitmachten. Alle paar Meter tauchten irgendwelche ekligen Insekten auf. Von übergrossen Spinnen bis zu irgendwelchen mehrbeinigen, undefinierbaren Krabbeltieren. Überall waren Spinnennetze und andere Fallen, bei denen wir fast etwas berührten. Mehrere Kröten sassen mitten auf dem Weg und stellten sich tot. Einmal hörten wir ein grosses Säugetier im Dickicht, konnten es aber nicht sehen.
Glücklich, ohne eine Spinne mit ins Zimmer transportiert zu haben, krochen wir ins Bett.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 0.00 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 1’259.76 Fr.
Verkehrsmittel: 246.13 Fr.
Übernachtungen: 331.15 Fr.
Anschaffungen: 17.06 Fr.Baca lagi























Pengembara
Fleissige Vögel😀