• Von Küste zu Küste zu Küste

    September 6 in Canada ⋅ ☁️ 21 °C

    Da war sie also, die berüchtigte Westküste Vancouver Islands. Wir fühlten uns ein wenig wie am Ende der Welt, mal wieder. Dass ein Feuer im Landesinneren die einzige geteerte Straße unterbrochen hatte, trug nicht unwesentlich dazu bei. Die Natur war rau und schön, der Pazifik zeigte was er kann und alles war so ein bisschen feucht, wie das an Küstengebieten nun mal so ist.

    Die Fähre, die als einzige Alternative zur grauenhaften Straße zur Verfügung stand, sollte erst drei Tage später wieder fahren. Genug Zeit, um die Gegend ein wenig zu erkunden. Unsere Ausflüge führten uns ein paar Kilometer in den siebentägigen West Cost Trail hinein, durch Matsch an einen entlegenen Strand und an die Aquarien einer maritimen Universität. Am dritten Tag ging es dann mit den Jungs (aka die Fahrräder) auf die Lady Rose, ein altes norwegisches Frachtschiff. Nur vier Stunden, ein paar Orca-Finnen und einen Schwarzbär später legten wir in Port Alberni an.

    Kurze Zeit danach erreichten wir die zweite Küste und tingelten dort durch süße kleine Dörfe am Meer entlang. Fangfrage: Wie nennt man einen Highway der entlang der östlichen Küste der Insel verläuft? Wer jetzt West Island Highway geraten hat, liegt richtig! Dank Jacks tatkräftiger Navigationsunterstützung per WhatsApp erreichten wir schließlich den Miracle-Beach. Die Farbenpracht im spiegelglatten Wasser hat den Umweg auf jeden Fall gerechtfertigt. Und dann war es schon an der Zeit die Insel in Richtung Sunshine Coast zu verlassen.

    Beim Verlassen der Fähre auf dem Festland wartete der nächste Moment der Freude auf uns. Ryan, der es in der Zwischenzeit auch nach Vancouver geschafft hatte, war uns entgegengefahren und wollte uns bis nach Vancouver begleiten. Wir hatten uns viel zu erzählen und freuten uns über ein paar Tage als Dreier-Gespann. Die Sunshine Coast selbst hinterließ bei uns gemischte Gefühle. Die Aussichten auf das Meer und die absolut übetragenden Campingplätze an den Seen haben uns sehr gefallen. Die Straße selbst war jedoch oft von lauten Autos überlaufen und besonders Isabell konnte sich mit den kleinen aber feinen (aka steilen) Hügeln an der Küste nicht allzu sehr anfreunden.

    Trotzdem war es schön zu Dritt in Vancouver einzurollen, erzeugte es doch das Gefühl den Kreis nun geschlossen zu haben. Unseren letzten Abend verbrachten wir zusammen mit Ryan auf dem Uni-Gelände, kochten und schwelgten gemeinsam in Erinnerungen. Zwei Tage später wollte sich Ryan in Richtung Süden aufmachen. Wie weit? Wir werden sehen. Es würde uns aber nicht wundern, wenn wir in nicht allzu ferner Zukunft Bilder von ihm aus Patagonien sehen. Wir sind dankbar für die gemeinsame Zeit und wünschen ihm viel Spaß und Entdeckergeist auf seinen Abenteuerern!
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