• Van Kalesi

    3. juli, Tyrkiet ⋅ ☀️ 24 °C

    Die Begeisterung über unser Hotel wird auch beim Anblick des Frühstücksbuffets nicht getrübt. Wir freuen uns über die vielen Leckereien und essen zur Abwechslung mal wieder viel zu viel. "Nach dem Essen sollst du ruh'n", lautet das Motto, welches wir nun beherzigen. Das gibt uns Zeit, etwas über unseren Aufenthaltsort zu recherchieren:
    Die Stadt Van mit ihren etwa 370.000 Einwohnern ist auch Hauptstadt der gleichnamigen türkischen Provinz Van. Am Ostufer des Van-Gölü liegt sie in der Region Ostanatolien ganz in der Nähe der iranisch-türkischen Grenze.
    Van war unter dem Namen Tuschpa seit dem 9. Jahrhundert vor Christus die Hauptstadt des Königreichs Urartu. Mittelpunkt der Stadt bildete damals die Festung auf dem Burgberg (Van Kalesi). Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Herrschaft in Van regelmäßig. Erst im Jahr 1548 gelang es den Osmanen, einen endgültigen Sieg zu erringen und Van unter ihre Herrschaft zu bringen. Während der Weltkriege wurde Van schwer beschädigt und einige Kilometer östlich der alten Festung wieder aufgebaut. Genau diese ehemalige Festung des längst vergangenen urartäischen Reiches ist heute unser Ziel. Zu Fuß machen wir uns auf den Weg und erreichen nach knapp fünf Kilometern den etwa 100m hohen und lang gestreckten Kalksteinrücken. Direkt am Vansee erheben sich hier majestätisch die Überreste der Befestigungsanlage. Über den Eingang am nördlichen Ende der Burg folgen wir dem Weg hinauf auf den Berg und erkunden die Festung. Die Aussicht auf das weitläufige Gelände ist grandios. In der einen Richtung blicken wir auf den Van-Gölü und auf der anderen Seite erheben sich die Berge hinter der Stadt. Am Fuße des Festungsberges sind die Überreste des alten Van bzw. Tušpa, der Hauptstadt des historischen Königreiches Urartu, zu sehen. Nach dem Abstieg gönnen wir uns vom letzten Bargeld, das sich noch im Portemonnaie befindet, ein kühles Getränk, bevor wir uns auf den Rückweg begeben. Für Bus oder Taxi ist keine Kohle mehr da, also wird erneut marschiert. Als wir das Zentrum erreichen, steuern wir erst einen Bankautomaten und dann einen Obsthandel sowie einen Supermarkt an. Im Hotel angekommen erfreuen wir uns an der von uns so geliebten Mahlzeit aus frischen Früchten mit Joghurt. Den Rest des Tages passiert nicht mehr viel. Tatsächlich ist nämlich zwar die Festung von Van sehr sehenswert, die Stadt selbst aber nicht sooo attraktiv, dass wir uns zu weiteren Erkundungen hinreißen lassen. Erst am Abend macht Heiko noch einen kleinen Spaziergang zu einem Geschäft, welches möglicherweise Gaskartuschen führen könnte. Leider mussten wir nämlich feststellen, dass die kürzlich erworbene Kartusche nicht funktioniert. Blöd! Wenn schon kein Gas, entdeckt Heiko aber auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen kleinen Imbiss, der die leckeren Joghurt-Tantuni im Angebot hat, die uns schon in Tatvan so gut geschmeckt haben. Ein offenes WLAN macht es zudem möglich, Claudia zu kontaktieren und "zum Abendessen zu rufen". Mit leckerem Essen und dem einen oder anderen Dessert-Schokoriegel im Hotel lassen wir den heutigen fahrradfreien Tag ausklingen.
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