Skukuza Rest Camp
2–3 de abr., África do Sul ⋅ ☁️ 27 °C
Heute ging unser letztes grosses Abenteuer los.
Mit dem "Uber" für 3.82 Franken fuhren wir zum "OR Tambo International Airport". Dort wurden wir bereits vom Transportunternehmen "SafariLink" mit einer Namensliste in der Hand erwartet und von einem freundlichen Mann zu einem Transporter geführt. Im Anhänger des Transporters verstauten wir unsere grossen Rucksäcke und setzten uns hinein. Den Preis für den viertägigen Ausflug von 2'668.17 Franken hatten wir bereits vor drei Wochen online gezahlt.
Wir fuhren bis nach "Hazyview".
Unterwegs hielten wir einmal an, um die Toilette benutzen zu dürfen und um Frühstück einzukaufen. Wir hatten noch Joghurt, Trauben, Bananen und Frühstücksflocken von gestern dabei. Das einzige, was wir kauften, war für 0.81 Franken eine Packung Popcorn.
In "Hazyview" wurden wir bereits von Eric erwartet. Er war unser privater Guide für den heutigen Nachmittag sowie den morgigen Halbtag. Geplant war die private Tour natürlich nicht, jedoch hatten wir ein etwas anderes und spezielleres Programm.
Eigentlich wollten wir nämlich eine viertägige Safari durch das private Reservat "Sabi Sands" machen. Da wir aber relativ spontan buchten, hatten sie nur noch zwei Tage zur Verfügung in unserem gewünschten Zeitraum. Um die Chance auf mehr Tiere zu erhöhen, buchten wir eine zusätzliche Nacht im "Kruger-Nationalpark" mit einer Fahrt direkt in den anderen Park.
Somit durften wir mit Eric, der ein guter Freund unseres Reiseleiters war und selber ein Unternehmen hatte, alleine in unsere erste gemeinsame Safari starten.
Bevor wir mit unserem privaten Safariauto in den Park fuhren, gab es noch mehrere Hinweise und Regeln von Eric. Es war strengstens untersagt, auf irgendeiner Weise Kontakt mit den Tieren aufzunehmen. Zudem ist das Aussteigen ohne die Erlaubnis des Guides strengstens verboten. Ebenfalls dürfen keine lauten Geräusche, Blitzlicht oder hektische Bewegungen in der Nähe der Tiere stattfinden.
Eric selber war es sehr wichtig, keines der Tiere annähernd auf die Pelle zu rücken. Wir waren in ihrem Zuhause und in ihrem Territorium. Und tatsächlich wich er jedem einzelnen noch so kleinen Tier, das wir teilweise nicht einmal sahen, aus.
Das Wichtigste war jedoch, keine Erwartungen zu haben und stets mit auf der Hut zu sein, da er nicht alles alleine sehen kann.
Da es zudem Ende der Sommer- sowie Regenzeit war, war die Landschaft besonders grün und üppig. Somit konnten sich die Tiere noch besser vor uns verstecken.
Der "Kruger-Nationalpark" ist das grösste Wildschutzgebiet Südafrikas. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 350 Kilometer und die West-Ost-Ausdehnung 54 Kilometer, mit einer Gesamtfläche von rund 20'000 Quadratkilometern. Damit gehört er zu den grössten Nationalparks des Kontinents.
Das Schutzgebiet wurde 1898 unter dem Präsidenten Paul Kruger als "Sabie Game Reserve" zum Schutz der Wildtiere gegründet. 1926 wurde er zum Nationalpark und in den heutigen Namen umgetauft.
Im Park leben 147 Säugetierarten, 507 Vogelarten, 114 Reptilien sowie 49 Fischarten und 34 Amphibienarten. Dabei leben sogar die berühmten "Big Five" in diesem Park. Die fünf Tierarten wurden vor allem wegen der Schwierigkeit ihrer Jagdbarkeit benannt. Zudem würden sie im Gegensatz zu den meisten anderen Tieren den Kampf anstelle der Flucht wählen. Natürlich aber auch nur, wenn sie das Gefühl erhalten, keine andere Option zu haben.
