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  • Day 24

    Odexeice > Aljezur

    May 15 in Portugal

    Ich konnte es nicht fassen heute morgen, es gab Rührei zum Frühstück. Das ist ja immer schon der reine Traum für mich. Ich bin vor 9 losgegangen, habe noch einmal das entzückende Örtchen genossen und konnte dann das traumhafte Licht über dem Fluss auf dem Weg raus aus Odexeice zurück zur Küste vor Schönheit nur schwer ertragen - Außerdem stand da ein Esel!! Das war irgendwie ein Motivationsboost - vielleicht auch gepaart mit dem Rührei - der mich durch den Tag beflügelt hat.
    22,6 km standen heute auf dem Tableau, passte also gut, dass ich auf Spur war.
    Nach dem Tal hochgestapft und wieder am Praia de Odexeice angekommen, war die erste Luft raus und ich natürlich direkt wieder verzaubert. Ich kann mich einfach null satt sehen an diesem Küstenrelief. Und das Laufen auf Sand und die Waden und die Blase (stimmt die hab ich ja auch dank des Sandes eingekauft) merk ich ohnehin nicht mehr bewusst.
    Die heutige Etappe hatte im Vergleich zu den letzten Tagen auch eine erhebliche Strecke durchs Landesinnere. In einschlägigen Blogs wurde dies als zäh und langatmig deklariert. Der erste Abzweig ins Landesinnere war in der Tat etwas unspektakulär, aber ich hatte mich ohnehin mit Podcast auf den Ohren massiv eingelatscht. So hatte mich auch die Teerstraße zwischendrin nicht gestört und ein bisschen Wald hatte man ja auch mit bei. Dann ging es noch einmal kurz an die Küste, aber da hatte ich mich eher auf das Spiel "Wie viele Menschen kann ich überholen?" konzentriert. Okay, es wären dann alle gewesen. Hier wieder der Verweis auf das Rührei und die Erwähnung, dass auch viele ältere Paare oder Damenclubs aus Italien (warum auch immer, es gibt so viele) dabei waren. Daher gibt es auch keine Fotos dieses Abschnitts ;-)
    In Rogil habe ich mich dann gezwungen zu rasten, um meine Cola Zero ausgiebig zu zelebrieren. Es war auch erst 1 Uhr und es lagen nur noch etwa 2 Stunden vor mir. Rogil ist by the way ein seltsamer Ort. Schranzig, ausgestorben, voller Bauten, die mich an Rumänien - nicht im guten Sinne - erinnert haben, daher war die Motivation, hier auch wieder wegzukommen schon groß. Dann also weiter auf der Schotterpiste. Ich fand es aber ganz cool, da durch das Nichts zu stapfen inmitten von diesem satten Grün und den bunten Blumen, gespickt mit vereinzelten Häusern und vor allem diesem schönen Himmel über mir.
    Kurz nach einem sehr gruselig verlassenen Grundstück konnte man schon auf Aljezur blicken und die Vorfreude war riesig. Dies war wieder ein Tag ohne Zeit. So ist das, wenn man wohl in diesem ominösen Flow-Erleben ist :-)
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