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  • Erste Hilfe...

    August 25, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 29 °C

    Nach dem heutigen Frühstück auf der Hotelterrasse steht nicht wie ursprünglich geplant unsere Weiterreise und auch keine Wanderung auf dem Programm. Der Drohnen-Crash hat uns gestern zu der Recherche veranlasst, ob es irgendwie möglich sein könnte, den Flieger noch während der Reise wieder nutzbar zu machen. Heiko ist dabei tatsächlich auf ein kleines Geschäft in der Stadt Kayseri gestoßen, welchen Drohnen der Firma DJI verkauft und auch einen Reparaturservice anbietet. Ein knapper E-Mail-Kontakt wurde gestern bereits hergestellt, heute werden wir uns auf den Weg nach Kayseri machen. An dem in unmittelbarer Nähe zum Hotel liegenden Busbahnhof müssen wir leider feststellen, dass der früheste Bus erst mittags um halb zwei abfährt. Um die größtmögliche Chance auf eine Reparatur zu wahren, wollen wir aber zumindest ausreichend Zeit mitbringen und nehmen kurzerhand ein Taxi. Nach einer Dreiviertelstunde ist die etwa 70km entfernte Stadt erreicht. Wir lassen uns am eher dezentral liegenden Busbahnhof absetzen und nutzen für die Fahrt in das Zentrum die öffentlichen Verkehrsmittel sowie unsere Füße. Das Geschäft, in welches wir große Hoffnungen setzen, ist schnell gefunden und man nimmt sich auch direkt dem Absturzopfer an. Während uns vom jungen Mitarbeiter (oder Sohn?) zwei Stühle, etwas zu trinken und ein kleiner Kuchen angeboten werden, setzt der mutmaßliche Chef sich unverzüglich an seinen Arbeitsplatz und beginnt mit der Zerlegung der Drohne. Wir sehen gespannt dabei zu, wie er sich in souveräner Manier den winzigen Einzelteilen annimmt, schraubt, poliert, testet...! Leider ist die Kommunikation etwas erschwert, da beide Mitarbeiter kein Englisch sprechen. Über den Google-Übersetzer erfahren wir, dass ein Kamerakabel nicht mehr ganz in Ordnung ist und ausgetauscht werden möchte, zudem ist ein "Arm" der Drohne etwas in Mitleidenschaft gezogen. Der Chef telefoniert wegen des erforderlichen Kabels, leider muss dieses aber aus Istanbul geschickt werden und das würde fünf Tage dauern. Zu lange für uns, so dass die Drohne ohne Kabeltausch wieder zusammengeschraubt wird. Wir sind zunächst etwas niedergeschlagen, aber ein Testflug vor der Ladentür ergibt: Drohne fliegt, Gimbal funktioniert, Kamera filmt, juhuu!!! Der Experte erklärt, dass es zwar trotz seiner "ersten Hilfe" kein Problem sei, die Drohne weiterhin zu nutzen, in Deutschland aber unbedingt die notwendige Reparatur nachgeholt werden sollte. Nicht ohne ein Schmunzeln im Gesicht lässt er Google noch für uns übersetzen, dass wir immer schön vorsichtig fliegen sollen, um einen weiteren Absturz zu vermeiden. Schließlich bittet er uns noch um ein gemeinsames Foto, welches kurz darauf auf seiner Instagram-Seite zu sehen ist. Dankbar verabschieden wir uns und treten mit dem Bus die Rückreise nach Göreme an. Zu einer weiteren Wanderung oder sonstiger Aktivität können wir uns nicht mehr aufraffen, stattdessen sitzen wir um 18 Uhr in einem Restaurant und essen sehr gut. Für den Nachtisch, selbstverständlich Baklava, zieht es uns schließlich in ein anderes kleines Geschäft. Serviert wird uns die köstliche Süßspeise hier von einer jungen Frau, die uns erzählt, dass sie aus Afghanistan stammt. Sie berichtet von dem schweren Leben in ihrem Heimatland und von ihrem Wunsch, nach Kanada zu gehen, wo bereits ein großer Teil ihrer Familie lebt. Abschließend werden wir noch Teil ihrer Sammlung, die aus Fotos von Menschen aus unterschiedlichen Ländern besteht. Das Bild schickt sie uns einige Tage später über Instagram, wo sie seit unserer Begegnung zu den "Followern" unserer Reise gehört. Auf der Terrasse unseres Hotels lassen wir den Abend ausklingen, morgen soll wieder geradelt werden!Read more