Zum Schutz der Tiere, vor allem gegen Wilderei, bauten sie einen Zaun um den ganzen Park. Die Grenzen zur "República de Moçambique" sowie "Simbabwe" öffneten sie im Jahr 2000, um den Nationalpark zu vergrössern.
Die Tiere in diesem Nationalpark können nicht wie in den meisten anderen Savannen mit der Sommer- sowie Winterzeit rotieren. Das Gebiet ist viel zu klein für diese natürliche Rotation. Somit werden die Wasserlöcher im Sommer mithilfe von Wasserpumpen befüllt.
Durch die Öffnung der Grenzen kamen auch mehr Wilderer in den Nationalpark. Seit 2011 setzte Südafrika sogar seine Armee gegen die Wilderei ein. Neben der Polizei arbeiten auch militärische Spezialkräfte mit Hubschrauberunterstützung und Nachtsichtgeräten zum Schutz der Tiere. Dabei ist es den Parkrangern erlaubt, im Fallen einer Auseinandersetzung die Wilderer zu erschiessen oder zu verletzen. Viele der Wilderei werden als ehemalige gute militärische Ex-Soldaten aus der "República de Moçambique" eingeschätzt. Natürlich ist auch die Korruption oder Erpressung der Parkranger nicht auszuschliessen.
Nicht einmal fünf Minuten später sahen wir unsere ersten Tiere.
Eine grössere Gruppe aus "Streifengnus" graste gleich neben der Strasse im hohen Gras. Es ist eine Antilope, gehört dabei zur Gattung der Gnus. Sie haben eine Schulterhöhe von 140 Zentimeter und leben als Grasfresser gerne in offenen Steppen oder Baumsavannen.
Kurze Zeit später kamen noch "Schwarzfersenantilopen" oder "Impalas" und weitere "Streifengnus" dazu.
"Impalas" sind das häufigste Wildtier des Parks und handelt sich dabei um eine mittelgrosse Antilope. Sie lebt vorwiegend in offenen Savannenlandschaften und Buschgebieten.
Trotz ihrer starken Bejagung für Wildfleisch sowie Trophäen hält sich der Bestand relativ gut. Trotzdem gibt es Gebiete, in denen das Tier bereits ausgerottet ist.
Als wären wir nicht schon genug am Staunen, standen plötzlich wenige Meter vor uns mehrere "Burchell-Zebras". Wir waren so extrem nahe an den Tieren dran, dass wir jedes einzelne Detail der Tiere erblicken konnten. Nicht nur ihr altbekanntes weisses Fell mit schwarzen Streifen, sondern auch die bräunlichen Mittelstreifen, die sie von seinen verwandten Arten unterscheiden. Sie sehen mit den braunen Streifen leicht dreckig aus.
"Burchell-Zebras" gehören zu der Gattung der Pferde. Sie ist die einzige Unterart der Zebras, die legal für den menschlichen Verzehr gezüchtet werden.
Die damaligen Versuche, vor langer Zeit von den Einheimischen und dann den Europäern, das Tier wie Pferde zu domestizieren ging nicht auf. Zum einen waren sie nicht genug belastbar für den Transport von Menschen und in der Landwirtschaft funktionierte es theoretisch, jedoch waren sie zum anderen viel zu stur und aggressiv. Das Beissen und Treten ist sogar innerhalb der eigenen Familie völlig normal.
Die Tiere standen dicht aneinander, um den Kopf auf dem jeweiligen Gegenüber abzustützen. Dabei stellten sie sich so hin, dass der Schwanz des Gegenübers genau vor ihrem Gesicht hin-und her schwingt. Dadurch werden die lästigen Fliegen ohne grosse Bemühungen verjagt.
Das Lustige an den Tieren waren aber die starken Blähungen, welche die Tiere zum ständigen Ausstossen von Düften sowie Tönen zwang. Diese sind aber völlig normal, da sie ihre Nahrung durch Gärung verdauen und sind weder schmerzhaft noch störend.
Die Fahrt ging weiter und wir versuchten jeden einzelnen Baum, Stein oder Pflanze abzuscannen. Es war noch viel schwieriger als gedacht, hier Tiere zu finden, da sie keinen Laut von sich geben, manche sich nicht bewegen und ihre Tarnung wirklich sehr beeindruckend ist.
