Apartment Rio de Janeiro 4/4
28–29 Mac, Brazil ⋅ ☁️ 29 °C
Das frühe Aufstehen nahm kein Ende.
Dieses Mal bestellten wir das "Uber" um 06:30 Uhr. Unser Fahrer fuhr uns für 3.40 Franken zur "Estação Cosme Velho".
Von dort aus konnten wir die Zahnradbahn mit dem bereits inklusiven Eintrittsticket zur "Cristo Redentor" Statue für 39.49 Franken nehmen. Diese Tickets hatten wir gestern bereits online auf "tremdocorcovado.rio" gekauft und wählten die frühestmögliche Abfahrtzeit um 07:40 Uhr.
Die Tickets mussten wir noch an einem Schalter zu physischen Tickets wechseln und schon standen wir in der Schlange zum Einsteigen an. Merkwürdigerweise fuhr bereits um 07:00 Uhr die erste Zahnradbahn in die Höhe, obwohl es dazu online keine Kaufmöglichkeit gab und die Statue erst um 08:00 Uhr morgens öffnen sollte.
Wir schafften es um 07:15 Uhr auf die zweite Zahnradbahn.
In einem Artikel auf "Google" wurde empfohlen, auf der rechten Seite zu sitzen. Wir kämpften uns somit in die Zahnradbahn, um einen Sitzplatz auf dieser Seite zu ergattern.
Während der Fahrt sahen wir wieder die schöne grüne Seite des Landes und bekamen tatsächlich einen fantastischen Ausblick auf die unter uns liegende Stadt.
Spannenderweise sahen wir an den Fenstern der Zahnradbahn deutsche Firmen, die somit die Hersteller der Fenster waren. Die Schweiz lieferte zudem drei zweiachsige Drehstromlokomotiven für die Elektrifizierung der Bahn. Damit war sie die erste elektrisch betriebene Bahn Brasiliens.
Oben angekommen beeilten wir uns, die Treppen zum "Cristo Redentor" hinaufzusteigen. Es waren bereits dutzende Menschen hier oben, die Fotos aus jedem erdenklichen Winkel schossen.
Die "Cristo Redentor" ist eine 30 Meter hohe Christusstatue, die im Art-déco-Stil 1931 erbaut wurde. Sie besteht aus Stahlbeton und wurde mit einem Mosaik aus Speckstein überzogen, um sie vor Witterung zu schützen. Dabei befindet sie sich auf einem acht Meter hohen Sockel oberhalb einer Kapelle.
Sie wollten ursprünglich Mitte 1850 die "Kronprinzessin Isabella" als christliche Statue bauen. Sie war die damalige Regentin, welche die Sklaverei in Brasilien abschaffte. Die Prinzessin wollte aber keine Statue von sich selber haben, sondern lieber Jesus, dem Befreier, die Ehre gebühren.
Mit der Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal im Jahr 1889 wurden diese Pläne verworfen.
Der katholische Kreis von Rio unternahm 1920 einen erneuten Versuch, die Statue auf dem Berg Corcovado zu errichten. Ihre Idee beinhaltete Jesus mit einem Kreuz in der einen und einer Weltkugel in der anderen Hand.
Wenig später einigte man sich jedoch auf eine symbolträchtigere Form, in der Jesus der Welt die Arme aufhält und dabei das christliche Kreuz repräsentiert.
Eindrücklich war die Statue auf jeden Fall.
Da wir beide Menschenmassen als sehr unangenehm empfinden, beeilten wir uns für unsere Fotos. Danach liefen wir einmal um die komplette Statue, um aus jeder Ecke den atemberaubenden Ausblick auf die Stadt zu geniessen. Wir waren so weit in der Höhe, dass wir einen 360 Grad Blick auf die gesamte Stadt werfen konnten.
Zeitig verliessen wir die Plattform.
Wir liefen ein Stückchen in die Richtung unseres nächsten Highlights. Als sich die Preise bei "Uber" etwas beruhigten, bestellten wir für 2.92 Franken eines. Meistens war die App in der Nähe von touristischen Attraktionen mit zu vielen Anfragen überbelastet oder verlangte viel zu hohe Preise.
Bei der "Escadaria Selarón" stiegen wir aus.
Die Treppen sind weltberühmt und wurden von einem aus Chile stammenden Künstler, "Jorge Selarón", als "meine Hommage an das brasilianische Volk" entworfen.
