Neuseeland (Nordinsel)

Oktober - Desember 2024
Ziel Nummer zwei auf unserer Reise führt uns ins Natur- und Outdoorparadies Neuseeland! Baca selengkapnya

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  • Selandia Baru
Kategori
Keliling dunia, Backpacking, Pantai, Berkemah, Pasangan, Mendaki, Alam, Olahraga, Gurun
  • 2,5rbkilometer yang ditempuh
Sarana transportasi
  • Bus1.522kilometer
  • Menumpang232kilometer
  • Sedang berjalan205kilometer
  • Mendayung130kilometer
  • Pendakian122kilometer
  • Mobil94kilometer
  • Sepeda63kilometer
  • Feri25kilometer
  • Kereta18kilometer
  • Berlayar16kilometer
  • Penerbangan-kilometer
  • Sepeda motor-kilometer
  • Tuk tuk-kilometer
  • Pekemah-kilometer
  • Kafilah-kilometer
  • 4x4-kilometer
  • Renang-kilometer
  • Perahu motor-kilometer
  • Rumah perahu-kilometer
  • Kapal pesiar-kilometer
  • Kuda-kilometer
  • Berski-kilometer
  • Cable car-kilometer
  • Helikopter-kilometer
  • Bertelanjang kaki-kilometer
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  • 126suka
  • Sightseeing für Fortgeschrittene

    Oct 31–Nov 6, 2024, Selandia Baru ⋅ ⛅ 19 °C

    Mai 2024: Mit dem langsam im Rückspiegel verschwindenden Hamburg Marathon hatte Carsten die Idee sich einmal nach Sportevents entlang der Reiseroute umzuschauen. Schnell kristallisierte sich der Auckland Marathon als perfekter Kandidat heraus. Wie könnte man eine neue Stadt auch besser erkunden als per pedes? Plus, als normaler Tourist bekommt man selten Applaus. Ein Grund mehr sich anzumelden. Wir waren überzeugt, dass unser allgemeines Fitnesslevel und die Wanderungen in Japan ausreichen, um zumindest den größten Teil der Strecke Spaß zu haben. Je näher Tag X kam, desto größer wurden jedoch die Zweifel bei Isabell, würde es doch erst der zweite Lauf über die Distanz werden.

    (Cliffhanger-Absatz um mehr Spannung zu erzeugen).

    Der Lauf startete um 6 Uhr auf der anderen Seite der Bucht. Somit mussten wir um 3 Uhr aufstehen, um pünktlich mit der Fähre anzukommen. "Warum tut man sich das an einem Sonntag an" schoss uns als Gedanke durch den Kopf. Zum Glück ist für uns gerade jeder Tag Sonntag. Es ging durch wunderschöne Gegenden Aucklands, über ein paar Hügel auf und ab, immer das Meer im Blick. Das Highlight kam dann ab Kilometer 16: die 1 Kilometer lange Auckland Harbor Bridge Richtung Downtown. Ähnlich wie die Hamburger Köhlbrandbrücke ist sie normalerweise nur für Autos passierbar und bietet eine exzellente Sicht auf Aucklands Skyline.

    Bis Kilometer 30 lief es locker, dann machte sich aber doch das fehlende strukturierte Training der letzten Wochen bzw. Monate bemerkbar: wir litten beide ganz schön und die letzten 7 Kilometer waren vor allem für Isabell sehr hart. Das heimliche Ziel Isabells, erstmals unter 5 Stunden ins Ziel zu kommen, war noch knapp erreichbar, wenn auch nur mit zusammengekniffenen Pobacken. Ein Zielsprint später stoppten unsere Uhren bei 4:59:56h. Geschafft! Jetzt hatten wir Zeit um eine halbe Stunde zu sterben und uns anschließend mit Kalorien vollzustopfen. Der restliche Tag war von viel Stöhnen und einem stolzen Lächeln hier und da geprägt.

    Und auch sonst hat sich Auckland bisher nur von seiner besten Seite gezeigt: gutes Wetter, schönes Stadtbild, gute Atmosphäre und sehr nette Menschen! So darf es in Neuseeland weitergehen!

