• Tag 7 - Vom Kuckuck & Piep Piep

    18 de maio, Japão ⋅ ☁️ 27 °C

    Kultur und Naschen stehen heute auf dem Programm – unser erster offizieller Tag in Kyoto. Früh am Morgen geht’s mit der Bahn in den Nordwesten der Stadt, wo einige Tempel nur darauf warten, von uns bepilgert zu werden.

    Schon auf dem Weg dorthin kommt die erste tiefgreifende Sinnfrage auf: Warum piepen Ampeln in Japan unterschiedlich? Nga schlägt vor, einfach mal einen Blinden über die Straße zu schicken, um es rauszufinden. Wir entscheiden uns dann doch für die etwas humanere Variante: ChatGPT. Ergebnis lautet wie folgt:

    Zwei Hauptmelodien:
    • „Kuckuck“-Ton (カッコウ, kakkō)
    → oft in Nord-Süd-Richtung, klingt wie der Ruf eines Kuckucks
    • „Piep-Piep“-Ton (ピヨピヨ, piyopiyo)
    → meist Ost-West-Richtung, erinnert an kleine Vögel – Symbol für „grün“

    Wieder was gelernt. Bildungsauftrag erfüllt.

    Zusätzlich werden wir im Zug mit neuen Sounds „verwöhnt“ – vermutlich haben wir ein geheimes Level freigeschaltet.

    Nun kann der Kultur-Part beginnen…

    Los geht’s mit dem Daikaku-ji – einer ruhigen Tempelanlage mit künstlich angelegtem See. Zeit für den ersten Stempel des Tages. It’s Stempel o’Clock!
    Nächster Halt: der etwas versteckte Giō-ji Tempel, mitten im Wald gelegen, mit moosbedeckten Wegen und Zen-Vibes. Während wir beim ersten Tempel fast alleine waren, zieht’s hier langsam mehr Leute an.
    Der Adashino Nenbutsuji Tempel überrascht dann nicht nur mit Steinen in Schürzen sondern auch einem kleinen, aber sehr charmanten Bamboo Forest. Fast menschenleer. Die Influencer sitzen wahrscheinlich alle ein paar Straßen weiter in Arashiyama zwischen dem Bambus fest.

    Eigentlich wollen wir noch weiter in den Norden, aber Hunger und Orientierungslosigkeit lassen die Motivation bröckeln – also kurzerhand umgekehrt in Richtung Tenryū-ji Tempel, auch wieder top der Tempel. Gefühlt war bis jetzt jede Stadt mal Sitz des Kaisers und kann daher mit Prachtbauten punkten. Die meisten stehen aber bereits in 2. Generation, da ihre Vorgänge abgefackelt, versunken oder durchgerüttelt wurden.

    Auf der Suche nach Koffein und Seelenfrieden landen wir im Sagano-yu, einer Empfehlung unserer Unterkunft. Neben Kaffee gibt’s handgezogene Nudeln mit weichem Tofu und einem wahren Gewürzfeuerwerk. Yuzu-Pfeffer ist ab sofort offiziell in unserem Gewürz-Schrank beheimatet.

    Mit der Bahn zurück, nach kurzem Bier-Stopp beim Family Mart, einmal frisch machen, dann ab in die Innenstadt.
    Natürlich erst mal warten aufs Essen – aber diesmal immerhin mit Bier in der Hand. Schließlich stürzen wir uns auf die vegane Ramen, als gäbe es kein Morgen – ein würdiger Abschluss nach diesem Kulturtag mit 20.000+ Schritten auf der Uhr.

    Auf dem Rückweg noch schnell in den Supermarkt – Yuzu-Pfeffer suchen. Nga wird auch wieder mit Tuning-Schleudern belohnt, so fügt sich alles zum Besten.

    Kleiner Gedankenexkurs:

    Julia niest, die Ampel piept – klingt wie ein Duell zwischen Rebellenallianz und Imperium. Die Geräuschkulisse eines Interstellaren Battles. Bleibt aber wohl erstmal nur ein Gedankenspiel.
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