San Pedro de Atacama Airbnb 1/3
4–5 Mac, Chile ⋅ ⛅ 24 °C
Morgens in aller Früh gab es Frühstück. Jeder bekam zwei spärliche Pancakes mit Konfitüre und Kaffee oder Tee.
Um 05:00 Uhr wurde unser Gepäck ein letztes Mal auf das Dach des Toyotas geschnallt und wir fuhren los.
Wir mussten so früh los, da die "Sol de Mañana" morgens am sichtbarsten ist. Wenn die Sonne bereits zu hoch steht, ist das Risiko eines Unfalls zu hoch. Letztes Jahr war bereits wieder ein Tourist hier verstorben.
"Sol de Mañana" ist ein etwa zwei Quadratkilometer grosses Geothermalgebiet. Dabei liegt es auf 4'850 Metern über Meer. Es gehört zur Vulkanregion "Altiplano-Puna". Diese Region entstand, als sich die Nazca-Platte unter die südamerikanische Platte schob. Die "Sol de Mañana" zeichnet sich durch intensive geothermische Aktivität mit Geysiren, kochenden Schlammlöchern und Fumarolen aus.
Der erste Geysir, den wir besuchten, war von einer japanischen Firma künstlich erbaut worden. Diese nutzen diese gewonnene Energie für die Stromerzeugung ihrer Mienen. Da es ja offensichtlich kein echter war und viel zu kalt für uns, blieben wir im Auto sitzen.
50 Meter weiter stiegen wir alle gemeinsam beim offiziellen Geothermalgebiet aus.
Stets unserem Fahrer sowie Tourguide dicht an den Fersen, durften wir mit ihm zwischen den brodelnden Löchern und dem dampfenden Boden entlang laufen. Aus irgendeinem Grund gab es keine Absperrung und keine Warnschilder. Somit konnte jeder nicht vorher kalkulierte Schritt heiss bis tödlich verlaufen. Das fehlende Licht machte die Situation nicht besser. Vermutlich wäre ein solches Gebiet in der Schweiz komplett abgesperrt, um kein Risiko einzugehen.
Interessant sah es auf jeden Fall aus. Es fühlte sich an, als ob wir auf dem Mond gelandet sind und selber auf Entdeckungsreise gehen.
Je heller es wurde, desto mehr sahen wir die dutzenden brodelnden Löcher mit stetigem Aufstieg von Gasen oder Wasserdämpfen. Die Landschaft war wie erwartet komplett ausgestorben und später fanden wir aus Steinen gemachte Abtrennungen zu den Löchern. Natürlich bekamen wir das ganze Programm mit Nervenkitzel von unserem Tourguide.
Der nächste Halt gab es bei den "Termas de Polques". Eine Reihe von Thermalbecken, in denen wir für einen Aufpreis schwimmen gehen dürften. Sie befinden sich am westlichen Rand der "Laguna Salada", die sich wiederum in der "Salar de Chalvir" einer Salztonebene befindet. Das Vorhandensein dieser heissen Quellen ist das Ergebnis von geothermischen und vulkanischen Aktivitäten. Dabei wird das Wasser unterirdisch auf 29 Grad erhitzt und hat keinen direkten Kontakt mit den Quellen.
Keiner von uns ging schwimmen, jedoch genossen wir einen bezaubernden Sonnenaufgang.
Unser letzter Halt war zwischen der "Laguna Verde" und "Laguna Blanca". Der erste See verdankt ihre grüne Verfärbung durch einen hohen Anteil von Mineralien wie Magnesium, Calciumcarbonat, Blei und Arsen. Je nach Wind variiert die Farbe von hellem Türkis bis Dunkelgrün. Leider sieht man die Farben vor allem am Tag und nicht morgens. Wegen des besonderen Mineralgehalts halten sich hier auch keine Flamingos auf.
Die "Laguna Blanca" kommt durch Einschwemmungen von Mineralien zu ihrer Farbe. Hier wimmelt es im Gegensatz zum Nachbarsee von Flamingos.
