Hostal Olas del Titikaka 1/2
24–25 Feb, Bolivia ⋅ ⛅ 10 °C
Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht machten wir um 09:00 Uhr eine Pause. Dort kaufte Tim für uns eine kleine Chipspackung für 0.49 Franken. Die nächsten beiden Stunden schauten wir abwechselnd einen Film und aus dem Fenster.
Wir erreichten gegen 11:00 Uhr die Grenzen Boliviens. Die Sonne schien bereits hell strahlend in den Bus und es war zauberhaftes Frühlingswetter. Aus dem Fenster konnten wir den blau leuchtenden "Titicaca-See" bestaunen. Die Gegend sah weniger trocken aus als die uns bekannte in Peru, vermutlich lag es aber auch an der stark wärmenden Sonne.
Zuerst stempelten wir uns in Peru aus, liefen einmal dramatisch mit unserem Handgepäck durch einen Torbogen und bekamen ohne nur eine einzige Frage den bolivianischen Stempel. Im Zollgebäude mussten wir einen QR-Code scannen lassen. Davor hatten wir uns online registrieren müssen und erhielten am Ende der Prozedur diesen QR-Code.
Wir waren offiziell in unserem 32. Land angekommen.
Bolivien ist ein Binnenstaat in Südamerika mit drei klimatischen Zonen. Die "Anden" im Westen, die tropischen Tiefenebenen im Osten und dazwischen eine Ebene mit gemässigtem und subtropischem Klima. Es ist vor allem für seine kulturelle und ethnische Vielfalt bekannt. Dabei werden 36 verschiedene Ethnien, vor der spanischen Eroberung 80, sowie deren Sprachen in der Verfassung anerkannt. Der Name "Plurinationaler Staat Bolivien" kommt dadurch zum Ausdruck. Die Amtssprachen sind dabei spanisch, "Quechua", "Aymara", "Guaraní" und viele weitere mehr. Fünf bis acht indigene Völker leben isoliert von der restlichen Bevölkerung.
Letzteres spricht man vor allem in nordöstlichen Argentinien, Paraguay, Teilen Boliviens und südwestlichen Brasilien. Dabei gibt es offiziell vier bis fünf Millionen Menschen, die "Guaraní" sprechen. Gewisse Wörter wie zum Beispiel Jaguar oder Tapir sind von den Spaniern oder Portugiesen bis zu uns gebracht worden.
Von den 11.3 Millionen Einwohnern des Landes leben zwei Millionen in der grössten Stadt Boliviens, "Santa Cruz de la Sierra". 71% der gesamten Bevölkerung lebt in den Städten des Landes. Eine Million Menschen ist aus dem Land ausgewandert, um der wachsenden Armut zu entkommen.
Über 50% der Bevölkerung gehören den indigenen Völkern an, 30% sind "Mestizen" und der Rest meistens Nachkommen europäischer Einwanderer, Nachkommen afrikanischer Sklaven vor allem aus "Angola" und Einwanderer aus Japan und China.
Davon sind 78% Katholiken und 19% haben eine protestantisch oder evangelische Richtung. 2.5% sind dabei nicht religiös. Die Zeugen Jehovas sind stark vertreten in Bolivien.
Unsere Fahrt dauerte noch knapp eine halbe Stunde, bis wir "Copacabana" erreichten. Eine Stadt platziert auf der "Copacabana"-Halbinsel auf 3818 Metern über Meer am "Titicaca-See". Ein hoher Anteil der "Aymara"-Bevölkerung lebt hier und 94.3% können die Sprache sprechen.
Der Bus hielt keine zehn Meter direkt vor unserem "Hostal Olas del Titikaka" stehen. Dort durften wir bereits einchecken und das Bezahlen auf später schieben, da wir kein bolivianisches Bargeld hatten.
Zu unserem Glück gaben uns die Österreicher ihre restlichen 80 Dollar und wir hatten auch noch weitere 20 Dollar dabei. Das Problem hier in Bolivien ist, dass der offizielle Bankautomat einen Wechselkurs von einem Dollar für 6.8 bolivianische Bolivianos gibt. Die Geschäfte rechnen hier aber alles mit einem Wechselkurs von einem Dollar für elf, zwölf oder sogar dreizehn bolivianische Bolivianos. Somit zahlen wir den doppelten Preis, wenn wir aus dem Bankautomaten Geld herauslassen. Das einzige positive an der Sache ist, dass es Wechselstuben an jeder Ecke gibt, die einem einen solchen Wechselkurs anbieten. Nur waren vermutlich 100 Dollar zu wenig für den gesamten Aufenthalt in Bolivien.
