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  • Day 48

    Entscheidungstag

    March 18, 2020 in Argentina ⋅ 🌧 16 °C

    Zumindest insofern, wie wir es beeinflussen können.
    Morgens telefonierte ich gleich mit Ulrike, der Koordinatorin des Projekts in Deutschland, um etwas Ordnung in die Situation zu bekommen. Sie wägte Pro und Kontra für die Frage, hier zu bleiben oder heimzufliegen, ab. Letztendlich viel zweimal der Satz: "Es ist besser, wenn ihr nach Deutschland kommt." In so einer Krisensituation ist es einfach nicht sinnvoll, sich gegen Politilmaßnahmen zu stellen - und zu denen gehört meiner Meinung nach auch die Rückholaktion. Das Hauptproblem, das wir hier haben würden, wäre das Visum. Die Grenzen nach Uruguay sind zu, die anderen Länder werden voraussichtlich alle nachziehen. Die deutsche Botschaft hat im Moment anderes zu tun, als neue Visen auszustellen - zudem bleibt das Konsulat erst einmal für einen Monat geschlossen, das ist zu spät. Ohne Visum muss man nur mit dem Auto angehalten werden oder sich den Fuß verstauchen, um ein Problem zu bekommen. Und das zu lösen ist ungewiss - in Argentinien läuft einiges korrupt ab.
    Also warten wir - voraussichtlich Oscar auch - auf eine Rückholaktion Deutschlands. Wann die kommt, weiß keiner. Ich hoffe aber, dass es noch ein bisschen dauert, denn ich bin sehr traurig, hier weg zu müssen. In den letzten Tagen hatten wir richtig Spaß mit den Nonnen. Heute lernten Oscar und ich sogar die herzliche Seite von Christina, der sonst eher unfreundlichen Chefin der Servidoras kennen. Als wir gemeinsam mit ihr und Suky über die Situation sprachen, machte sie sich große Sorgen, wir könnten uns hier langweilen. So schlug sie uns vor, doch mal Tennis zu spielen und erklärte uns alles haargenau
    Und dann auch noch Kricket :D. Naja, mal schauen, ob wir das umsetzen werden ;).
    Heute war auf jeden Fall wieder ähnlich wie sonst. Räumen in der Cochera - die Instrumente sind inzwischen alle geputzt, hergerichtet, sortiert und aufgeräumt -, üben, Spanisch lernen. Nachmittags buken wir den Apfelkuchen, den eigentlich Clara zum Abschied machen wollte. Der taugte den alten, hohen Servidoratieren ganz besonders ;). Und natürlich auch noch Proben zu dritt: Entweder sind unsere Aufnahmegeräte einfach schlecht oder wir spielen tatsächlich schief.
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