• Terminal de Buses La Paz

    28 Feb–1 Mac, Bolivia ⋅ ☁️ 9 °C

    Nach dem Frühstück zogen wir uns in unser Zimmer zurück. Dort planten wir die Weiterreise und buchten gewisse Ausflüge.

    Um trotzdem aus dem Haus zu kommen, machten wir uns zu Fuss auf den Weg zur "Estación Teleférico Prado Línea Celeste". Unterwegs kauften wir noch sechs kleine Empanadas, mit ein bisschen Käse gefüllt, für 0.79 Franken von einem Strassenstand.

    Bei der Station angekommen lösten wir je ein Ticket für die "Blaue" und "Grüne" Linie für 1.32 Franken. 

    Wir stiegen kurze Zeit später in die so gut wie leere "Mi Teleférico" ein. Das weltweit grösste städtische Seilbahnnetz mit 33 Kilometer Gesamtlänge und zehn Linien. Die Gondelbahnen verbinden "La Paz" mit "El Alto" und transportieren täglich über 300'000 Fahrgäste. Die erste Linie wurde 2014 eröffnet. Bis heute befindet sich das Netz im Ausbau. 

    Mit den Seilbahnen versucht die Regierung den ständig stockenden Verkehr der dutzenden Minibusse in "La Paz" zu umgehen. Trotz der Seilbahnen ist der Verkehr für uns immer noch der pure Horror, vor allem abends nach Feierabend. 

    Zusätzlich sind die Sicherheits- und Hygienemängel in der Stadt stets gestiegen. Das Bauen von Gleisen ist dank der komplizierten Lage nicht möglich. Aus diesem Grund beauftragte die Regierung ein österreichisches Seilbahnunternehmen "Doppelmayr" 2012 für den Bau der Seilbahn für den Betrag von stolzen 234.6 Millionen US-Dollar. Zahlte es dabei aus der Staatskasse. 

    Unterwegs konnten wir einen fantastischen Blick auf die unter uns liegende Stadt werfen. Über Mülldeponien bis zu komplett unpassenden überteuerten Villen fanden wir alles vor. Zum ersten Mal hatten wir auf unserer Reise durch Südamerika solche extremen Luxusvillen gesehen. Mit Stacheldraht, Pools, mehrstöckigen Gärten wie Häusern und extrem modernen Einrichtungen. Warum jemand aber so viel Geld ausgibt, um auf eine Stadt mit mehr als genügend Armut zu blicken, verstanden wir nicht. Wir überquerten mit der Gondel den Canyon. Von hier oben sahen wir bereits viele Teile des Canyons und die abgetragenen Berge. Auf diesen Flächen wurden dutzende Häuser, sogar Siedlungen, gebaut. 

    An der Endstation der grünen Linie, "Irpavi", stiegen wir aus.

    Mit einem Taxi für 3.29 Franken fuhren wir die letzten 20 Minuten bis zu unserem heutigen Ausflugsziel "Valle de la Luna".

    "Valle de la Luna", auf Deutsch das Mondtal, liegt circa zehn Kilometer südöstlich von "La Paz". Es besteht aus tausenden Felsen, Felsspalten, Erdhügeln und kraterähnlichen Formationen. Diese sind graubraun bis rötlich gefärbt, mit wenig Bewuchs. Durch Millionen von Jahren von Erosionen und Klimagegensätzen wurde das Tal gebildet. Mit der Mithilfe von Regenfällen und Temperaturschwankungen wurden Teile des Lehmbodens abgetragen und bildeten dieses Gebilde.

    Wir zahlten 5.26 Franken Eintritt in das Tal.

    Es war auf jeden Fall einen Besuch wert. Plötzlich befanden wir uns nicht mehr in der lärmenden Stadt, sondern an einem ruhigen, interessant aussehenden Ort. Die Formationen mit der brennenden Sonne liessen uns fast das Gefühl geben, wirklich auf dem Mond zu sein. 

    Neben den Felsformationen trafen wir mehrere Kakteen mit Früchten und andere Wüstenpflanzen an. Manche Felsformationen schossen aus dem Nichts in eine extreme Höhe, andere verliefen tief in den Boden. So tief, dass wir den Boden nicht mehr erblicken konnten. 

    Ein aus Holz gemachter Weg führte uns 45 Minuten durch die faszinierende Landschaft.

    Das einzige negative waren die knapp dahinter liegenden Häuser, die den Zauber etwas störten. Zudem wurde bereits einen Teil der Landschaft abgetragen, um Häuser, Strassen oder andere Sachen zu bauen. 

