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  • Schimpansen Tracking im Kibale Forest

    January 29, 2021 in Uganda ⋅ ☀️ 23 °C

    Heute morgen geht es zum Schimpansen Tracking in den Regenwald. Ich bin sehr gespannt. Am Eingang zum Nationalpark treffen wir Gordon, unseren lokalen Führer, der mit einem Gewehr bewaffnet ist. Dies dient in erster Linie dazu, in die Luft zu schießen, falls andere Wildtiere uns zu nahe kommen. Es gibt hier auch Waldelefanten und Büffel.

    Wir stapfen zusammen durch das Unterholz und dichtes Gestrüpp. Ein tolles Urwald-Feeling, das hat wenig mit unseren recht aufgeräumten Wäldern zu Hause zu tun. Nach kurzer Zeit sehen wir die erste Schimpansengruppe hoch oben in den Bäumen. Wow, das erste Mal in meinem Leben darf ich diese Tiere in freier Wildbahn erleben. Sie turnen da oben herum, kommen allerdings nicht herunter. Wir stapfen weiter, Ausschau haltend nach weiteren Schimpansen, die wir vielleicht auch am Boden und damit aus nächster Nähe betrachten können.

    Es dauert eine ganze Weile, zwischendurch machen wir eine kleine Pause. Dann hören wir lautes Geschrei, das sind Schimpansen. Hui, ich konnte mich von meinen Zoobesuchen nicht erinnern, wie laut sie sein können! Zuerst sind sie am Boden, dann klettert einer nur 2 m von mir entfernt an einem Baumstamm hoch, sehr flink! Jetzt fressen sie genüsslich die Baumblätter da oben.

    Nach einer Weile kommen sie wieder herunter. Sie sind ganz entspannt, sitzen nicht weit von uns entfernt auf dem Boden, manche lausen sich gegenseitig. Einer liegt wie im Koma ausgestreckt am Boden. Es ist sehr berührend zu sehen, wie sie sich von uns nicht stören lassen und ihre Gemeinschaft leben. Manchmal laufen sie herum, dann bleiben sie wieder sitzen. Ich bin ganz fasziniert von unseren “Verwandten”. Wir teilen über 98% der DNA mit diesen Tieren, viele Bewegungen und Verhaltensweisen kommen mir ähnlich vor. Nach diesem faszinierenden Erlebnis laufen wir wieder zurück durch den Wald, erhalten unser Schimpansenzertifikat und fahren zu unserer lodge.

    Ich habe Lust, den weiteren Nachmittag einfach in unserem wunderbaren Camp zu verbringen und das Schimpansenerlebnis Revue passieren zu lassen. Die anderen haben noch einen Programmpunkt und fahren zu einem Dorf. Mir wäre das jetzt zuviel, ich genieße den ruhigen Nachmittag in vollen Zügen! Nach einem Mittagsschlaf spaziere ich durch das Camp, direkt neben meinem Zelt tummeln sich Affen in den Bäumen. Sie turnen so wild, dass sogar ein kleiner Baum umstürzt. Weiter unten fließt ein kleines Flüsschen, eine wunderbare Stimmung! Die schönen schwarz-weißen Mantelaffen sind auch unterwegs.

    Der Rest der Gruppe kommt wieder zurück mit vielfältigen Erlebnissen vom Dorfbesuch. Sie haben auch Jackfruit mitgebracht, die ich jetzt probieren darf, lecker! Es gab dort auch schöne geflochtene Schalen zu kaufen. Ich beschließe, auch welche mitzunehmen. Morgen früh bekomme ich welche gebracht, versichert mir Robert. Ja, die Einheimischen sind besonders in diesen Zeiten froh um jeden Touristen, der ein bisschen Geld hierlässt. Da nehmen sie auch Umwege in Kauf und versuchen, alles möglich zu machen für uns. Ich fühle mich erneut sehr dankbar!
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