    Dank Isabells KollegInnen geht es nachher zur Paarmassage, bevor wir uns am Mittwoch in Richtung Norden zur Bay of Islands aufmachen.
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  • Gen Norden

    Nov 6–8, 2024, Selandia Baru ⋅ ⛅ 21 °C

    Nach knapp einer Woche in Auckland war es soweit und wir machten uns mit dem InterCity-Bus auf den Weg. Am letzten Abend verabschiedete uns die Stadt noch mit Privatfeuerwerken. Der britischen Krone sei Dank, wird auch in Neuseeland am 5. November der Guy Fawkes Day gefeiert. Und wenn schon nicht das britische Parlament hochgejagt wird, dann doch wenigstens ein paar Raketen. (Filmtipp: V wie Vendetta).

    Unser erster Stopp nach ein paar Stunden Fahrt war der Hafenort Whangerei (Wh wird wie F gesprochen). Dort erwartete uns ein wunderschöner subtropischer Wald mit viel Farnen, Palmen und Wasserfällen. Genauso wie die japanische Naturreligion Shintoismus verehren auch die Maori Orte von besonderer Schönheit und schreiben ihnen spirituelle Energe (Mana) zu. So ist es nicht verwunderlich, dass die wunderschönen Whangerei Falls einer dieser Orte sind. Hier verbrachten wir zwei tolle Tage die nur durch eine aufwühlende US-Wahl und das Ende einer Regierungskoalition getrübt wurden.
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  • Bay of Islands und Carstens neue Liebe

    Nov 8–10, 2024, Selandia Baru ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach zwei Tagen Aufenthalt in Whangarei reisten wir weiter in die Bay of Islands. Die Erwähnung dieses Namens brachte uns viel wohlwollendes Kopfnicken ein, entsprechend groß waren unsere Erwartungen. Wir wurden nicht enttäuscht!

    Dank Isabells Recherchekünsten nahmen wir eine Fähre zur größten Insel der Bucht: Urupukapuka. Groß ist jedoch relativ: Urupukapuka ist stolze 2,8km lang und 1,9km breit. Die Insel ist quasi unbewohnt. Es gibt dort nur ein tagsüber geöffnetes Café und drei unbetreute Campingplätze. Und Schafe. Jede Menge Schafe, soweit das Auge reicht! Hätten Schafe kolonialistische Ambitionen, würde die Insel ihnen gehören.

    Wir erkundeten die Insel wandernd, schwimmend sowie paddelnd. Die Insel selbst, die Aussichten und das Meer können nur als atemberaubend bezeichnet werden. Mit einer sehr netten Ami-Familie, als einzige Camping-Gäste neben uns, hatten wir interessante Gespräche über Botanik, Reisen in den USA und natürlich Politik. Das Wort paradiesisch kam uns während unserer Aufenthalts definitiv mehr als einmal in den Sinn. Nach einer Nacht machten wir uns jedoch wieder auf den Rückweg zum Festland.

    Weil uns dieses Fleckchen Erde hier aber besonders gut gefällt und es Carsten mal wieder auf hohe See per Segelboot gezogen hatte, beschlossen wir noch einen weiteren Tag in der Bay of Islands zu verbringen und zwar auf dem wunderschönen Segelboot Vigilant.

    Wie ihr der Überschrift bereits entnehmen könnt, hat sich Carsten tatsächlich neu verliebt. Die aufmerksame Leserin denkt nun sicherlich sofort an die schöne Vigilant. Doch da irrt sie sich. Nachdem der Skipper das Boot aus der Bucht herausmanövriert und die Segel richtig gesetzt hatte, übernahm nämlich eine KapitänIN das Steuer. Durch ihre selbstsichere, lässige Art lenkte sie nicht nur das Boot Richtung Motorua, sondern vor allem Carstens Aufmerksamkeit auf sich. Wie sie da stand, mit dem Steuer in der Hand, dem Wind im Gesicht - das gefiel Carsten!

    So nahm er all seinen Mut zusammen und lud sie zu einer gemeinsamen Schnorcheltour vom Boot zur Insel sowie zu einer Wanderung auf ebendieser ein.

    Um die schöne Kapitänin zu beeindrucken, nahm Carsten auf dem Rückweg das Steuer selbst in die Hand und brachte die gesamte Crew einschließlich seiner Kapitätin sicher zurück in den Hafen, wo sie gemeinsam den Abend bei Spaghetti und Pesto verbrachten.
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  • Das Land der Halblinge

    12 November 2024, Selandia Baru ⋅ ☁️ 19 °C

    Nachdem uns Neuseelands subtropische Natur die letzten Tage versüßt hat, war es nun an der Zeit eine von Isabells gravierensten Wissenslücken zu schließen: die fantastische Welt der Herr der Ringe Triologie. Der geneigte Fan mag sich erinnern, dass alle Landschaftsszenen im Land der Kiwis gedreht wurden, die meisten auf der Südinsel.

