- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Tuesday, July 8, 2025 at 6:34 PM
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 1,971 m
TurkeyDoğubayazıt39°31’9” N 44°7’50” E
İshak Paşa Sarayı
July 8 in Turkey ⋅ ☀️ 20 °C
Wir lassen den Tag mit einem entspannten Frühstück angehen und treffen die Entscheidung, nicht nur einen, sondern zwei fahrradfreie Tage an diesem Ort zu verbringen. Am heutigen Vormittag nutzen wir den Luxus der vorhandenen Waschmaschine sowie reichlich Wäscheleine im Freien, um unseren Klamotten mal wieder einen frischen Duft zu verleihen. Ansonsten lassen wir es uns die meiste Zeit auf der herrlichen Hostel-Terrasse mit Blick auf den Berg Ararat gut gehen, auch unsere Mittagsmahlzeit bestehend aus Wassermelone und Joghurt lassen wir uns hier schmecken. Am Ende vertrödeln wir die Zeit so sehr, dass der geplante Besuch des İshak Paşa Sarayı (İshak Paşa Palast) zu Fuß kaum noch lohnt. Etwa 4,5 Kilometer müssten wir spazieren und dabei mehr als 300 Höhenmeter überwinden. Damit wir ausreichend Zeit für die Besichtigung der Anlage haben, ersetzen wir den Fußmarsch durch eine Taxifahrt. Der Gastgeber des Hostels bestellt uns ein Auto und dann dauert es nicht lange, bis wir vor dem beeindruckenden Palast stehen, der sich wenige Kilometer hinter dem Ort vor einer grandiosen Bergkulisse erhebt. Der Palast wurde ab dem Ende des 17. Jahrhunderts vom damaligen kurdischen Machthaber der Stadt Doğubeyazıt gebaut. Die Fertigstellung erfolgte allerdings erst fast ein Jahrhundert später im Jahr 1784 durch den Namensgeber des Bauwerks İshak Paşa. Das imposante Bauwerk ist eines der herausragendsten Beispiele der Architektur des späten Osmanischen Reiches, welches osmanische, seldschukische, georgische, persische und armenische Stilarten vereint und als "türkisches Neuschwanstein" gilt. Wir zahlen den Eintritt und sind gespannt auf das Innere des Palast-Komplexes. Nach und nach erschließen wir uns die verschiedenen Höfe und besichtigen das prächtige Haupttor, sowie die zahlreichen Räume, darunter Moschee, Zeremonienhalle, Bad, Küche, private Gemächer, Mausoleum und Haremsraum. Es faszinieren uns die mit sehr detailreichen Ornamenten verzierten Fassaden. Besonders fällt das kunstvolle Grabmal der Herrscherfamilie auf, das reich mit einer Mischung aus seldschukischen Schnitzereien und persischen Reliefs verziert ist. Außerdem gefällt uns ein Raum an der Nordseite des Palastes sehr gut, denn hier wurde eine Außenwand zugunsten eines Balkons mit Ausblick entfernt. Der Blick auf das Gebirge ist fantastisch, zu sehen ist auch die alte Moschee der ursprünglich an diesem Ort befindlichen Siedlung mit ihrem Minarett und die Mauern der ehemaligen Zitadelle, die sich an dem Berg entlang schlängelt. In den vergangenen Jahrhunderten sind Erdbeben, ständig neu aufflammenden Konflikte zwischen dem Osmanischen Reich und Russland sowie verschiedene Kriege nicht spurlos am İshak Paşa Saray vorübergegangen. So wurde z.B. auch ein großer Teil der Holzkonstruktion zerstört und nie wieder wirklich aufgebaut, so dass bis heute ein modernes, schützendes Glasdach einen großen Teil des Palastes bedeckt.
Wir halten uns nicht allzu lange im Inneren des Palastes auf, sondern freuen uns jetzt sehr darauf, von außen einen Überblick über das gesamte Ensemble zu bekommen. Wir spazieren in Richtung der alten Siedlung, von den Mauern der Zitadelle aus haben wir den gewünschten Überblick über den Palastkomplex und zusätzlich eine tolle Sicht ins Tal. Über eine weitere schöne Perspektive freuen wir uns, als wir einen kleinen Hügel direkt vor dem Eingang zum Palast hinauflaufen. Nach einigen Bildern gehen wir den Weg hinauf bis zum Ende und landen in einem Lokal. Bei türkischem Tee und Kaffee lassen wir die Aussicht auf uns wirken. Zum Abschluss unseres kleinen Ausfluges ist der Sonnenuntergang hinter der Kulisse des İshak Paşa Sarayı ein wunderbares Erlebnis. Kuppel und Minarett heben sich von einer weiten, scheinbar unendlichen Landschaft ab. Nachdem die Sonne sich für heute verabschiedet hat, treten wir zu Fuß den Rückweg vom Berg hinab in Richtung Doğubayazıt an. Kurz vor Erreichen unseres Hostels kehren wir im selben Restaurant wie schon am gestrigen Tag ein, wo das Essen auch heute wieder köstlich schmeckt. Zurück an der Unterkunft beenden wir den Tag mit Tee und Schokoriegel auf der beleuchteten Hostel-Terrasse, wunderbar!Read more



















