Uydu
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  • Gün 85

    Phnom Penh - last Cambodian one

    1 Mayıs, Kamboçya ⋅ 🌙 31 °C

    Nach zwei Tagen unabhängigen Herumcruisens mit unserem Roller, mussten wir diesen leider wieder gegen Transportmittel des öffentlichen Verkehrs eintauschen, kurz gegen einen Minivan mit luxuriösen Ledersessel, die bei grosser Hitze jedoch zu einer Wasserrutsche werden... Bevor wir aber im Van vor uns hin brätelten, gab es in der Unterkunft ein leckeres 2-Gänger (!) Frühstück mit Pancake, Rührei, Baguette (eine Hinterlassenschaft der Franzosen, die sich in Kambodscha gehalten hat), Früchten und einem Koffeinsüppchen (= wässriger Kaffee). Nachdem wir uns von unseren herzlichen Gastgebern verabschiedet hatten, überquerten wir das letzte Mal den Preaek Tuk Chhu (Fluss), um zu unserem Bus zu kommen, der uns zu unserer letzten Station in Kambodscha nach Phnom Penh bringen würde. Sagen wir es einmal so, wir hatten schon angenehmere und vor allem sicherere Busfahrten mit besserem Musikgeschmack des Busfahrers erlebt. Zum Glück haben wir den grössten Teil unserer zurückgelegten Strecke mit dem Nachtbus gemacht... Da sahen wir wenigstens nichts...😅 Die letzte Stunde unserer Fahrt standen wir im Stau. Der Verkehr in Phnom Penh ist echt next level... Dank Grab kamen wir glücklicherweise ohne Verlust weiterer Geduldsfäden zu unserer Unterkunft. Und wow die hatte so ungewohnt weiche Betten, dass wir diese erst einmal nach unserer Ankunft ausgiebig austesten mussten. Wir wissen nicht wieso, aber Asiaten scheinen es zu lieben, auf Brettern zu schlafen. Nachdem wir uns doch noch aus unseren Betten wühlen konnten, machten wir uns auf zum Central Market, ein "hier-kriegst-du-alles-und-noch-mehr"-Markt unter einer Raumschiffartigen Kuppel. Franzosen und ihr Sinn für Ästhetik...😉 Das Angebot war etwas zu Kleider und Schmuck lastig und die Händler etwas zu übermotiviert mit verkaufen wollen, sodass wir uns relativ schnell auf zur nächsten Sehenswürdigkeit machten, Wat Phnom, einem buddhistischen Tempel. Diesen schauten wir uns nur von aussen an, da wir irgendwie gerade ein Tempelbesichtigungsüberschuss und nicht die normgerechte Kleidung dabei hatten. Als Alternative gönnten wir uns einen Snack im kühlen 7 Eleven. Nach etlichen Runden "Ich sehe was, was du nicht siehst" spazierten wir zur Flusspromenade. Die Kontraste, die Phnom Penh auszumachen scheinen, wurden uns dabei noch bewusster: Traditionell vs. hypermodern, reich vs. bettelarm, gesunder Lifestyle vs. Verkrüppelte, sauber vs. dreckig, Land vs. Wasser, glühende Hitze vs. auf Gefrierfach-Temperaturen gekühlt, Abgase vs. Parkanlagen, Tuktukfahrer vs. Rikschafahrer, freundlich vs. angepisst, Arbeiter vs. Reisende etc. Irgendwie nicht fassbar diese Stadt. Infolge der Hitze und um die vielen Eindrücke etwas setzen zu lassen, machten wir uns auf in eine Brauerei, die eigentlich die Bar eines 5 Sterne Hotels war. Und wie Gäste eines solchen wurden wir auch behandelt. Als die Sonne sich langsam verabschiedete, wechselten wir unsere Location zu einem Restaurant, wo der Koch direkt vor unseren Augen die Nudeln für unsere noodle soup zubereitete.😋 Nachdem wir uns die Bäuche mit dem feinen Essen vollgeschlagen hatten, machten wir uns auf zu unseren weichen Betten.😍

