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- 2025年6月22日日曜日 17:32
- ☀️ 33 °C
- 海抜: 737 m
トルコBeşiri37°53’56” N 41°13’39” E
Stoppelfeld mit Asphaltflair

Abermals stehen wir früh auf, unseren kleinen privaten Campingplatz verlassen wir durch das große Grundstückstor mit der Aufschrift "Qesra Dêxîr" noch vor dem Frühstück. Wir wollen dadurch einer möglichen und nach allen Erfahrungen sogar sehr wahrscheinlichen entsprechenden Einladung aus dem Weg gehen, um die noch nicht ganz so heißen morgendlichen Stunden zum Radeln nutzen zu können. Zum Etappenstart dürfen wir etwas bergab und in der Ebene fahren, die kleine kaum befahrene Straße führt uns durch eine herrliche Landschaft. Den ersten geeigneten Platz mit etwas Schatten nutzen wir direkt, um unser Frühstück nachzuholen. Auf der Weiterfahrt genießen den Anblick der spärlich mit kleinen Bäumen bewachsenen Berge und alten Dörfer mit ihren Moscheen, die sich in die Landschaft einpassen. Heiko nimmt sich noch die Zeit für einen Drohnenflug, bevor es mal wieder anstrengend wird. Ein fieser Anstieg steht uns bevor, die ziemlich steile Herausforderung haben wir nach reichlich Schwitzen und Schnaufen um neun Uhr bewältigt. Und da wir ja Urlaub haben, gönnen wir uns die nächste Pause. Wir teilen das Feld, auf dem wir unsere Picknickstühle aufbauen, mit Eseln und Pferden, auch zwei neugierig tobende Fohlen tummeln sich hier. Die Arbeit des Tages ist jedoch noch nicht getan, gerne wollen wir den nächsten Gipfel, den es zu bezwingen gilt, vor der schlimmsten Hitze des Tages erreichen. Nach einer kurzen Abfahrt sind also wieder die ganz kleinen Gänge gefragt. Mit vielen Verschnaufpausen unterwegs arbeiten wir uns langsam, aber sicher aufwärts. Der Blick zurück ist herrlich, von immer weiter oben schauen wir auf einen Fluss, den wir am Ende der Abfahrt, bzw. zu Beginn des Anstieges gequert haben. Die Gegend, die wir nun erreichen, hat fast Wüstencharakter. Insgesamt stellen wir in diesem Urlaub fest, dass wir trotz der vielen Wochen, die wir in den letzten Jahren durch die Türkei geradelt sind, nochmal ein ganz anderes Gesicht dieses Landes sehen. Um halb eins haben wir es tatsächlich geschafft, reichlich außer Atem stehen wir auf dem höchsten Punkt. Und dann passiert tatsächlich das Beste, was einem in dieser Situation passieren kann. Ein Auto hält an, drei Männer steigen aus und bieten uns kalte Cola an. Was für eine Wohltat! [Während ich zwei Tage später den letzten Satz während einer Pause schreibe, hält eine Traktor an und der Fahrer reicht uns zwei Becher kalte Cola - was für ein Zufall]. Eine Weile unterhalten wir uns mit den Dreien und erfahren, dass es sich bei der kleinen Truppe um Vater, Sohn und Onkel/Bruder handelt. Sie erzählen, dass sie kurdische Archäologen auf Schatz- bzw. Goldsuche suche seien. Schon vorher haben wir wahrgenommen, dass es den Menschen in dieser Region sehr wichtig zu sein scheint, auf ihre kurdische Zugehörigkeit hinzuweisen. Der älteste "Archäologe" verteilt noch leckere, den Gewürzen nach sehr weihnachtlich anmutende Plätzchen und zum Abschied wird uns noch eine Flasche mit eiskaltem Wasser für die Fahrt gereicht. Auch das ist uns in den letzten Tagen schon öfter passiert. Scheinbar frieren viele Leute hier Wasserflaschen ein, um über den Tag kaltes Wasser zu haben. Wir begeben uns auf die verdiente Abfahrt, finden aber leider keinen mindestens ebenso verdienten (finden wir jedenfalls...) schattigen Pausenplatz. Also radeln wir notgedrungen weiter abwärts, in der Ferne ist bereits die Stadt Batman zu sehen und die Bebauung nimmt merklich zu. Erst als wir Batman erreichen, bietet sich endlich die Möglichkeit, der Sonne zu entfliehen. Neben dem Schulhof eines Gymnasiums entdecken wir überdachte Holzbänke und nehmen diese sofort in Beschlag. Wir schaffen es gerade so, unsere Tüte Chips allein und ungestört zu vertilgen, dass gesellt sich Mathelehrer Murat zu uns. Er stellt die üblichen interessierten Fragen, immerhin spricht er sogar ein bisschen englisch. Wir verweilen am Ende nicht sehr lange an diesem Ort, da wir quasi auf dem Präsentierteller sitzen und die Wahrscheinlichkeit weiterer Besuche sehr hoch wäre. Wir fänden gerade etwas Ein- bzw. Zweisamkeit aber auch mal ganz schön. Wir folgen der Hauptstraße entlang der Stadt Batman in der Hoffnung, noch etwas Nahrhaftes und danach einen guten Schlafplatz zu finden. Diese Hoffnung wird leider nur sehr mittelmäßig erfüllt. Wir fahren durch kilometerlange Industrie- und Gewerbegebiete, Supermärkte oder andere Lebensmittelhändler: Fehlanzeige. Wir geben uns am Ende mit Wasser und einem indonesisches Fertignudelgericht von der Tankstelle zufrieden. Für die Nacht finden wir ein Stoppelfeld inmitten der Industrieanlagen. Am Rande dieses Feldes schlagen wir an einer Mauer das Zelt auf, auf der anderen Mauerseite wird noch in der Asphaltfabrik gearbeitet..., und so riecht es auch.もっと詳しく