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  • Day 10

    Ein Tag im Auto.

    September 9, 2019 in Mexico ⋅ ⛅ 28 °C

    Mir ist durchaus bewusst, dass ich mich wiederhole, aber heute mussten wir wirklich früh aufstehen - quasi mitten in der Nacht um 3:30 Uhr. Für heute war eine Tagestour mit verschiedenen Stationen geplant. Wir wurden pünktlich mit einem Mini-Van abgeholt, in dem bereits andere Personen saßen mit denen wir schließlich die Tour machten. Es war noch dunkel und wir waren müde. Mission: Schlafen. Da der erste Halt auch erst in 2,5h sein sollte, war dies durchaus möglich. Theoretisch. Vorab: Der Weg bestand ausschließlich aus Kurven. Das hatte zur Folge, dass die Person hinter mir die 2,5 h über gekotzt hat. Ich war ziemlich angepisst, weil ich mich echt konzentrieren musste aufgrund dieser Würgegeräusche nicht auch anzufangen zu kotzen. Schlafen war nicht. Nach 2,5 Stunden hielten wir an um zu frühstücken. Gute Basis für die zweite Kotzrunde, dacht ich mir. Gott sei Dank verlief der zweite Teil der Fahrt ruhiger, keiner hat gekotzt und ich konnte ein bisschen schlafen. Unser erster richtiger Stop war der Wasserfall Aqua Azul, der aus verschiedenen Ebenen bestand aber die Höhe von 6m nicht überstieg. Hier waren viele Stände der Einheimischen aufgebaut, die unterschiedliche Produkte verkauften. Limonaden, Cocos, Souvenirs - das hat meines Erachtens nach ein bisschen den Scharm des Naturparks genommen. ‚Einheimisch‘ bezieht sich übrigens nicht auf Mexikaner, sondern auf Nachfahren der Maya. Deren Kinder wuschen Teller im Fluss und fragten uns nach Kokosnüssen, die wir zuvor ausschlürften, mit dem Ziel das Innenleben der Frucht zu essen. Kein Problem. Hier bitte.
    Der zweite Stop war der Wasserfall Misol-Ha. Ha steht in der Sprache der Maya für Wasser. Dieser Wasserfall hatte eine Höhe von 30m und anders als in dem anderen könnte man hier baden sowie hinter dem Wasserfall entlang laufen. Am hinteren Ende versteckte sich eine Höhle, die man für 50cent besichtigen konnte. Gesagt, getan. Bewaffnet mit Taschenlampen liefen wir unserem Guide 35m lang hinterher. Große Personen haben es hier schwer und müssen Quasimodo-Like umherlaufen. In der Höhle war ein kleiner See sowie ein Mini Wasserfall zu sehen. Desweiteren leben hier viele Fledermäuse - süß. Nach 5 Minuten verließen wir die Höhle wieder - mehr gabs echt nicht zu sehen. Aber für 50cent kann man wohl nicht meckern.
    Anschließend hielten wir in einem Hotel mitten im Nirgendwo um Mittag zu essen.
    Das letzte Ziel war Palenque. Ruinen der Maya im Dschungel gelegen, im Gegensatz zu Chichén Itzá nicht so touristisch, aber definitiv genauso sehenswert. Anschließend besichtigten wir noch einen mini Teil des Dschungels: Avocadobäume, Affen, Lianen, die Pflanze Sirena mir der der Dollar eingefärbt wird, proteinhaltige Ameisen - es gab viel zu sehen und war definitiv der Teil, der mir am Besten gefallen hat.
    Der Rückweg war mit 6,5 Stunden ziemlich ätzend. Mit über 300 Straßenerhebungen, musste der Mini Van auch ständig bremsen, sodass man tatsächlich für 200km über 6 Stunden brauchte. Als der Van plötzlich anhielt wunderten wir uns warum er das tut. Auf Nachfrage erzählte der Busfahrer, dass wir auf weitere Mini Vans warten würden, weil es zu gefährlich sei alleine diese Zone zu durchqueren. Es ist nämlich so, dass die Straßenerhebungen nicht vom Staat gebaut wurden um zu vermeiden, dass Autos zu schnell in die Kurven düsen. Nein. Diese sind gebaut worden von den Einheimischen, damit die Vans stoppten und leichter überfallen werden konnten. Soso! Das hieß also Handy und Kreditkarte ab in den BH und weiter. Gefolgt von mehreren Mini Vans sowie der Polizei durchquerten wir also die gefährliche Zone. Überlebt!
    Resumen vom Tag: Nach meinem Geschmack keine gesunde Relation zwischen Aufenthalt im Auto (12 Stunden) und der Besichtigung der Orte (5 Stunden). 1500 Kurven, mehr als 300 Straßenerhebungen und 200km später erreichten wir um 22:30 Uhr wieder das Hotel. Was für ein Tag!
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