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  • Day 92

    Đà Lạt

    May 8 in Vietnam ⋅ ⛅ 25 °C

    Schon wieder zu früh am Morgen riess uns unser Wecker aus dem Schlaf. Yay Reisetag steht auf dem Programm von heute... Als wir unser Gepäck ready hatten, brachte uns unser belgischer, dauerbekiffter Gastgeber zum Abholpunkt des Transferservices. Das klappte alles erstaunlich smooth und so fuhren wir pünktlich um 7 Uhr los Richtung Đà Lạt. Heute stand uns ein 11-Stünder bevor. Ohne Toilette an Board. Leider war der Busfahrer und der Steward irgendwie nicht so freundlich und so wurden wir mehrmals etwas auf Vietnamesisch angefahren. Auch fuhr der Busfahrer eher ruppig und so wurden wir seeeehr oft wütend angehupt, was sich wiederum auf unseren Möchtegern-Schlaf auswirkte. Naja immerhin konnten wir einen Grossteil der Fahrt produktiv nutzen... Allgemein fällt uns auf, dass die Vietnamesen, eher von den Chinesen beeinflusst zu sein scheinen. So kriegt man fast kein Lächeln mehr zurück und man wird oft etwas ruppig behandlet. Natürlich hatten wir auch schon ganz tolle Begegnungen und haben schon humorvolle und hilfsbereite Vietnamesen beobachtet und natürlich waren wir mehrheitlich in Städten unterwegs und natürlich kann man es den Vietnamesen nicht verübeln, wenn sie uns Westler nicht nur freundlich begegnen. Wir sind auf alle Fälle gespannt, was wir hier noch so erleben dürfen und hoffen, dass wir auf unserer weiteren Reise vom Besseren belehrt werden. Unsere Fahrt führte uns durch das vom braunen Mekong durchzogenen, nach ihm benannten Delta, wieder ins urbane Ho-Chi-Minh, wo wir wohl die meiste Zeit an den wahnsinnigen Verkehr verloren und schlussendlich mit 2 Stunden Verspätung in Đà Lạt ankamen. Als wir die Metropole aber endlich hinter uns liessen, wurde die Landschaft immer hügeliger und zwischen heruntergekommenen Häusern, erspähte man immer mehr schnucke Häuschen mit wunderschön verzierten Fassaden, zurechtgezupfte Pärkchen, schlichte Kirchen und aufwändig verzierte Tempel. Die vielen christlichen Kirchen fallen, nach dem nicht Vorhandensein in den anderen Ländern sofort auf. Auch die kommunistischen Fahnen stechen immer wieder ins Auge. Da spielt wohl unsere westliche Prägung mit, dass wir diese als etwas befremdlich empfinden... Die Tempel wirken alle etwas chinesischer. Das Geniessen der Landschaft wurde immer mehr von unserer WC Not beeinflusst und da dies dem liebenswerten Buspersonal eigentlich so ziemlich egal war, musste bei einer Partei von uns beiden bald eine Lösung her.... Nachdem sie den ersten Stopp so extrem lange herausgezögert hatten, machten sie anschliessend zum Glück regelmässigere Stopps... Irgendwann wussten wir aber echt nicht mehr wie sitzen bzw. liegen und waren extrem froh als wir eeendlich in Đà Lạt ankamen. Immerhin klappte es auch dieses Mal mit dem Transfer in die Stadt problemlos, sodass wir cool alle "Taxi? Taxi?"-Rufe ignorieren konnten. Auf den letzten Metern zu unserer Unterkunft, welche wir zu Fuss zurücklegen mussten, fielen uns sofort die kühleren Temperaturen Đà Lạts auf. Was waren die ca. 27° für eine willkommene Abkühlung. Nachdem wir eingecheckt hatten, suchten wir uns ein Restaurant heraus. Da uns die Suppen der letzten Tage etwas aus den Ohren hing, suchten wir ein thailändisches Restaurant heraus. Vermissen wir die thailändische Küche vielleicht ein wenig? Definitiv. Es war zwar nicht das beste thailändische Essen, das wir hatten, aber es war schön wieder einmal so ein Curry zu essen.😉 Anschliessend machten wir uns auf die Suche nach dem ominösen Đà Lạt Cider, den wir leider nicht fanden. Jänu ginger und craft beer tun es zur Not auch... Kaputt von der langen Fahrt hüpften wir nach dem Spaziergang zurück in die Unterkunft in unsere Betten.

