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  • Day 7

    Einmal Schnorcheln um die Insel

    February 10, 2019 in Thailand ⋅ ☀️ 28 °C

    Um 10h holt uns ein klassisches thailändisches Longtail-Boot zur Schnorcheltour ab. Da wir nicht wirklich massen-kompatibel sind, haben wir eine Individualtour gebucht - ein Boot für uns allein. Der Ablauf folgt aber gewissen Standards, die dann abgewandelt werden können. Bei der Buchung haben wir schon darum gebeten, dass zuerst noch die Shark-Bay zu unserer Rechten angefahren wird. Das ist eigentlich ein Umweg, aber wird umgesetzt.
    Der Bootsführer scheint so gut wie kein Englisch zu sprechen, im Wesentlichen stellt er irgendwann den Motor ab, verankert das Boot an bereits vorhandenen Bojen, hängt eine kurze Leiter ins Wasser, damit wir zum Schnorcheln klettern können und weist in eine Richtung. Manchmal sagt er auch "Baby Shark". Er wartet, bis wir genug haben und freiwillig wieder ins Boot klettern.
    Das Riff an der Shark-Bay ist ebenso tot wie in unserer Hausbucht. Aber auch hier gibt es Fische zur Genüge. Und dann kommt der Hai! Beim ersten Mal ist er gleich wieder weg, und Christiane sieht ihn gar nicht erst, aber dann kommt er ( oder ein Kollege?) noch einmal und lässt sich sogar ablichten. Von wegen Baby-Shark - Ganz schön groß, der Kerl. Wir schätzen ihn beide auf mindestens 2m - damit wäre er dann schon ein ausgewachsener Riffhai. Auch wenn die ja angeblich Menschen gegenüber friedlich sind, wird einem doch etwas mulmig. Normalerweise ist da sonst eine Glasscheibe dazwischen. Zum Glück hält er Abstand, schlecht für die Bildqualität, aber gut für den Blutdruck.

    Nach erfüllter Mission geht es weiter an der Ostseite der Insel entlang, wo sich die meisten Schnorchelbuchten befinden. Allerdings fährt unser Fahrer unbeirrt weiter und weiter, bis wir ziemlich unruhig werden. Erst dann biegt er in die nächste Bucht ab. Auf Nachfrage erklärt er: Hin Wong Bay - das ist schon ziemlich weit im Norden.
    Hier sind die Korallen intakt, es gibt eine Fülle verschiedener Formen und Farben zu bestaunen, umspielt von mindestens genauso vielfältigen Fischen. Was wir immer wieder sehen, sind Steine, auf denen grellbunte Gebilde wachsen, die wie winzige Tannenbäume aussehen. Bei Annäherung ziehen sie sich schlagartig zurück und wachsen bald wieder. Es Würmer, die in Röhren leben.

    Die versprochenen Babyhaie sehen wir leider nicht. Plötzlich ruft eine Gruppe Franzosen ganz aufgeregt und zeigt ins Wasser - schnell hinschwimmen. Und was wir dort sehen, ist in der Tat außergewöhnlich: ein schier endloser, riesiger Schwarm mittelgroßer gelber Fische, der majestätisch durchs ganz flache Wasser zieht und sich um die Schnorchler gar nicht kümmert. Man baded quasi in Fisch, der Schwarm teilt sich, wenn man reinschwimmt und schließt sich dahinter wieder - eine unglaubliche Erfahrung, die sich mit Fotos nicht wiedergeben lässt.

    Außerdem gibt es sehr zutrauliche "Zebra"-Fische (Riffbarsche) die einem direkt vor die Nase schwimmen und sich nur knapp nicht streicheln lassen. Später lesen wir auf einer Werbetafel für Touren: great place to feed fish. Daher also. Wir haben die kleinen Kerle leider enttäuscht.
    Weiter geht es zur Mango-Bay, alles in allem ähnlich.

    Dann folgt als Highlight der Tour der Besuch von Koh Nang Yuan. Diese Gruppe von 3 Inselchen muss man offenbar besucht haben, und hier liegen schon Mengen von Booten aller Größen. Auf der Hauptinsel könnte man essen, oder sich zu den gefühlt Tausenden am Strand gesellen. Alternativ ein Aufstieg zum Viewpoint, zu dem man erst über Stege halb um ein Inselchen läuft, und dann über zum Glück meist schattige, steile Treppen bis fast ganz oben kommt. Dort ist eher wenig Platz, der von einer Gruppe Osteuropäer für intensives Fotoshooting beansprucht wird. Dass die aufstrebende Schlange Menschen anwächst, scheint sie nicht zu stören. Schließlich geben sie den Platz doch noch frei, und wir haben einen kurzen, aber traumhaften Blick über die drei mit strahlend weißen Sandbänken verbundenen grün bewachsenen Inseln in unverschämt türkisem Wasser.

    Unten am Strand tobt das, was man wohl Massentourismus nennt. Dicht belagert mit Liegen, und asiatische Reisegruppen wagen sich mit Schwimmwesten und ständigem Gebrüll ins Wasser - ein unglaublicher Trubel, der die eigentlich magische Szenerie leider sehr entzaubert.

    Nach einer Stunde sind wir wie versprochen zurück am Boot, das wir zwischen den anderen erstmal finden müssen und dann auch nur über ein anderes Boot besteigen können. Zum Glück fragt Frank, ob wir nochmal Schnorcheln werden - der Fahrer wollte uns eigentlich direkt zum Pier bringen. Statt dessen fährt er quasi um die Ecke und entlässt uns nochmal ins Wasser. Nochmal ganz neue Eindrücke. Der kleine Frank will ausdrücklich NICHT aus dem Anemonen-Paradies abgeholt werden. Davon gibt es hier wirklich viele, manche mit so grell-lila Fuß, dass es aussieht, als hätte jemand einen Faschings-Strumpf darum gebunden. Anemonenfische gibt es auch, allerdings sind die hier eher unauffällig rosa gefärbt.
    Irgendwann haben wir dann doch noch genug und fahren mit dem Boot zurück zum Pier.
    Der eigentliche Plan war, in der Stadt zu bleiben und zu essen, aber es ist noch vor 15 Uhr, so dass wir doch via luftiger Fahrt auf dem Pickup in unsere Unterkunft zurückkehren.

    Zum Abendessen probieren wir das Terrassenlokal des Nachbar-Resorts aus. Etwas teurer als die anderen, aber gut, und ein wirklich schöner Platz am Strand. Besonders nett finden wir, dass sie uns einen Ventilator aufstellen, um die aggressiven Mücken wegzublasen. So können wir den Abend ungestört ausklingen lassen.
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