    Für die erste Trilogie aufgebaut, niedergebrannt und dann permanent für die zweite Trilogie verewigt liegt in den geschwungenen grünen Hügeln der Nordinsel das malerische Hobbiton.

    Bei unserer Wanderung durch das Auenland erfuhren wir viele interessante und verrückte Details zum Drehort. Neben einem künstlichen Baum mit 250.000 händisch gesteckten Blättern, beeindruckten uns vor allem die liebevollen Details und der Ideenreichtum. Vom Gärtner bis zum Busfahrer schienen alle vor Ort voll in Ihrem Job aufzugehen und das sah, roch und fühlte man.

    Der für uns krönende Abschluss war das erst vor einem Jahr eröffnete begehbare Hobbithaus. Wir haben selten ein derartiges Gemütlichkeitsgefühl gespürt wie dort. Spätestens jetzt stand es für Isabell fest, dass die Filme eine zweite Chance verdient haben. Carsten hat bereits zwei Wochen im Dezember reserviert, um genügend Zeit für die Extended Directors Cut Super Extra Version aller sechs Filme zu haben.

    PS: Für die Läufer unter euch: Im Frühjahr gibt es den Half-Ling Marathon über 21 km der durch Hobbiton verläuft. Schuhe sind erlaubt.
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  • Von Glühwürmchen und anderen Freunden

    13 November 2024, Selandia Baru ⋅ 🌙 15 °C

    Nach unserem Besuch bei den Hobbits machten wir einen kleinen Abstecher Richtung Osten zu den Waitomo Caves. Dort wollten wir nicht nur die zahlreichen Glühwürmchen treffen, sondern auch Svenja und André, die wir in Auckland kennengelernt hatten.

    Um die Glühwürmchen zu bestaunen, muss man sich in eine Höhle begeben. Das geht auf zwei Arten: gemütlich in einem Boot, schön trocken und entspannt. Oder aber mit großen Gummireifen, direkt rein ins kalte Nass und quasi schwimmend die Höhle erkunden. Ihr dürft 1x raten wofür wir uns entschieden haben?

    Und so ging es in den sexy wohlriechenden Neopren zu einem kleinen Fluss, um das rückwärtige Herunterspringen von kleinen Wasserfällen zu simulieren und kurz den Kälteschock zu verarbeiten. Kurz danach ging es auch schon in die Höhle. Krabbelnd, durch Wasser watend oder gemütlich sitzend in unserem Ring! Was für ein Spaß!! Zwischendurch bildeten wir alle eine Polonaise, Ring and Ring, schalteten unsere Stirnlampen aus und genossen die Sicht auf die mit Glühwürmchen übersäte Decke!

    Nach einer heißen Dusche und Suppe, machten wir es uns mit Svenja und André in ihrem Van gemütlich, aßen lecker zu Abend, tranken gutes Bier und Wein und hatten tolle Gespräche! Ein rundum gelungener Tag!

    Am nächsten Morgen bastelten wir unser erstes Hitchhiking Schild. Anscheinend war es besonders gut gelungen: direkt das erste Auto nahm uns in das 1h entfernte Hamilton mit.
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  • Ausflug ins Wonderland

    16 November 2024, Selandia Baru ⋅ ☁️ 17 °C

    Eigentlich hatten wir ursprünglich geplant nur alle 1-2 Wochen mal einen Footprint hier zu schreiben. Da in Neuseeland aber wirklich ein Highlight das andere jagt, wäre das einfach zu viel Stoff für einen einzelnen Footprint.

    Dieses Mal hat es uns in das Wai-O-Tapu Thermal Wonderland verschlagen. Die Landschaften dort lassen sich mit ein bisschen Venus, ein paar Sprinkler Mars und zwischendurch ein paar Pflanzen von der Erde beschreiben. Plus etwas stinkige Luft zum Atmen. Wir wanderten durch sehr einzigartige Landschaften, vorbei an brühend heißen Seen, blubbernden Löchern voller Rohöl (ohne Amerikaner) und in den unterschiedlichsten Farben strahlenden Steinen.