Trotz der fehlenden Farben waren wir wieder einmal aufs Neue von der unendlichen Natur ohne einen einzigen Menschen, Baum oder ein anderes Anzeichen von Lebewesen erstaunt. Nur wir und eine komplett ausgetrocknete Gegend befand sich hier.
Punkt 09:00 Uhr wurde das Mittagessen in einem kleinen Restaurant serviert. Unser Fahrer hatte "Milanesa de Pollo" und Reis für uns alle dabei. Der Chinese sowie die beiden aus Hongkong bedankten sich bei uns, dass sie heute auch noch etwas Weiteres zum Essen bekommen.
Die Reise nach Chile stand nämlich auch ihnen bevor.
Wir fuhren am 5'704 Meter hohen inaktiven Schichtvulkan" Juriques" vorbei. Sein Gipfel ist durch ein bis zu 1.5 Kilometer breiten Krater geprägt.
Kurze Zeit später erreichten wir den Grenzübergang von Bolivien. Dort mussten wir aussteigen, unsere bereits ausgefüllten Formulare scannen lassen und unseren Pass vorweisen. Dann fuhren wir wenige Minuten weiter und kamen an einen anderen Schalter. An diesem Schalter wurde unser Pass gestempelt. Direkt vor dem Gebäude lud unser Fahrer unser Gepäck aus und wir wurden zu einem Bus gleich nebenan gebracht. Unser Fahrer überreichte unsere 42.04 Franken wertvollen Tickets an den Fahrer des Busses.
Wir nahmen Abschied von der Weissrussin und dem Fahrer.
Mehrere Minuten fuhren wir bereits über chilenisches Land, bevor wir den Zoll von Chile erreichten. Unser Fahrer teilte uns eine zweistündige Wartezeit mit. Somit standen wir in der Wüste mitten unter der prallen Sonne mit weiteren 20 Touristen.
Zu unserem Glück war die Einschätzung etwas zu weit ausgeholt. Eine Stunde später sassen alle mit einem Stempel im Pass und dem gescannten Gepäck wieder im Bus.
Chile ist ein Land, welches den westlichen Rand des Südkegels des Kontinents bildet. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 4'200 Kilometer und wird daher auch das "langgestreckte Land" genannt. Zählt man den antarktischen Teil dazu, kommt man sogar auf circa 8'000 Kilometer. Die Einwohnerzahl beträgt 19.6 Millionen mit einer Fläche von 756'102 Quadratkilometer. 1848 begann die deutsche Kolonisierung, die von der chilenischen Regierung im Süden von Chile gefördert wurde, um dieses schwierige Gebiet zu bevölkern. Vor allem dort beeinflusste die neue Kultur einen grossen Teil der Bevölkerung.
Insgesamt stammen 89% der Bevölkerung von "Mestizen" und europäischen Vorfahren ab. Nur 11% werden aus indigenen Völkern gebildet. Davon sind 82% "Mapuche", die aus dem Gebiet des heutigen Argentinien und Chile stammen. Sie schafften es im Gegensatz zu den meisten indigenen Völker Amerikas sich 300 Jahre erfolgreich gegen die Spanier zu wehren. Bis heute gibt es noch Konflikte, da sie am liebsten wieder ihre Unabhängigkeit erlangen wollen.
Der moderne sowie souveräne Staat gehört zu den wirtschaftlich und sozial stabilsten und wohlhabendsten Ländern Südamerikas. Sie haben sowohl eine einkommensstarke Wirtschaft als auch einen hohen Lebensstandard. Es ist ein Schwellenland mit einem Nettonationaleinkommen im oberen Mittelfeld.
Chile ist durch die globale Erwärmung ernsthaft gefährdet, da sie bereits seit Anfang der 1990er Jahre mindestens 37% Wasserressourcen verlor. Wasser ist hier kein öffentliches Gut und Wasserquellen werden von Privaten gekauft.