Es gibt 215 Stufen mit 125 Metern Länge, welche mit über 2'000 Kacheln bedeckt sind, die in über 60 Ländern gesammelt wurden. 300 der Fliesen wurden vom Künstler angemalt, die restlichen weltweit von Touristen mitgebracht. Er selber sah sein Werk nie als fertig an und änderte immer wieder seine Verzierungsmuster.
2013 starb oder wurde er auf seinem grössten Werk umgebracht.
Neben den anderen dutzenden Touristen machten wir uns selber auf den Weg, die Treppen zu erklimmen. Immer wieder entdeckten wir uns bekannte Orte auf den Kacheln und auch schöne Malereien. Die Treppe wie auch die Wände an den Häusern waren bunt verziert. Überall wurden Getränke verkauft und Tim kaufte sich am Ende sich einen Caipirinha für 1.53 Franken.
Die Treppe gab uns ein für uns typisches brasilianisches Gefühl. Bunt, lebensfroh und natürlich jede Menge köstliche Getränke.
Wieder unten angekommen, kauften wir einem Mann ein kleines selbstgemaltes Gemälde mit dem "Cristo Redentor" sowie bunten Häusern im Vordergrund ab. Ein wirklich beeindruckendes Werk auf einer solch kleinen Leinwand. Wir zahlten 2.29 Franken für das kleine Meisterwerk.
Mit dem "Uber" für 3.54 Franken fuhren wir wieder zu unserem Apartment.
Zum Mittagessen gab es wieder Toastbrot mit Rührei, Avocado und Tomaten. Gesättigt wurden die nächsten Stunden erstmals gar nichts gemacht. Seit irgendeinem Grund waren wir seit mehreren Tagen extrem erschöpft und müde. Vielleicht hatten wir einfach zu viel Programm die letzten Tage.
Gegen den Abend brachen wir zu unserem letzten Highlight auf.
Auf unserem 45-minütigen Fussmarsch holten wir aus einem "McDonald's" noch zwei McFlurrys sowie zehn Hamburger für 18.10 Franken. Diese verteilten wir zuerst an Obdachlose und später am Highlight an die Kinder sowie Jugendliche, die versuchten, Kaugummis zu verkaufen.
Leider war es schwieriger als gedacht, diese Hamburger nur an Obdachlose zu verschenken, da wir sie weder Personen unter Drogeneinfluss noch den falschen Personen geben wollten. Die Menschen sassen hier nämlich gerne auf den Böden oder hatten keine Shirts an. Zudem waren viele Brasilianer deutlich abgemagerter, als wir es uns gewohnt waren. Ob von Drogen oder einem Schönheitsideal, wissen wir nicht.
Am "Praia do Arpoador" waren wir bereits zu spät.
Von diesem Strand gibt es die schönsten Sonnenuntergänge der Stadt. Trotzdem konnten wir noch die letzten schönen Farben am Himmel mitbetrachten, bevor es Dunkel wurde.
Für uns war Brasilien ein ganz besonderer Ort geworden. Wir spürten auch während des gesamten Aufenthalts keine Spur von Angst oder Gefahr. Die Menschen wirkten einfach viel entspannter und lebensfroh. Zumindest ein grosser Teil. Natürlich gibt es auch hier eine grosse Schattenseite, die wir nicht kennenlernen werden.
Der ganze Strand war voll mit Einheimischen. Manche verkauften Getränke, andere Essen und der Rest genoss den Sonnenuntergang. Sogar die berühmten Stereotypen von Fussballspieler am Strand durften wir mit eigenen Augen miterleben.
Mit einem "Uber" für 3.16 Franken ging es zurück zum Apartment. Obwohl wir uns auch einen Spaziergang zurück zutrauten, wollen wir nichts Unnötiges mehr riskieren.
Für 5.65 Franken kauften wir im Supermarkt "Mundial" gleich vor der Haustüre noch Tortellini mit Hähnchenfüllung und Rahmsauce sowie frischen Aufschnitt und Toastbrot für die letzte Busfahrt am morgigen Tag.
Unsere Reise in Brasilien geht langsam dem Ende zu.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 64.77 Fr.
- Lebensmittel: 25.28 Fr.
- Ausflüge: 39.49 Fr.
Einnahmen des Monats: 105.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 1’571.23 Fr.
Verkehrsmittel: 688.25 Fr.
Übernachtungen: 521.86 Fr.
Anschaffungen: 15.58 Fr.Baca lagi























Pengembara
Das bleibt fürs Leben 👍
Klapfi on TourJaa😍🙆🏻♀️
Pengembara
Toll dass euch Rio so gefällt😀