    Zu Beginn wurden wir außerdem Zeugen des Ausbruchs des Lady Knox Geysiers. Jeden Morgen im 10:15 Uhr wird hier - biologisch abbaubare - Seife in den Geysier gekippt und kurz danach fängt die Lady an zu brodeln und zu blubbern. Danach speit sie eine riesige Fontäne. Begleitet wurde das ganze von einem Maori Lied gesungen von einer Maori.

    Auch beim Fahren per Anhalter haben wir uns mal wieder als unwiderstehlich herausgestellt und wurden nach zwei Minuten Wartezeit nach Taupo zum größten See NZs mitgenommen. Die Kleinstadt überzeugt mit kalifornischen Sommervibes und einer hohen Eisladenquote. Außerdem trafen wir hier David wieder, der bewies auch außerhalb von Intercity Bussen ein toller Gesprächs- und Reisepartner zu sein. Zusammen mit zwei netten niederländische Mädels machten wir gemeinsam eine schöne Wanderung zu den Huka Falls mit anschließendem Baden in einer Thermalquelle. Da wir nicht genug von David bekommen konnten, verbrachten wir noch gemeinsam einen schönen Abend mit leckerem Essen, gutem Bier und guten Gesprächen.

    Nun müssen wir hier in Taupo ein wenig ausharren bis Isabells Ersatz für ihre defekte Luftmatratze eintrifft und sie nicht mehr morgens auf dem harten Boden der Tatsachen aufwacht. Oder ist es nur eine Ausrede, um von Carsten massiert zu werden? Danach machen wir dann erstmalig eine kleine Sektion des Te Araroa - einem Fernwanderweg, der durch ganz Neuseeland führt.
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  • Wider den Strom

    Nov 19–20, 2024, Selandia Baru ⋅ ☁️ 13 °C

    STOP - damit begann unsere erste Etappe auf dem Te Araroa (TA), ein Fernwanderweg in Neuseeland, der 3000 Kilometer über beide Inseln verläuft und von dem wir einige Abschnitte auf beiden Inseln wandern wollen.

    Da uns der erste Abschnitt nach Mordor zum Schicksalsberg führte, wollen wir euch auf eine kleine Reise mitnehmen...

    "Während viele Wanderer ihren Gang von Nord gen Süd lenken, wählten wir einen Pfad wider den Strom. So geschah es, dass wir das Tongariro-Alpine Crossing, jenen vielgerühmten Steig durch die kargen Lande, gegen den Fluss der Wanderer durchschritten. Ein Vorteil ward uns gewiss: In den ersten und letzten Stunden unseres Weges lag der Pfad still und unberührt vor uns, als wären wir die Ersten, die je einen Fuß darauf gesetzt. Doch wie alles in dieser Welt trug auch dies seine Bürde – wohl tausendmal mussten wir unseren Gruß kundtun, mit einem „Hi“, „Hey“ oder „Hallo“ für jeden Wanderer, der uns entgegenkam.

    Doch die Mühsal unseres Weges ward reichlich belohnt, denn selten sahen unsere Augen eine Wanderung so mannigfaltig und prachtvoll wie diese. Vom dunklen Grün der Wälder führte uns der Pfad zu türkis schimmernden Seen, die wie Farbkleckse in der rauen, kargen Landschaft leuchteten, bis zu den rauen Flanken aus vulkanischem Gestein, als ob die Welt all ihre Gesichter offenbaren wollte.

    Wie einst Frodo und sein treuer Gefährte Sam suchten wir unseren Weg hinauf gen Schicksalsberg. Doch welch eine Gnade: Kein finsterer Ring brannte in unseren Herzen, keine dunklen Mächte verfolgten uns. Frei von Bürde und Auftrag durften wir die unbeschreibliche Schönheit dieser wilden Lande in uns aufnehmen, und der Blick den Schicksalsberg hinauf war uns eine Erinnerung daran, dass auch in den kargsten Gefilden der Welt Wunder verborgen liegen."

    Geschrieben von: ChatGPT
    Grundlage von: Isabell Michel
    Edit: Isabell Michel & Carsten Bubbich
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  • Mit dem Strom

    Nov 26–30, 2024, Selandia Baru ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach dem Intermezzo auf dem Vulkan gegen den Strom, entschlossen wir uns den Te Araroa nun mit dem Strom weiter zu gehen bzw. weiter zu paddeln und zwar auf dem wunderschönen Whanganui-Fluss.

