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  • Day 6

    Ex, Ex und nochmal Ex 🦷

    May 15, 2023 in Tanzania ⋅ 🌙 27 °C

    6:30 Uhr klingelt der Wecker und wir sind schon aufgeregt auf den Tag! Nach einem kurzen Frühstück geht es ab in das St. Benedict Health Center, wo auch die Einheiten für die Behandlungen stehen. Wir werden kurz der Assistentin Rosie und dem zweiten Zahnarzt Dr. Joseph vorgestellt und schon kommen die ersten PatientInnen in den Raum.

    Man begrüßt sich mit einem fröhlichen Karibu - willkommen - und Marc fängt mit der ersten Untersuchung an. Schnell ist klar, dass der Weisheitszahn im Unterkiefer das Problem ist. Marc setzt die Anästhesie und wir warten, bis die Spritze gewirkt hat. Leider ist der Zahn so marode, dass die Krone abbricht…also geht es daran die Wurzeln herauszufriemeln. Nach einer gewissen Zeit hilft auch Dr. Joseph, die Wurzeln sind so fest, dass es zu einem richtigen Akt wird. Man hat hier keine Möglichkeit, sich eine bessere Übersicht zu schaffen, da hierfür die chirurgischen Werkzeuge fehlen und man keinen Knochen entfernen kann. Derweil muss Robert sich leider verabschieden, weil ihm plötzlich nicht wohl ist und er legt sich für 2h ins Bett, um sich auszukurieren. Als die erste Patientin rausgeht, folgen direkt weitere vier, bei denen ebenfalls extrahiert wird. Generell haben wir festgestellt, dass die häufigste Lösung bei den Patienten mit Schmerzen oder Karies die Extraktion ist. Das liegt vor allem daran, dass eine Extraktion ca. 10000 TZH = 4€ und eine Füllung schon das Doppelte kostet.

    Nachdem Robert auch endlich mal wieder am Start ist, kommt das erste Kind. Hier bricht der untere mittlere Schneidezahn (31) zu weit nach lingual (zur Zunge hin) durch und die beiden Milchzähne müssen gezogen werden. Die Kleine ist bei der Spritze super tapfer und die beiden Zähne sind von Robert schnell gezogen. Glücklich nimmt sie die beiden Milchzähne mit nach Hause. Danach kommt nur noch ein weiteres Kind, wo wieder ein Zahn gezogen werden muss…immer wenn kein Patient da ist, unterhalten wir uns ausgesprochen nett mit Dr. Joseph, der uns viel über das Studium hier in Tansania, die Bedingungen vor Ort etc. erzählt.

    In der Zwischenzeit hat Sr. Hifadhi im Nebenzimmer mehrere Prothesen eingepasst und die PatientInnen gehen mit einem neuen Lächeln nach Hause. Auch wir dürfen bei ein paar PatientInnen Abdrücke nehmen für zukünftige Prothesen. Sr. Hifadhi erklärt uns, wie sie die Prothesen herstellt und dies unterscheidet sich gar nicht so stark von der Art und Weise, wie es in Deutschland gemacht wird. Es ist wirklich spannend, was Sr. Hifadhi alles parallel macht!

    Nach der Arbeit essen wir um 15:00 Uhr mit Sr. Hifadhi zusammen Mittag. Es gibt Ugali, was einen Maisbrei darstellt und typisch für Tansania ist, zusammen mit Nudeln, gekochten Kürbisblättern und kleinen Fischen. Eine wirklich interessant Kombination! Danach haben wir beide ein bisschen Zeit für uns und entspannen im Schatten vor unserem Haus. Das tut echt gut! Als Sr. Hifadhi dann noch vorbeikommt, machen wir uns auf den Weg zum Supermarkt, kaufen ein wenig alltäglich Sachen ein und auf dem Rückweg fahren wir spontan mit einem Schulbus mit. Die Kinder darin sind ganz aufgeregt, weil wazungus - EuropäerInnen - plötzlich mit im Bus sitzen. Es stellt sich raus, dass der Bus zur Schule der Kirche gehört und die Kinder singen zum Dank ein Lied für Sr. Hifadhi. Zum Abend essen wir dann noch kurz was und dann geht es auch schon wieder ins Bett, weil wir morgen wieder früh aufstehen müssen.
    Usiku mwema!
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