    Am nächsten Tag war es unser Plan eigentlich wieder einmal etwas auszuschlafen, aber Dank Rückenschmerzen, Hunger und verwirrtem Rhythmus, waren wir doch "früh" wach. Erste Amtshandlung dieses Tages war es einen Roller zu mieten und damit in ein gemütliches Café zu düsen mit grosser Frühstücksauswahl. Bei Cappuccino, Granola und Eggs Benedict planten wir dann unseren Tag und die Weiterreise. Es bleibt spannend mit der Herausforderung sinnvolle Teilstrecken mit dem ÖV hinzubringen ohne der Versuchung einfach zu fliegen zu widerstehen. Mithilfe des freundlichen Hotelpersonals konnten wir den Bus für den nächsten Tag dann aber buchen und uns um Spannenders kümmern... Ab auf Entdeckungstour in Đà Lạt! Đà Lạt ist bekannt als Anbaugebiet von Kaffee. So konnten wir Kaffeeliebhaber uns einen Besuch einer Kaffeefarm nicht entgehen lassen. Sven hatte auf GoogleMaps eine neben den ausgetretenen Touristenpfade gefunden. Diese war so gut versteckt, dass wir uns auch mehrmals verfuhren. Aber der Aufwand lohnte sich. Auf der Farm angekommen, begrüsste uns Mr. Bean und lud uns in sein Haus auf Kaffee und Tee ein. Die Farm ist klein und da Mr. Bean alles biologisch anbaut, ist der Ertrag eher klein. Trotzdem goss er uns von all seinen verschiedenen Bohnen einen grosszügigen Kaffee ein und liess uns von seinem Kaffeebeerentee probieren. Diese waren so lecker, dass wir am Schluss nicht widerstehen konnten ein Souvenir in Form von Kaffeebohnen zu kaufen. Während dem Kaffeeklatsch erzählte er uns alles mögliche über seine Farm, während wir ihm Gegenzug "Ich liebe dich" auf Schweizerdeutsch beibrachten. Anschliessend zeigte er uns noch seine ganze Farm, inklusive schönster Aussichtspunkt. Von der Kaffeefarm ging es dann sehr konträr in einen riesen Supermarkt, wo wir unsere Voräte für die nächste lange Busfahrt aufstockten. Nach kurzem Abladestopp in der Unterkunft machten wir uns auf zu einem Café an schöner Lage. Bevor wir jedoch den Hügel hochdüsten, machten wir noch einen Laufstopp für Tamara an einem kitschigen See. Im hippieangehauchten Café mit wunderschöner Aussicht auf ganz Dalat versuchten wir uns dann an einem vietnamesischen Kaffeeklassiker: Kokosnusskaffee. Diesen befanden wir als lecker. Zurück in der Stadt machten wir noch einen Abstecher zum alten Bahnhof (Achtung sehr beliebt bei asiatischen Reisegruppen🫣) und der pädagogischen Hochschule (nein Tamara hatte nicht irgendwie Heimweh nach ihrer Schulzeit, sondern das Gebäude der Schule ist wirklich eine Sehenswürdigkeit.... das merkten wir auch daran, dass wir für den Parkplatz zahlen mussten...😅). Genug vom Sightseeing machten wir uns einmal mehr auf die Suche nach Dalats Cider. Aber irgendwie existiert der hier am seinem Ursprungsort nicht. Immerhin gab es einen aus Hanoi... Während Sven der Genuss seines Bieres in die Länge zog, schmöckerte Tamara in den süssen Läden in den Seitenstrassen. Irgendwann wurde sie vom hungrigen Sven angerufen, was so viel bedeutete, wie "Ab zum Nightmarket". Obwohl wir noch nie so einen grossen Nightmarket gesehen hatten, war das Angebot sehr einseitig und so fanden wir uns schlussendlich in einem indischen Restaurant wieder, dass aber eine sehr leckere Alternative war. Nach dem Essen plauderten wir noch etwas mit Gerry (ein Amerikaner mit dem Nachnamen Zuber, was seine Wurzeln erahnen lässt) und seiner angeheiterten, fluchenden vietnamesischen Begleitung. Viel zu spät kamen wir wieder in der Unterkunft an, wo unsere sieben Sachen darauf warteten, gepackt zu werden, bevor wir ins Bett schlüpfen konnten.
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