    Der Whanganui-Fluss ist einer der längsten befahrbaren Flüsse des Landes. Durch die vielen Stromschnellen ersten und zweiten Grades jedoch nur durch schnelle Motorboote und Paddler. Da laute Motoren blöd sind und stinken, griffen wir in bester Winnetou-Manier zum Stechpaddel und bestiegen für vier Tage ein Zweier-Kanu. Als Teil des Te Araroa ersetzten nun auch viele Wanderer ihre Wanderschuhe und Rucksäcke durch Paddel und wasserdichte Transport-Fässer.

    Praktischerweise bietet der Kanu-Verleiher auch einen kostenlosen Campingplatz an, wo wir in Ruhe unsere Fässer befüllen und uns mit den zahlreichen Te Araroa Thru-Hikern austauschen konnten. Diese durchwandern Neuseeland einmal komplett von Nord nach Süd. Wer monatelang tagein tagaus wandert hat einige interessante Geschichten zu erzählen und noch viel mehr Tipps parat, wie auch noch das letzte Quäntchen Gewicht gespart werden kann. Natürlich auf den Rucksack bezogen, auf Schokolade kann und darf nicht verzichtet werden - finden wir gut.

    Die Hoffnung, dass sich unsere norwegische Kayak-Erfahrung beim Kanufahren als nützlich erweist, hielt exakt bis zur ersten Kurve. Doch nach einiger Zeit am Steuer, ein paar ungewollten Donuts im Wasser sowie einem kurzen Nevenzusammen- und Tränen-Ausbruch seitens Isabell, ging die Steuerung in Fleisch und Blut über. Mit Carsten als Antriebsmaschine und Ausguck am Bug sowie Isabell als Steuerfrau und Kapitänin am Heck, meisterten wir alle Stromschnellen mit neurochirurgischer Präzision und/oder brutaler Kraft. Manchmal hatten wir auch einfach Glück, von keinem der unter der Wasseroberfläche lauernden Baumstämme zum Kentern gebracht zu werden.

    Zwischendurch blieb uns mehr als genug Zeit, um die Schönheit der unberührten Natur zu genießen. Atemberaubende Schluchten wechselten sich ab mit meterhohen Wasserfällen und einer regenwaldähnlichen Fauna. Mit nur dem Wind, Vogelzwitschern und dem Platschen unserer Paddel in den Ohren, tauchten wir ganz in eine für uns neue Welt ein.

    Am frühen Nachmittag kamen wir an jedem Tag an den wunderschön gelegenen und rudimentär ausgestatteten Campingplätzen an. Duschen und Handyempfang? Fehlanzeige! Dafür aber viele liebe, interessante Menschen, die wir bei Instant-Essen und Schokolade kennenlernen durften. Wir waren uns sicher, dass es mit einigen nicht das letzte Zusammentreffen gewesen sein wird.

    Als glorreichen Abschluss der Flusstour planten wir mit Leihfahrrädern den letzten Abschnitt zur Flussmündung zurückzulegen. Ein nicht höhenverstellbarer Sattel sowie die insgesamt suboptimale Qualität der Räder, ließen den Tag jedoch eher zur Tort(o)ur für unsere Oberschenkel, Popöchen und Seele ausarten. Wir sind uns sicher: ein DB-Stadtrad muss sich vor diesen Gurken nicht verstecken. Ein paar schöne Aussichten sowie der bis jetzt beste Kuchen der Reise waren willkommene Trostpflaster.

    PS: @Aurelius & Tiberius: wir vermissen euch!!
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  • Schlammschlacht im Busch

    Nov 28–Dec 1, 2024, Selandia Baru ⋅ 🌬 16 °C

    Letzte Woche ereignete sich ein hinterhältiger und hochbrisanter Schlammüberfall zwischen Palmerston North und Levin. Zwei aus Deutschland stammende Touristen gerieten in die Fänge des dort ansässigen Schlammes. Laut offiziellen Behördenangaben kamen beide jedoch mit einer braunen Hose davon.

    Die zwei Opfer - Isabell M. und Carsten B. - planten eine neuntägige Wanderung durch den Tararua Forest Park. Für die Wanderung, die Teil des Fernwanderweges Te Araroa ist, waren die beiden gut vorbereitet und ausgestattet. In einschlägigen Foren wurde immer wieder auf plötzliche Schlammattacken hingewiesen, sie schätzten die Gefahr aufgrund der Wettervorhersage jedoch als überschaubar ein. Eine Fahrlässigkeit, die schon so manchen Wanderer eine Ladung Waschmittel gekostet hat - im besten Fall.