Wenig später erreichten wir einen künstlich angelegten See.
Im See badeten in einer grösseren Entfernung jede Menge "Flusspferde". Immer wieder tauchten sie etwas aus dem Wasser auf und wir konnten den Rücken des Tieres erkennen. Sonst sahen wir die meiste Zeit die Ohren sowie Augen aus dem Wasser schauen.
"Flusspferde" sind eine Säugetierart und stammen aus der Ordnung der Paarhufer. Nach dem Elefanten gehört es mit den Giraffen und Nashörnern zu den grössten landbewohnenden Tieren.
Sie verbringen so gut wie den gesamten Tag im sicheren Gewässer. Dabei können sie jedoch nur wenige Minuten die Luft anhalten und zusätzlich nicht schwimmen. Sie können lediglich am Boden entlang laufen. In der Abenddämmerung wie nachts begeben sie sich nach draussen, um zu grasen.
Um sich vor der strahlenden Sonne, den hohen Temperaturen wie der Wasserspiegelung zu schützen, scheiden sie ein bestimmtes Sekret aus, das sich rötlich braun beim Austreten verfärbt. Früher dachte man, die Tiere würden Blut schwitzen. Dieses Sekret wirkt sowohl als Sonnenschutz, antibiotisch gegen verschiedene Krankheitserreger und hilft bei der Thermoregulation. Die Tiere können nicht schwitzen, weshalb diese Funktion lebenswichtig ist.
Auch sie sind gefährdet, werden dabei vor allem aus ihrem Lebensraum vertrieben. Dadurch wurde ihnen das lebenswichtige Wasser weggenommen.
Zu unserem Glück stand eines der Tiere ausserhalb des Wassers und wir konnten es in seiner vollen Grössen bewundern.
Nach mehreren Begegnungen mit bereits gesehenen Tieren trafen wir auf unseren ersten etwas grösseren männlichen "Afrikanischen Elefanten". Er interessierte sich mehr für das saftige Grünzeug um ihn herum als für uns.
"Afrikanische Elefanten" sind die grössten landbewohnenden Tiere der Welt wie auch die grösste aller Elefantenarten. Die grösste erreichte Schulterhöhe im "Kruger-Nationalpark" sind 345 Zentimeter bei einem männlichen Vertreter mit einem Gewicht bis zu sechs Tonnen. Weibchen dagegen werden nur maximal 274 Zentimeter hoch bei einem Gewicht von drei Tonnen.
Die Männchen leben dabei immer alleine und die Weibchen in grösseren Herdengruppen mit den Jungtieren. Dabei haben sie eine besonders starke Bindung.
Leider werden auch sie von Wilderern für das berühmte, illegal gehandelte Elfenbein aufgesucht und sind somit als stark gefährdet eingestuft.
Kurze Zeit später durften wir unsere ersten vier "Süd-Giraffen" begrüssen.
Wir ihr Name bereits sagt, sind sie im südlichen Afrika beheimatet. Die Tiere besitzen trotz der bemerkenswerten Länge des Hales wie fast alle Säugetiere lediglich sieben Halswirbel.
Bei dieser Unterart handelt es sich um die "Kap-Giraffen", welche dunkle, etwas abgerundete Flecken auf einer gelbbraunen Hautfarbe vorweisen.
Als es bereits wieder ruhiger wurde, trafen wir auf eine riesige "Afrikanische Elefanten"-Familie. Neben den bereits ausgewachsenen Weibchen tummelten sich auch mehrere verspielte Jungtiere. Manche der kleineren hatten uns genau im Blick und gaben uns mit dem Schütteln des Kopfes das Signal, etwas zur Seite zu gehen.
Schlussendlich gingen sie einen Schritt retour, da die Erwachsenen sich nicht von uns gestört fühlten und sie somit in ihrem Vorhaben nicht unterstützten.
Beim Überqueren eines Flusses sahen wir sogar ein "Nilkrokodil", das so gut wie komplett untergetaucht war.
Die Tiere werden drei bis vier Meter lang und bewohnen die Gewässer des gesamten Kontinents.