    Dafür war die Aussicht auf die etwas weiter entfernten roten Berge mit grünen Gewächsen wunderschön exotisch für uns.

    Zurück ging es wieder mit einem Taxi zu der Station "Irpavi" für 3.29 Franken. Von dort aus wieder zuerst mit der grünen und dann mit der blauen Linie zu der am nächsten liegenden Station von unserem Hotel für 1.32 Franken.

    Auf dem Rückweg assen wir für 3.16 Franken je eine Portion "Milanesa de Pollo". Wie üblich fehlte es an jeglichen Gewürzen. Unser momentanes Ziel ist vor allem so günstig wie möglich zu essen, da es uns ohnehin verleidet ist.

    Bei einem Strassenstand holten wir zwei Bananen für das morgige Frühstück für 0.39 Franken.

    Durch den Beginn des Karnevals war auf den Strassen viel los. Manche hatten traditionelle bolivianische Kleidung an, andere hatten eher ein Halloween- oder für uns typisches Fasnachtskostüm an. Die ganze Stadt war mit bunten Girlanden verziert und die Läden verkauften noch farbigere Kostüme. Mehrere Gruppen legten absichtlich kleine Feuer am Strassenrand mit Holz und schmissen "Frauenfürze" in die Glut. Andere liefen als Gruppe laut musizierend durch die Strasse und bewegten sich immer wieder in das Innere von Gebäuden. Viele Jugendliche rannten durch die Strassen, teils auch in Kostümen, und sprühten einander mit Schaum ab. Sie verkauften sogar extra Sprühflaschen mit Schaum an jeder Ecke.

    Die Polizei wie Militär war stets präsent, jedoch griffen sie bis zu diesem Zeitpunkt kein einziges Mal ein. 

    Bis kurz vor 20:00 Uhr planten wir weiter.

    Danach brachen wir auf zum Schneider, um die beiden massgeschneiderten Pullover abzuholen. Zu unserer Enttäuschung vergass der Mann die Bestellung und gab dabei sogar uns die Schuld. Er hatte nur die Daten ohne Namen notiert, wieso wir den Namen gestern nicht angaben. Um trotzdem eine Erinnerung zu haben, kauften wir schlussendlich für 32.90 Franken für Tim einen anderen und Jasmin das Vorzeigespiel mit leichten Flecken und falscher Länge.

    Die ganze Vorfreude war zunichte gezunichtegemacht

    Auf dem Rückweg kauften wir bei einem Strassenstand vier Vollkornbrötchen für 0.26 Franken. Somit hatten wir genug Essen für die heutige Busfahrt über Nacht. 

    Bei einem weiteren Strassenstand holten wir uns für das Abendessen zwei Portionen Pommes Frites mit einem Rindsburger mit ein wenig Salat als Beilage. Als Sauce bestellten wir beide Mayonnaise. Das gut gesalzene Essen kostete uns 2.63 Franken.

    Abends checkten wir im Hotel aus und liefen die 21 Minuten zum "Terminal de Buses La Paz". Der Weg führte zu unserem Pech in die Höhe. Beide brauchten mehrere Pausen, um genügend Luft zu erhalten.

    Am "Terminal de Buses La Paz" angekommen, holte Tim unsere beiden Tickets am "Panasur" Schalter, währenddessen Jasmin mit dem Gepäck in einer Ecke wartete. Der gesamte Bahnhof war nämlich von einer Menschenmasse belagert, dass wir uns so gut wie nicht bewegen konnten.

    Wir zahlten 55.42 Franken für die Nachtfahrt von ungefähr acht Stunden.

    Unsere Plätze waren dieses Mal nicht in der vordersten Reihe nebeneinander. Da wir zu spät gebucht hatten, blieben uns nur zwei Einzelplätze hintereinander. Eigentlich nicht einmal hintereinander, jedoch tauschte eine nette Dame ihren Platz mit einem von uns. 

    Ein Angestellter des Bahnhofs kam kurz vor Abfahrt 0.66 Franken als Bahnhofsgebühren einkassieren.

    Kurz vor 23:00 Uhr ging es los.

    Einnahmen: 0.00 Fr.
    Ausgaben: 13.15 Fr.
    - Lebensmittel : 7.23 Fr.
    - Ausflüge: 5.92 Fr.
    Einnahmen des Monats: 158.00 Fr.
    Ausgaben des Monats: 1’328.80 Fr.
    Verkehrsmittel: 357.20 Fr.
    Übernachtungen: 396.05 Fr.
    Anschaffungen: 49.96 Fr.
    Totalausgaben Februar 2025: 2’132.01 Fr.
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