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  • Die Königsetappe auf dem Rheinsteig

    August 24, 2020 in Germany ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute habe ich Lust auf Wandern mit Höhenmetern. Kommendes Wochenende bin ich mit Annette in den Alpen, da ist eine letzte Vorbereitungstour doch eine gute Idee! Altkönig und Feldberg habe ich dieses Jahr ja schon öfter bewandert. Da ich das Auto noch habe, ist auch ein weiter entferntes Wanderziel einfach zu erreichen. Rheinsteig wäre eine tolle Idee - und die meisten Höhenmeter kommen auf der Etappe zwischen Sankt Goarshausen und Kaub zusammen über die Loreley und mit mehrfachen Auf- und Abstiegen in Seitentäler des Rheins.😊

    Ich stelle das Auto in Sankt Goarshausen am Bahnhof ab und marschiere los. Es geht gleich mal 200 Höhenmeter nach oben zum Dreiburgenblick - Burg Katz, Burg Maus und Burg Rheinfels gegenüber. Ein erster fantastischer Ausblick! An Burg Katz komme ich kurz danach vorbei.

    Nächstes großes Etappenziel ist der berühmte Loreley-Felsen. Die große Plattform und der Weg zur Felsspitze wurden neu gestaltet. Ich habe den Eindruck, dass viel Beton dazukam, was ich persönlich blöd finde. Natürlich ist es somit auch für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte einfacher, sich auf der Plattform zu bewegen. Das verstehe ich zwar, die Natur wurde jedoch weiter stark zurück gedrängt. Direkt an der Felskante ist alles unverändert und weitgehend naturbelassen (bis auf die Geländer). Wieder fantastische Ausblicke auf den Rhein und die nahen gegenüber liegenden Höhenzüge! Es ist mal wieder spannend zuzusehen, wie sich die Rheinfrachter langsam durch die Engstelle vorankämpfen.

    Es geht über den Weinlehrpfad Loreley. Die Trauben sind Ende August schon recht reif und prall. Der nächste schöne Ausblick Spitznack bietet eine tolle Sicht auf den Loreleyfelsen! Nach einiger Zeit geht der Pfad wieder tief ins Tal hinab, um dann gleich darauf wieder anzusteigen. Puh! 😅 Die Kilometer und Höhenmeter summieren sich...

    Bei den Rosstein-Felsen wird’s kraxliger, es geht über Stock und Stein, teilweise ist ein Drahtseil gespannt. Diese Stelle, die außerdem der Sonne ausgesetzt ist, empfinde ich als die anstrengendste Etappe. Gleichzeitig ist es jedoch landschaftlich und vom Bergsteigen her am spannendsten! Die Mühen werden mit wunderbaren Ausblicken in der Abendsonne belohnt! Hier gibt es unendlich viele schöne Fotomotive. Die Pfalz im Rhein bei Kaub kommt ins Blickfeld - wunderschön!

    Ab jetzt geht es in leichtem Auf und Ab über die Höhenlagen weiter, bevor der Pfad dann endgültig nach unten Richtung Rhein abfällt. Die letzte Passage wird nochmal spannend - auf einem schmalen Pfad an der Hangkante. Es gibt auch eine einfachere Alternative, die ich jedoch nicht nehme 😉 Nachdem Udo und ich schon auf schmalen Levada-Pfaden auf Madeira gewandert sind, ist das hier ein Klacks!

    Nach knapp 21 Kilometern und insgesamt 1.300 Höhenmetern (laut Wanderführer) komme ich in Kaub an. Gegen 19.30 Uhr fahre ich mit dem Zug zurück nach Sankt Goarshausen und tauche im Tunnel unter der Loreley durch. Das war mal wieder eine tolle Wanderung mit vielen faszinierenden Ausblicken!
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