Wir trafen auf eine weitere Elefantenfamilie. Jedoch waren wir dieses Mal umzingelt von den Tieren und konnten nicht zurückweichen. Somit mussten wir so leise und entspannt wie möglich in unserem Safariauto sitzen und die Familie die Strasse passieren lassen.
In dieser Familie fanden wir einen besonders kleinen Elefanten vor. Da er noch so klein war, hing er stark an der Seite der Mutter. Zudem hatte er Appetit und versuchte bei der Mutter etwas Milch abzuzapfen. Diese wiederum war gerade damit beschäftigt, die Strasse zu überqueren und gab mit mehreren sehr lauten Geräuschen dem Jungtier zu verstehen, dass es jetzt keine Milch gibt.
Zum Abschluss begegneten wir einer Familie von "Warzenschweine", die stark damit beschäftigt waren, den Rasen zu kürzen.
Wir beendeten nach fünfeinhalb Stunden unsere Tour. Nicht, weil Eric oder wir müde wurden, sondern weil der Park um 18:00 Uhr seine Tore schliesst.
Unsere erste Unterkunft war im "Skukuza Rest Camp". Eric brachte uns mit dem Auto direkt vor die Haustür unseres Bungalows. Obwohl wir online auf das günstige vom günstigsten beharrten, war es alles andere als unsere Vorstellung von günstig.
Wir hatten ein kleines Haus für uns alleine. Mit einer eigenen Küche, einem Indoor-Grill wegen der Affen, einem grossen Badezimmer sowie einem Schlafzimmer mit Klimaanlage.
Vor dem Abendessen telefonierten wir noch kurz mit Jasmins Eltern und kauften dafür eine SIM-Karte für 9.50 Franken auf "Revolut".
Da wir eine etwas speziellere Tour hatten, gab es abends kein gemeinsames gekochtes Abendessen vom Guide für die Gruppe. Durch die Gruppengrösse von gerade einmal uns beiden wurden wir in ein Restaurant ausgeführt. Somit hatten wir den Guide den ganzen Abend für uns alleine.
Im "Kruger Station Restaurant" durften wir alles bestellen, was unser Herz begehrte.
Tim entschied sich für ein sehr leckeres Steak und dazu nahm er Spinat. Jasmin wählte eine "Poke Bowl" mit Tofu. Nur das Trinken im Wert von 4.56 Franken mussten wir heute selber zahlen.
Trotz der unabsichtlichen privaten Tour war das Erlebnis heute schon etwas ganz Besonderes. Wir durften bei jedem Tier, das uns gefiel oder wir sahen, Stopp rufen und blieben so lange stehen, bis wir zufrieden waren.
Zudem war Eric ein sehr besonderer Guide.
Zum einen war es ihm extrem wichtig, keinem, wenn auch nur einem Käfer, etwas Zuleid zu tun. Er fuhr so sorgfältig, dass er jedem einzelnen Tier die Möglichkeit gab, langsam zu gehen und wich den Kleintieren wie Schildkröten und anderen aus. Auch das Befahren von Rasen oder Hinterherjagen von Tieren war nicht in seinem Sinnbild. Dazu schaltete er meistens den Motor aus und liess das Auto alleine rollen, bis das Tier etwas ausser Reichweite war.
Zum anderen war er wirklich ein sehr informativer sowie humorvoller Guide.
Auch war es ihm wichtiger, so viel Zeit wie möglich in der freien Natur zu verbringen und so viel zu sehen wie möglich. Das Schönste war, dass er sich wie wir bei jedem Tier aufs Neue freute und uns wie dem Tier genug Zeit gab. Es gab für ihn kein weniger wichtiges Tier.
Abends fielen wir todmüde ins Bett und versuchten, so viel Schlaf wie möglich zu kriegen.
Einnahmen: 0.00 Fr.
Ausgaben: 2’683.04 Fr.
- Lebensmittel: 5.37 Fr.
- Haushalt: 9.50 Fr.
- Ausflüge: 2'668.17 Fr.
Einnahmen des Monats: 0.00 Fr.
Ausgaben des Monats: 2’691.40 Fr.
Verkehrsmittel: 3.82 Fr.
Übernachtungen: 0.00 Fr.
Anschaffungen: 0.00 Fr.Leia mais






















