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  • Melonen-Spätmahlzeit

    August 30, 2023 in Turkey ⋅ ☀️ 34 °C

    Wir sind bereits vor Sonnenaufgang wach und erfreuen uns an einem herrlichen Morgen an diesem wunderbaren Fleckchen Erde. Entsprechend lassen wir uns auch viel Zeit und sind erst um viertel vor zehn startklar für den heutigen Radeltag. Wie bereits gestern starten wir direkt mit einem Anstieg, zunächst mit Schotter unter den Reifen und später auf mehr oder weniger guter Asphaltdecke. Die Steigungen präsentieren sich, vor allem für Claudia, mit durchgehend mehr als 10 Prozent brutal. 1,5 Stunden brauchen wir am Ende für die sechs Kilometer bis zum Gipfel. Wir radeln noch etwas weiter und halten fortan Ausschau nach einem schönen Pausenplatz. Nicht mehr weit ist es zum nächsten Dorf und wir haben die Hoffnung, dort vielleicht frisches Obst und Joghurt ergattern zu können. Leider ist der Ort doch sehr klein und bietet keinerlei Einkaufsmöglichkeit. Immerhin entdecken wir aber das erste, zwar etwas provisorisch wirkende, aber dennoch richtungsweisende Schild zu unserem nächsten größeren Ziel, der Stadt Amasya. Wir lassen das Dorf hinter uns und finden einen schönen Platz für eine Rast. Und statt Obst und Joghurt gibt es Tee und Kekse, auch gut! Es folgt eine lange Abfahrt, bei der es ähnlich steil abwärts geht, wie wir uns zuvor bergauf ackern mussten. Im Ort Göynücek angekommen bekommen wir zu unserer Freude doch noch den ersehnten Joghurt und drei saftige Pfirsiche. Vor der örtlichen Moschee auf einer Bank lassen wir uns die erfrischende Mahlzeit schmecken, was besonders wegen der heute wieder auf 34 Grad gestiegenen Temperaturen sehr wohltuend ist.
    Auf ebener Straße rollen wir weiter, erst auf Asphalt, dann auf Schotterwegen führt uns der Weg durch landwirtschaftlich, vor allem für den Anbau von Mais und Zwiebeln, genutztes Gebiet. Nach abschließenden 80 von am Ende insgesamt 630 erradelten Höhenmetern am heutigen Tag beenden wir die Etappe auf einem kleinen, durch eine Baum- und Buschreihe von der Straße getrennten Stoppelfeld. Nach Kochen und Abendessen will Heiko noch ein angrenzendes, etwas höher gelegenes Feld inspizieren, um ggf. dort das Zelt aufbauen. Gegen diese Idee legen allerdings zwei große Hunde lautstark Einspruch ein. Sie rennen bellend auf Heiko zu, der dann doch lieber langsamen Schrittes den Rückzug antritt. Wir sind froh, dass die Hunde daraufhin ihre "Attacke" einstellen und sich die Situation beruhigt. Eines ist aber auf jeden Fall sicher: Wir werden mit unserem Zelt NICHT auf das obere Plateau ziehen. Nur wenige Minuten später kommt ein Lieferwagen auf das Feld gefahren. Der Fahrer steigt aus, grüßt uns mit einer Handbewegung und stiefelt auf das höher gelegene Feld. Als wir ihn zurückkommen sehen, begeben wir uns zu seinem Auto, um uns die Erlaubnis für die Übernachtung auf seinem Feld einzuholen. Erwartungsgemäß hat der Mann nichts einzuwenden, er hat uns sogar noch eine frisch geerntete Melone mitgebracht. Auf die Gefährlichkeit der Hunde angesprochen erklärt er, dass diese zwar laut, aber nicht bissig seien. Beruhigt kehren wir zu unserem Platz zurück und genießen eine späte, aber äußerst köstliche Melonen-Spätmahlzeit. Als wir anschließend das Zelt aufbauen ist es immer noch sehr warm, von unseren Schlafsäcken werden wir in der bevorstehenden Nacht wohl kaum Gebrauch machen müssen...
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