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  • Day 4

    Exkurs: Hinduismus

    March 5 in Nepal ⋅ ☀️ 22 °C

    Der Hinduismus ist in Indien entstanden und hat weltweit 1,25 Milliarden Anhänger. Mit 15 Prozent der Weltbevölkerung bilden Hindus die drittgrößte Glaubensgemeinschaft der Welt nach Christen und Muslimen. Sie teilen Anschauungen mit sehr unterschiedlichen Ausprägungen.

    Das Dreiergespann der Götter Brahma, Vishnu und Shiva gehört vermutlich zu den bekanntesten Göttern. Gläubige verehren sie zu Hause und im Tempel – in verschiedenen Verkörperungen und mit vielfältigen Namen.

    Der ewige Kreislauf des Lebens:
    Der Tod ist für die Hindus gleichzeitig ein Neubeginn. Denn er bedeutet für sie nicht das Ende, sondern den Übergang in ein neues Leben.
    Mit dem Tod geht für sie nur ein Abschnitt des Daseins zu Ende. Danach wird die Seele, Atman genannt, in einem anderen Lebewesen wiedergeboren – in welcher Gestalt, ob als Mensch, Tier, Pflanze oder sogar Einzeller hängt vom Karma ab – also seinen Taten, aber auch Gedanken, Absichten und Sehnsüchten. Das heißt: Je mehr gute Taten ein Mensch während seines Lebens anhäufen kann, desto besser steht es um seine Wiedergeburt. Als Mensch wiedergeboren zu werden, gilt als besonders erstrebenswert. Denn nur dann besteht die Möglichkeit, dem Kreislauf der Wiedergeburten zu entkommen. Und diese Befreiung, Moksha genannt, ist das Ziel des menschlichen Lebens. Um das zu erreichen gibt es für Hinduisten vier Wege: den Weg der Gottesliebe, den Weg des Wissens, den Weg der selbstlosen Tat und den Weg der Gedankenarbeit und der Meditation.

    Es gibt keine Bestattungsrituale, die für alle Hindus gelten. Die Zeremonie kann sich je nach Kaste oder Region unterscheiden. Doch meist wird der Tote zunächst gereinigt. Das ist wichtig, weil nach dem hinduistischen Glauben die Reinigung des Körpers mit der Reinigung der Seele einhergeht. Dafür  wird der Leichnam auf einen Stuhl gesetzt und unter fließendem Wasser gewaschen. Danach wird der Tote gesalbt und in schmucklose weiße Tücher gewickelt.
    Schließlich wird der Verstorbene auf einem Scheiterhaufen auf einem öffentlichen Platz oder in einem Krematorium verbrannt. Wenn möglich, entzündet der erstgeborene Sohn das Feuer – bei Frauen am Fußende, bei Männern am Kopfende. Dann wird der Kopf zerschlagen, um das Atman, die Seele, herauszulösen. Das ist die wichtigste Handlung der Zeremonie. Nur durch die Spaltung des Schädels kann das Atman zum Gott Brahma, zurückkehren. Außerdem verdeutlicht es, dass die Seele bereit zur Wiedergeburt ist.
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