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- jueves, 5 de junio de 2025, 21:31
- 🌙 24 °C
- Altitud: 650 m
TurquíaAdıyaman Merkez37°45’48” N 38°18’7” E
Krankenhaus oder Flughafen?

Wir stehen zeitig auf und bedienen uns am Frühstücksbuffet des Hotels. Anschließend erfragen wir beim Hotel-Manager, wo sich das nächste Krankenhaus mit einer dermatologischen Abteilung befindet. Wir erfahren, dass die Universitätsklinik nur etwa zwei Kilometer entfernt ist und machen uns zu Fuß auf den Weg. Vorsorglich haben wir bereits den Brief von "doctorderma" durch den Google-Überstetzer gejagt und Heiko hat das Ergebnis von einer türkischsprachigen Bekannten checken lassen. So haben wir etwas, was wir vorlegen können, um den Anlass unseres Besuches in der Klinik zu erklären. Bei Ankunft hätte man auch meinen können, an einem Flughafen gelandet zu sein und nun in dem bunten Treiben den richtigen Terminal finden zu müssen. Ratlos stehen wir in der großen Eingangshalle und blicken uns suchend um. Unserer offensichtlichen Hilflosigkeit nimmt sich ein freundlicher Klinikmitabeiter an, dessen Funktion wir nicht kennen. Nachdem er uns einen Tee angeboten hat (ach, die Tee-Kulter überall in diesem Land ist einfach wunderbar...), begleitet er uns in die Dermatologie und hilft und bei den Anmeldeformalitäten. Der Mann wird schließlich abgelöst von einem anderen Herrn, der als Dolmetscher in der Klinik arbeitet und super englisch spricht. Nach einer ersten Zahlung, die wir tätigen müssen, dauert es nicht lange, bis wir gemeinsam mit dem Dolmetscher im Zimmer der Hautärztin sitzen. Borreliose ist wohl in der Türkei nicht so verbreitet und die Ärztin entsprechend nicht wirklich sicher. Sie blättert in ihrem Buch und befragt anschließend "Dr. Google" - nicht wirklich vetrauenserweckend. Wir verweisen immer wieder auf den übersetzten Text des Briefes von der deutschen Hautarzt-App und die empfohlene serologische Diagnostik und Antibiotika-Therapie. Zunächst sollen wir aber weiter zur Abteilung für Infektiologie, wo wir leider keinen Dolmetscher mehr an der Hand haben, da dieser zu einem anderen "Fall" musste. Irgendwie und im Verlauf mit der zusätzlichen Hilfe einer jungen Frau, die eigentlich ihre kranke Mutter begleitet, schaffen wir aber die weiteren Schritte: Blutentnahme bezahlen, Barcodes in der Infektiologie für die Blutentnahme abholen, Blutentnahme im Labor und schließlich ein erneutes Gespräch mit der Dermatologin. Zu unserer Freude erhalten wir nun auch das Rezept für des empfohlene Antibiotikum, die Laborergebnisse können wir am Nachmittag in der Notaufnahme abholen. Alle Ambulanzen werden dann bereits geschlossen haben, denn heute ist der Vortag des viertägigen Opferfestes (Kurban bayramı), dem höchsten Fest im Islam. Gegenüber vom Krankenhaus reihen sich zahlreiche Apotheken aneinander, teilweise in direkter Nachbarschaft zu stark vom Erdbeben beschädigten Häusern, die mehr als einsturzgefährdet aussehen. Wir erhalten die Medikamente und gönnen uns ein Taxi zurück ins Hotel. Erste Antibiotika-Dosis, lesen, dösen, chillen, Obst mit Joghurt essen - so verbringen wir die nächsten Stunden. Gegen 16 Uhr machen wir uns erneut auf den Weg, um die Laborergebnisse abzuholen. Wir marschieren noch nicht lange, da hält ein Auto neben uns und der Beifahrer fragt, ob wir zur Klinik wollen. Wir bejahen und werden bis vor die Tür der Notaufnahme chauffiert. Die Blutwerte sind zuerst noch nicht fertig und später stellt sich heraus, dass zwar einiges untersucht wurde und diese Werte auch unauffällig sind, aber leider nicht der erforderliche Test auf die Borreliose-Antikörper IgM und IgG durchgeführt wurde. Diesbezügliches Nachfragen gestaltet sich zunächst schwierig, da niemand englisch spricht, irgendwann bringt man uns aber zu einem sprachkundigen Arzt. Hier erfahren wir aber auch nur, dass die gewünschte Untersuchung jetzt und in den kommenden vier Tagen angesichts des Opferfestes nicht nachgeholt werden kann. Also bleibt nur, der Diagnose von "doctorderma" zu vetrauen und die Antibiotika-Therapie durchzuführen. Da diese durchaus auch als Prophylaxe empfohlen wird, ist das wohl okay. Zu Fuß geht's zurück zum Hotel, später am Abend probieren wir dann noch die von gestern bekannten Kebab-Spieße mal in einem anderen, aber ebenfalls improvisierten Restaurant - auch lecker!Leer más