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  • Rauf und runter, auf und nieder

    September 4, 2023 in Turkey ⋅ ⛅ 20 °C

    Wie fast täglich kommen wir nach unserer morgendlichen Routine ungefähr um 10 Uhr los. Es ist trocken und bei leichter Bewölkung rollen wir die ersten sieben Kilometer bergab.
    Wir folgen der Straße weiter, dürfen allerdings wieder bergauf strampeln. Ein Dorf, welches wir passieren, liegt bereits wieder auf einer Höhe von knapp über 1000m. Bald darauf bietet sich die Möglichkeit, einen Abzweig zu nehmen, um auf unsre ursprünglich geplante Route zu treffen. Der "Lehmstachel" von gestern sitzt aber tief und wir sind (noch) nicht bereit für Experimente. Entsprechend folgen wir weiter der kaum befahrenen Straße. Während unserer üblichen Pause, in der wir uns Simit mit Gurke sowie Tee, Kaffee und Kekse schmecken lassen, müssen wir feststellen, dass wir ab sofort offline sind. Scheinbar ist unser gebuchtes Datenvolumen verbraucht, eine Verbindung mit dem Internet ist auf jeden Fall nicht mehr möglich. Die weitere Fahrt verlangt so einiges von uns ab, in stetigem Wechsel geht es rauf und runter, auf und nieder. Um uns herum sind überall die Glocken vieler verschiedener Tierherden zu hören. Als sich irgendwann Straße und planmäßige Route vereinen, soll es ein letztes Mal für heute bergauf gehen. Inzwischen reichlich geschlaucht und einsetzendem Regen ausgesetzt erreichen wir schließlich den vermeintlich höchsten Punkt. Eigentlich wollten wir hier irgendwo übernachten, doch uns beiden ist die Gegend irgendwie unheimlich. Ist es der Wald? Ist es das trübe Wetter? Liegt es an der begrenzten Sicht? Wir wissen es nicht genau, aber unser Gefühl lässt uns noch ein Stück weiterfahren. Lau unserer Annahme sollte es fortan nur noch bergab gehen, ein paar unerwartete Anstiege haben sich dennoch in den Weg gestellt. Nach knapp 50 Kilometern und einem Tageshöhenmeter-Rekord (1150hm) entdeckt Heiko einen gutaussehenden Platz für die Nacht. Er befindet sich, wie soll es anders sein, mal wieder auf einem Stoppelfeld. Leider sah es heute bezüglich Infrastruktur eher mau aus, so dass wir keine Möglichkeit zum Einkaufen hatten. Unsere Vorräte sind auch quasi leer, so dass wir für das Abendessen auf unsere letzte Zwiebel und die "Notfallnudeln" mit "Notfalltütensuppe" zurückgreifen müssen. Die daraus entstandene Mahlzeit sah interessant aus, war aber durchaus schmackhaft und hat uns satt gemacht. Es ist erst acht Uhr, als wir uns auf die Isomatten legen, während unser Zelt von Nebel eingehüllt wird.Read more