Wir bekamen schlussendlich 1'100 bolivianische Bolivanos, dementsprechend rechnen wir, bis das Geld aufgebraucht ist, mit diesem Kurs. Natürlich gab sie uns zuerst zu wenig Geld und sogar eine leicht kaputte Note, zweiteres merkten wir erst später.
Zu Fuss liefen wir bis hinunter zum "Titicaca-See". Er ist mit einer Fläche von 8'372 Quadratkilometer der grösste Süsswassersee Südamerikas. Der See ist sowohl auf peruanischer als auch bolivianischer Seite anzutreffen. Von seiner Grösse ist er fast so gross wie Korsika, jedoch extrem verschmutzt. Zusätzlich ist er das höchstgelegene kommerziell schiffbare Gewässer der Welt mit einer Höhe von 3'812 Metern über dem Meer.
Auf dem See befinden sich 42 von Menschen geschaffene Inseln. Die "Urus", eine indigene Bevölkerung, bauten die Inseln zum Schutz oder um sich vor den feindlichen "Inkas" zu verstecken. Sie bauten die Inseln aus getrocknetem Totora-Schilf. Heute leben nur noch 2'000 "Urus" auf den traditionellen Inseln und leben dabei von Fischerei und Tourismus.
Auch auf den anderen Inseln leben viele indigene Völker wie "Aymaras" und "Quechuas", zudem gibt es zwei heilige Inseln. Zum einen die Sonneninsel und zum anderen die Mondinsel. Anscheinend wurde hier der erste "Inka" erschaffen.
Wir beiden fanden es bis jetzt wunderschön hier in Bolivien. Alles war so lebendig, blühte und das perfekte Wetter machte alles noch besser. Wir hatten trotz der Höhe nicht kalt und konnten uns an der Sonne zusätzlich aufwärmen. Das Wasser war trotz der Verschmutzung relativ klar und schön blau glänzend. Die einzelnen kleinen Fischerboote ergänzten das Bild perfekt.
"Copacabana" ist ein sehr touristischer Ort. Wir versuchten durch das Verlassen der Seepromenade und Haupteinkaufsstrasse eine günstigere Möglichkeit zu finden, um Mittag zu essen. Anders als in Peru waren hier die Preise nicht angeschrieben und dadurch unberechenbar. Als wir in einem Restaurant nachfragten, nannten sie uns zwei verschiedene Preise, einigten sich dann für den höheren.
Wir entschieden uns, "Empanadas" bei einem Strassenstand zu kaufen. Die vier kosteten uns 1.95 Franken insgesamt.
Wieder zurück im Hotel zahlten wir nach längeren Verhandlungen 17.05 Franken für die beiden nächsten Übernachtungen sowie dem inklusiven Frühstück. Wir mussten nur verhandeln, da sie die Hotelpreise in Dollar angeben und dann mit dem höheren Kurs bezahlt werden wollen. Da wir aber nicht unendlich Geld hatten und die offizielle Währung für uns die einzig richtige ist, handelten wir den Preis runter.
Nachmittags machten wir eine Mischung aus einem längeren Mittagsschlaf, schnitten ein wenig an den Videos, ergänzten das Tagebuch und schauten einen Film.
Durch die dünne Luft und die letzten anstrengenden Tage mit sehr wenig Schlaf, war unsere Produktivität nicht die höchste.
Abends holten wir im "Rojayju" zwei Pizzen sowie eine Coca-Cola zum Mitnehmen für 6.09 Franken.
Nach vier Tagen Ruhe fing der Magen wieder an zu grummeln.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 8.53 Fr.
- Lebensmittel : 8.53 Fr.
Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 1’267.99 Fr.
Verkehrsmittel: 290.68 Fr.
Übernachtungen: 360.40 Fr.
Anschaffungen: 17.06 Fr.Baca lagi















Pengembara
👍
PengembaraWow, bereits das 32 Land! Ich wünsche euch, dass ihr hier ausschliesslich die wärmende Sonne geniessen könnt!
Klapfi on TourVielen Dank 🥰🙏
Pengembara
Schön ist er😀