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  • Der Zeller See und Pinzgauer Spazierweg

    August 29, 2020 in Austria ⋅ 🌧 16 °C

    Gestern morgen habe ich mich mit Annette in Frankfurt in den Zug gesetzt in Richtung Österreich/ Salzburger Land. Wir haben uns drei Wanderetappen mit Gepäcktransport vorgenommen, organisiert vom Veranstalter Eurohike. Nach einer insgesamt kurzweiligen Fahrt und dreimal Umsteigen sind wir in Maishofen in der Nähe von Zell am See gelandet. Ein kleiner beschaulicher Ort umrahmt von einer schönen Bergkulisse. Unsere Zimmer im Gasthof zur Post sind sehr geräumig und ansprechend.

    Bis zum Abendessen ist noch viel Zeit, also marschieren wir los Richtung See. An einer schönen Stelle mit Blick über den gesamten See steht eine Holzbank - die hat auf uns gewartet! Wir genießen den Seeblick in der Abendsonne. Eine besonders schöne große Ente watschelt vorbei, Kinder und Jugendliche planschen im Wasser, ein Mann startet in den See auf seinem stand up paddle - einfach eine schöne Stimmung...😊 Dann entdecken wir noch ein nettes Gartenlokal am See, wo wir einen Aperol Sprizz genießen.🍹So läßt es sich aushalten!

    Nach einem Abendessen auf der Hotelterrasse, einer erholsamen Nacht in meinem gemütlichen Doppelbett und einem leckeren Frühstück startet unsere erste Tour. Wolken ziehen durchs Tal, zunächst regnet es, dann ist es jedoch wieder trocken. Wir lassen uns nicht abschrecken! Mit dem Bus geht es um 9.30 Uhr zur Talstation der Schattbergbahn in Saalbach-Hinterglemm.

    Das Mädel an der Kasse ist sehr pessimistisch wegen des Wetters - “schlechte Sicht”! Sie macht uns keinerlei Hoffnung, dass sich der geplante Weg - der “Pinzgauer Spazierweg“ - heute lohnen könnte. So leicht lassen wir uns nicht abwimmeln - wir möchten es zumindest versuchen, zur Not kann man an vielen Stellen des Höhenwegs ins Tal absteigen. Wir fahren also hoch auf die Bergstation. Oben ist die Sicht deutlich besser als angekündigt - wie gut, dass wir hier sind!

    Der Pinzgauer Spazierweg ist ein Höhenweg zwischen den Bergstationen der Schattbergbahn und der Schmittenhöhe oberhalb von Zell am See. Der Bergpfad ist knapp 18 km lang, veranschlagt werden 6 Stunden Gehzeit. Bei gutem Wetter dürften die Ausblicke traumhaft sein. Ok, wir nehmen es, wie es kommt und laufen los. Die Stimmung ist mystisch - Wolken wabern durchs Tal, Nebelschwaden ziehen über die Bergsattel, zwischendurch regnet es leicht und ab und zu läßt sich sogar die Sonne blicken. Manchmal alles gleichzeitig! Es tut gut, in den Bergen zu sein bei frischer Luft und Bewegung und einer schönen Kulisse. Besonders schön ist es, wenn plötzlich Nebelbänke aufreißen und einen Blick ins Tal oder die gegenüberliegenden Gipfel erlauben! Wir wandern im leichten Auf und Ab über den Bergpfad, sehen kleine Bergseen und Pferde am Gatter, über das wir steigen.

    Außer einem jungen Paar begegnen wir niemandem - echt erstaunlich. Die Allermeisten lassen sich dann doch von dem Wetter - oder dem Mädel unten an der Kasse (😉) - abschrecken. Umso besser, dann genießen wir alles alleine hier oben inklusive eines zünftigen Picknicks in einer kleinen Unterstandshütte. Urig! Wir wandern weiter und kommen etwas unterhalb in die Baumzone, wo es etwas matschiger wird. Zwischendurch haben wir auch längere regenfreie Phasen, wo unsere Regenjacken und -hosen wieder etwas trocknen können.

    Immer wieder gibt es Abstiegsmöglichkeiten ins Tal - wir bleiben jedoch oben! Haben uns gut eingelaufen und der leichte Regen immer mal wieder und Nebel stört uns nicht. Gegen Ende der Wanderung fängt es plötzlich stärker an zu regnen - da taucht aus dem Nichts eine einladende Hütte auf! Es brennt Licht - sie scheint geöffnet - wie toll! Wir flüchten uns nach innen und werden sehr freundlich begrüßt. Alles sehr geschmackvoll im alpenländischen Stil eingerichtet. Hier fühle ich mich wohl bei einer Tasse heißer Schokolade mit Sahne 😋. Am Eingang der Eder Hütte hängt ein Schild: „Ab hier bitte lächeln“! In den heutigen Corona-Zeiten, wo das Lächeln häufig hinter einer Maske verborgen wird, finde ich das ein ganz besonders schönes Motto!

    Danach geht’s noch in einem Bogen über die Bergstation der Schmittenhöhe zur zweiten Gondelbahn. Nochmal Höhenmeter! Auch die meistern wir und kommen schließlich gegen 16.45 Uhr an der Gondelbahn an - 15 min. vor Fahrtende, das ist mal wieder timing! 😃

    Wir sitzen zufrieden in der Gondel und finden beide - diese Wanderung hat sich auch bei dieser Wetterlage gelohnt !
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