• Festung Ehmedek - Alanya

    6月14日, トルコ ⋅ ☀️ 26 °C

    In Antalya haben sich die Wolken tatsächlich nochmals aufgelöst. Aber die Luftfeuchtigkeit ist so groß, dass wir nach kurzer Zeit im kompletten Nebel fahren. Als wir nach 2,5 Stunden Alanya erreichen, drückt dort die Sonne durch den Nebel und es wird schön.
    Alanya - Sehnsuchtsort der Pauschaltouristen. Reiseträume werden wahr.
    Für mich ist Alanya der Inbegriff der scheußlichsten Scheußlichkeiten, die durch billigen Pauschalmassentourismus entstanden sind. Ich habe schon hässliche Orte gesehen, aber das heute war die absolute Krönung und für mich bisher unvorstellbar.
    Die Hotelburgen liefern sich ein Rennen um den ersten Platz in den Kategorien größer, höher, am hässlichsten. Viele sind man abgrundhässlichen, überlebensgroßen Figuren wie Poseidon oder der Freiheitsstatue „verziert“. Wenn man Glück hat, befindet sich auf der einen Seite des Hotelmonsters ein schmaler Streifen Sandstrand mit Meer und auf der anderen Seite die 4 spurige Stadtautobahn. Wenn man Pech hat, liegt die Stadtautobahn zwischen Hotel und Meer und muss erst noch überquert werden. Ein Hotel schimpft sich Gand Botanik. Moritz meint ganz trocken: Wo ist hier die Botanik? Vielleicht ist der begrünte Mittelstreifen der Stadtautobahn gemeint.
    Doch es kommt noch schlimmer. Als wir den Hafen erreichen, liegen dort bestimmt an die 50 4-stöckige „Piratenschiffe“ vor Anker. Alle wollen mit Menschenmassen befüllt werden. Die Schiffe erinnern mich an die Geisterbahn auf dem Volksfest. Riesige Galionsfiguren in Form von Kraken, Piraten, Meeresgöttern…. schmücken die Schiffe. Davor drängen sich zu Hunderten russische Familien. In Bussen werden die Massen herangekarrt. Später sehen wir, dass alle Schiffe ausgelaufen sind.
    Gezahlt wird auch nicht mehr in türkischer Lira. Es werden Euro und Dollar verlangt. 80ct für die Toilette. Wer hat schon 80ct? Man nimmt sehr gerne auch einen 1€. Restaurants, Bars und Schrottgeschäfte reihen sich wie auf einer Perlenschnur aneinander. Auf der Speisekarte stehen. €-Preise. Die Leute scheinen zufrieden und sind in Urlaubsstimmung. Offenbar haben sie ihren Sehnsuchtsort gefunden

    Fluchtartig verschwinden wir. Aber wir sind nicht ohne Grund die lange Strecke bin hierher gefahren. Die seldschukische Festung Ehmedek war eine der widerstandsfähigsten und bedeutendsten Burganlagen des frühen Mittelalters und gilt als eine der am besten erhaltenen Festungen in ganz Anatolien. Mit ihren unendlich langen Festungsmauern krönt sie die Halbinsel. Da die Felsnase oder Halbinsel, auf der die Festung erbaut ist, weder von Land noch von der See leicht zugänglich ist, war sie ununterbrochen bewohnt. Die Anfahrt auf den sehr steilen Berg ist toll und lässt immer wieder tolle Ausblicke in die Buchten zu. Da die Touristenmassen mit der Gondel angeschwebt kommen, finden wir oben leicht einen Parkplatz. Die Festung thront über dem Meer und wir blicken auch in die Cleopatra Bucht hinunter, in der wir unsere scheußlichen Piratenschiffe wieder entdecken. Mit unserem Festungsbesuch sind wir im Großen und Ganzen zufrieden. Es reicht. Wir verlassen diesen Traumort.
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