Satellite
Show on map
  • Zwischen Vernazza und Monterosso

    September 28, 2020 in Italy ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute möchte ich die beiden Cinque Terre-Dörfer Vernazza und Monterosso erkunden und wieder eine Wanderung machen. In meinem Wanderführer wird eine Tour vorgeschlagen mit 550 Höhenmetern über zwei bedeutende Pilgerstätten in der Gegend. Das hört sich gut an!

    Zunächst kaufe ich in Deiva Marina noch Cinque Terre-Wein und laufe zum Strand. Da sehe ich über dem Meer Regenwolken ankommen. Das sieht beeindruckend aus! Ok, laut Wetterapp handelt es sich nur um ein relativ schmales Regenband. Am Nachmittag sollte es wieder sonnig werden. Ich lasse mich also von meinem Wanderplan nicht abhalten!

    Bei der Ankunft in Vernazza regnet es leicht. Da bietet sich Souvenir-Shopping an! Ich entdecke einen Laden mit schöner Handwerkskunst. Dann marschiere ich noch zum Doria-Turm hoch. Von hier gibt es auch ohne Sonnenschein eine schöne Aussicht. Der Regen hört bald auf, so dass ich meine Wanderung starten kann.

    Erstes Ziel auf 330 m Höhe ist die Pilgerstätte Santuario di Reggio. Direkt an der Kirche steht eine alte Zeder. Es soll der älteste Baum Liguriens sein. Das wird mir auch bestätigt von einer Wanderführerin, die kurz danach mit ihrer Gruppe hier ankommt. Von hier hat man einen tollen Blick aufs Meer. Das bietet sich an für ein Picknick! Ich finde eine Bank unter einer riesigen Eiche mit direktem Blick aufs Meer.

    Als ich aufs Meer schaue, fällt mir am Horizont eine Insel auf. Kann das schon die Nordspitze von Korsika sein? Kurz drauf kommen ein paar junge Italiener vorbei. Gemeinsam finden wir heraus, dass es sich um eine kleinere italienische Insel handelt. Sie heißt Gorgona und ist laut Wikipedia eine Gefängnisinsel.

    Kurze Zeit später treffe ich die Italiener wieder auf dem Wanderweg. Sie sind ratlos, wie der Weg weitergeht. Mir geht es ebenso, als ich die verwirrenden Schilder lese. Keine der Angaben passt zu unserem Ziel! Bislang war der Weg extrem gut beschildert, das scheint jetzt aufzuhören. Wir trennen uns - ich gehe einen kleinen Wanderpfad steil nach oben, sie laufen an der Straße entlang.

    Mein Pfad endet irgendwann ebenfalls unvermittelt an der Straße. Ich klettere über die Leitplanke und laufe entlang der Straße. Sie ist kaum befahren, daher unproblematisch. Dann komme ich bei einem Café/Bar vorbei, hochgelegenen mit fantastischem Ausblick von der Terrasse. Ich esse gerade mein Eis am Stil, da taucht die italienische Gruppe wieder auf, haha. Sie fragen erneut nach dem Weg, da höre ich natürlich zu (auch wenn ich nicht alles verstehe, haha). Ich bekomme zumindest die Info, wie es weitergeht, sehr gut! 👌

    Der Wanderweg verläuft ab hier durch den lichten Wald, hinter dem Monte St. Croce vorbei. Dabei habe ich die Gelegenheit, das von der Küste abgewandte hügelige Hinterland der Cinque Terre zu sehen. An den Berghängen entdecke ich einzelne Häuser und kleine Dörfchen. Der höchste Punkt der Wanderung ist bald erreicht auf rund 530 Meter.💪 Dann komme ich bei der Wallfahrtskirche Signora di Saviore an. Von hier gibt es einen fantastischen Blick auf die Küste! Die in der Kirche beheimatete Madonna wird in einer feierlichen Prozession alle 25 Jahre ins Tal getragen, das nächste Mal 2025. Und wieder treffe ich hier die italienische Wandergruppe...

    Ab hier geht’s mäßig steil bergab, am Kreuzweg entlang, teilweise auf Pflaster, teilweise über leichtes Geröll. Ich komme schnell voran und erreiche bald Monterosso. Da der Ort durch einen Tunnel in zwei Hälften geteilt ist, ist der Weg zum Bahnhof recht weit. Ja, jedes Cinque Terre-Dorf ist anders!

    Ich fahre mit dem nächsten Zug zurück nach Vernazza zum sundowner. Die Abendsonne ist herrlich, kein Vergleich zu heute mittag! Direkt am Wasser gibt es ein nettes Terrassenlokal mit Blick in den Sonnenuntergang. Heute gibts Campari Spritz😃🍹. Nachdem die Sonne untergegangen ist, fahre ich mit dem Zug zurück nach Deiva Marina, wo ich mir noch eine Insalata Caprese zubereite.

    Ich bin glücklich, dass ich nun alle 5 Dörfer wiedergesehen habe! Der Favorit bleibt für mich Manarola, gefolgt von Vernazza 😊.
    Read more