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  • Day 33

    Von Minden nach Schaumburg

    April 2, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 7 °C

    Eine Nacht mit Bett ist immer fein zum Schlafen und Trödeln. Ich stehe um kurz vor acht auf. Es ist Sonntag, Zeit für einen Trödeltag. Ein Blick aus dem Fenster bestätigt: Es regnet nicht. Ich gehe erstmal ausführlich frühstücken. Das Hotel wird gerade umgebaut, was man an allen Ecken und Enden sieht. Der Betrieb funktioniert trotzdem. Das Frühstück ist gut. Ich verspeise deutlich mehr als ich für den Preis dürfte.

    Alle Sachen sind gewaschen und getrocknet, nur ein paar noch ein bisschen klamm. Ich packe langsam zusammen. Um zehn geht's dann los zurück zur Weser, ein Stück daran entlang und dann die Kaiser-Wilhelm-Denkmalrunde in Porta Westfalica. Es wird immer heller. Meine Laune wird immer besser. Lieber kalt als naß. Beim Bäcker mit Drivethrough, der den ganzen Sonntag offen hat, ist viel los. Ich hole mir Wegproviant.

    Dann beginnt der Aufstieg auf den Wittekindsberg. Ja, tatsächlich Aufstieg. Jetzt kriegen die Waderln und Knie was zu tun. Nicht immer nur die Fußsohlen. Der Ausblick ist grandios. Nach Süden das hügelige Wesertal, nach Norden die Norddeutsche Tiefebene. Letztere lasse ich jetzt hinter mir. Ich schau mir noch an, was es hier oben zu sehen gibt. Neben der Gaststätte die Überbleibsel der Burg, die Kreuzkirche, das Margarethenklus, die trockene Wittekindsquelle. Dann nach vorne zum Kaiser Wilhelm Denkmal. Der Buchenwald blüht inzwischen. Lerchensporn, Buschwindröschen, Scharbockskraut, Lungenkraut, Veilchen. Immer wieder auch duftender Bärlauch. Am Denkmal ist es windig und kalt, trotzdem ist einiges los.

    Nun geht es runter und über die Weser zum Startpunkt des Weserberglandwegs. Der startet dann gleich wieder mit einem ordentlichen Anstieg. Und so geht es heute weiter. Auf und ab, schöne Waldwege und wunderbare Ausblicke vom Kamm des Wesergebirges in beide Richtungen. Dazwischen die 1000 Kilometer-Marke. Die feiere ich etwas später beim Klippenturm an den Luhdener Klippen. Und zu allem strahlt am Nachmittag die Sonne.

    Es läuft sich wunderbar. Und so gehe ich noch bis die Sonne untergegangen ist, an der Paschenburg vorbei. Die nächste Hütte wird dann mein Nachtlager.

    Wie krass sich doch die Tage gestern und heute unterscheiden. Weg, Wetter, Spaßfaktor.
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