Mit einem perfekten Blick auf den bereits erloschenen 5'920 Meter hohen Vulkan "Licancabur" fuhren wir durch die Atacamawüste. Wie erwartet befand sich wieder einmal völlig vertrocknetes Land vor unseren Füssen. Jedoch verbesserte sich die Strassenqualität seit dem Übergang der Grenzen schlagartig. Sogar Strassenschilder und extra erbaute Notfallspuren fanden wir vor.
Die Atacamawüste ist eine Küstenwüste und die trockenste Wüste der Welt ausserhalb der Polargebiete. Es gibt Orte in der Wüste, an denen jahrzehntelang kein Regen registriert wurde. Sie liegt im Regenschatten der Anden, Ostwinde sind trocken und bringen keine Niederschläge. Alle sechs bis zehn Jahre passiert genau das Gegenteil, starke Regenströme lassen die Wüste erblühen. Am Tag erreichen die Temperaturen 30 Grad und nachts fallen sie auf minus 15 Grad.
Trotz der harten Bedingungen bewohnten bereits indigene Völker die Region, später die "Inkas" und auch die Spanier interessierten sich für die Wüste. Das 1832 entdeckte Silbervorkommen machte das Land zu einem der bedeutendsten Silberproduzenten. Mit der Hilfe der Spanier konnten sie sich im "Salpeterkrieg" gegen Peru und Bolivien erfolgreich behaupten und sogar neue Gebiete dazugewinnen. Bolivien verlor dadurch den pazifischen Meerzugang, ein Konfliktpunkt bis heute.
Dazu kommt das Vorkommen von Lithium, Kupfer, Silber, Gold und Platin, welches Chile eine gute Wirtschaftsgrundlage bildet.
Wir verloren drastisch an Höhe, was uns einerseits extrem glücklich machte, aber für den Kopf etwas zu viel war. Die extremen Höhenunterschiede sind nichts für uns.
Das Dorf "San Pedro de Atacama", welches zur Gemeinde "San Pedro de Atacama" gehört, liegt in der Wüste selbst in einer der trockensten und einsamsten Landschaften der Welt, mit einer Höhe von 2'450 Metern. Dort wurden wir von unserem Busfahrer rausgeschmissen. Nun hiess es zu Fuss die 13 Minuten zu unserem "Airbnb" zu laufen.
Die Strassen waren sandig, alles war staubig und wir sahen kein einziges Gebäude, das höher als ein Stockwerk war. Die Häuser wurden aus einfachen Materialien gebaut. Manche liessen den Verputz ganz weg, andere gaben sich mehr Mühe. Das Dorf erinnerte uns an ein typisches Dorf aus dem wilden Westen, zumindest wie in den Filmen.
Die 83.85 Franken für das "Airbnb" hatten wir bereits online auf der App bezahlt. Wir hatten drei Nächte hier in der Wüste gebucht.
Das Haus war kein einzelnes Gebäude, sondern wurde aus mehreren einzelnen Gebäuden zusammengebastelt. Dadurch hatten es einen schönen Innenhof und mehr Platz im Freien. Unser Zimmer war schlicht, aber es fehlte an nichts. Wir hatten auch unser eigenes Badezimmer und einen Ventilator. Heiss war es jedoch sehr und das Öffnen des Fensters half mehr als der Ventilator.
Den Rest des Nachmittags verliessen wir das Zimmer nicht. Beide waren völlig zerstört und wurden von Kopfschmerzen geplagt.
Wir telefonierten noch mit Jasmins Familie und kauften dafür zwei Mal auf "Revolut" jeweils drei Gigabyte für je 2.50 Franken.
Ein paar Kräcker und Süssigkeiten gab es als Abendessen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 5.00 Fr.
- Haushalt 5.00 Fr.
Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 329.90 Fr.
Verkehrsmittel: 42.04 Fr.
Übernachtungen: 108.59 Fr.
Anschaffungen: 0.00 Fr.Baca lagi























Pengembara
Wunderschön