    Der nächste Morgen begann ziemlich gemütlich, so konnten wir für den Zmorgen einfach ein paar Stockwerke runterdüsen und uns am Frühstücksbuffet bedienen. Danach nahmen wir erst einmal eine Unterkunftsverschiebung vor, vom Hotel in unsere eigene kleine Airbnb Wohnung, versteckt in einer Seitengasse und umgeben von Einheimischen. Während wir den Eingang suchten, wurden wir umringt von einer immer grösser werdenden Kinderschar, die gar nicht genug kriegte vom "Hello" rufen. Ganz Mutige umarmten uns auch gleich. Nachdem wir unser Gepäck abgeladen hatten, machten wir uns auf den Weg zu Choeung Ek das Völkermord Gedenkzentrum. Unsere Pläne wurden aber von aufdringlichen Tuktuk-Fahrern durchkreuzt und wir flüchteten uns in ein süsses Café mit extrem herzlichem Personal. Als keine Tuktukfahrer mehr in Sicht waren, bestellten wir uns ein Grab und düsten, oder wohl etwas passender, schlichen uns, durch Phnom Penhs Verkehr während wir eine schöne Prise Abgase inhalierten, zu unserem Ziel. Die Killing fields nahmen einen echt mit, den man wandert während dem Besuch praktisch über Knochen- und Kleiderreste der über 3000 grausam von den Roten Khmer Ermordeten. Noch immer kommen nach der Regenzeit wieder neue Fragmente an die Oberfläche. Wir sind froh, dass es von den Gebäuden, die hier einst standen nur noch Fotos gibt, zu hart ist es zu sehen, wo die Menschen ihre letzten Minuten verbrachten. Die Tötungswerkzeuge, mehrheitlich ganz alltägliche landwirtschaftliche Werkzeuge, da alles andere zu teuer war, schauten wir uns gar nicht mehr an. Obwohl alle Geschichten unbegreiflich und so sinnlos sind, nimmt uns der Baum, an welchem Babies vor den Augen ihrer Mütter zu Tode geschlagen wurden, am meisten mit. Unvorstellbar, dass diese grausame Taten erst vor gut 70 Jahren geschahen und es viele heute noch lebendende Kambodschaner selbst miterlebten und praktisch jeder ein oder sogar mehrere Familienmitglieder verloren hatten deswegen. Eigentlich wollten wir uns heute auch noch das Tuol-Sleng-Genozid-Museum anschauen. Da dies aber zu viel gewesen wäre, liessen wir es weg und machten uns auf zum Tuol-Tompuong-Markt (Russenmarkt), der eigentlich ziemlich ähnlich wie der Central Market ist, einfach ohne Raumschiffkupel, dafür etwas urchiger. Hier fanden wir dann auch die Souvenirs für unsere Erinnerungskette und konnten unser eingerostetes Verhandlungsgeschick wieder einmal etwas trainieren.😉 Am Nachmittag gingen wir es dann etwas ruhiger an und schlenderten durch die moderne Bassac Lane, die vorwiegend aus Restaurants und Bars besteht. Zuerst schlemmten wir uns durch spannende Dumplingskreationen, bevor wir uns dann durch das Sortiment einer weiteren Brauerei testeten. Die kulinarische Auszeit nutzten wir gleich zur Planung unseres nächsten kulinarischen Highlights, unser selbstgekochtes Abendessen. Finanziell lohnt sich dieses Unterfangen überhaupt nicht, da auswärts essen gehen in Südostasien meist günstiger kommt, wir mögen aber die Herausforderung, aus den oft sehr spartanisch eingerichteten Küchen ein etwas aufwändigeres Menü zu zaubern. Unser geplantes Menü brauchte dann aber noch einige Uptades, da wir die Zutaten dafür oder wenigstens etwas Ähnliches in dem zwar grossen aber sehr einseitig eingerichteten Supermarkt nicht aufspüren konnten. So sprintete Tamara dann noch in zwei weitere Supermärkte, während Sven schon einmal mit der Zubereitung anfing. Schlussendlich schafften wir es aber leckere Burritos zu kochen. Nachdem wir unser hart verdientes Essen genossen hatten, vielen wir gleich nebenan in unsere harten Betten.
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