    Während sich der erste Tag trotz mehr als 30 km Distanz als schlammsicher herausstellte, sollte der zweite eine Überraschung bereithalten. Die offiziellen Zeitangaben des neuseeländischen Institutes für Schlammkunde (IfS) mit 6-7 Stunden für 15 km, machte die im alpinen Bereich erfahrenen Wanderer zuerst stutzig, führten dies dann aber auf die bis zu 15 Flussüberquerungen des Tages zurück.

    So begann am zweiten Tag ab ca. 09:30 Uhr lokaler Zeit der Kampf gegen den Schlamm. Wie aus dem Nichts fielen die beiden zahlreichen Schlammlöchern und unzähligen Rutschpassagen an steilen Hängen zum Opfer! Nur durch den kraftraubenden Einsatz ihrer Wanderstöcke sowie der völligen Aufgabe jeglicher Sauberkeit vom Knie abwärts, arbeiteten sie sich Kubikmeter für Kubikmeter durch den Schlamm. Entkräftet und mit aufgebrauchten Tagesvorräten an Geduld und Schokolade, erreichten sie nach knapp 9 Stunden (Gehzeit ca. 7,5 h) das anvisierte Ziel.

    Für den dritten Tag schienen die zwei Reisenden den offiziellen Zeitangaben des IfS mehr Glauben zu schenken und stellten sich damit direkt auf eine weitere Auseinandersetzung mit dem Schlamm ein. Während die ersten Anstiege eine Fortsetzung des Vortages vermuten ließen, gelang es zur Mittagszeit die Oberhand zu erlangen und den Schlamm zurückzulassen. Die folgenden zwei Aussichtspunkte aus dem dichten Wald sowie das wunderschöne Farmland bei bestem Wetter am Tagesende, waren eine willkommene Abwechslung nach zwei Tagen brauner Dunkelheit. Auch das Wiedersehen bekannter Gesichter am Campingplatz trug mutmaßlich zur geistigen Genesung bei.

    Es sollte jedoch nicht die letzte mentale Herausforderung für die beiden Europäer sein. Ein Ortsansässiger namens John, der nicht bei seinem Vornamen genannt werden möchte, riet den Reisenden von einem weiteren Aufstieg durch die Tararua Ranges ab. Zu groß sei das Risiko in einem Schlammloch stecken zu bleiben und dabei von den vorhergesagten starken Windböen die Frisur ruiniert zu bekommen. Da die beiden aus Gewichtsgründen ihre 3-Wetter-Taft-Vorräte bereits vor Beginn der Wanderung aussortiert hatten, mussten sie sich notgedrungen auf den Weg zurück in die Zivilisation machen, auf geteerten schlammfreien Straßen.

    Einige Tage später äußerte sich Carsten B. bereits positiv zu den Ereignissen: "Rückblickend war das alles gar nicht so schlimm!" Isabell M. hingegen will sich noch nicht äußern: "Ich werde noch ein wenig Zeit brauchen, um das Erlebte zu verarbeiten, bevor ich öffentlich darüber reden kann."

    Das IfS warnt nochmals ausdrücklich davor, sich ohne Vorbereitung in Gebiete mit erhöhter Schlammgefahr zu begeben. Kinder unter drei Monaten und Dackel kleiner als dreißig Zentimeter sind grundsätzlich ausgeschlossen, da sie leicht und ohne Vorwarnung in einem Schlammloch verloren gehen können.
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  • Der kleine Fuji

    2 Desember 2024, Selandia Baru ⋅ ☀️ 17 °C

    Da saßen wir nun, drei Tage Wanderung im Busch hinter uns, Essen für sechs weitere im Gepäck und die Vorfreude endlich ein wenig in die Berge zu kommen. Viel Regen und starker Wind hätten das in den Tararua Ranges eher zu einem unschönen Erlebnis werden lassen - nicht nur für unsere Frisuren. Notgedrungen suchten wir nach Alternativen und fanden sie in Form eines majestätischen Berges: der Mount Taranaki. Genauso wie sein über 1000 m größerer Bruder in Japan ein Stratovulkan mit einer nahezu perfekten Form und gleichzeitig sehr jung: nur etwas mehr als 150.000 Jahre. Auf geht's!

    Zwei Fahrten per Anhalter und eine fünfstündige Busfahrt später erwartete uns der Egmont-Nationalpark mit einem Hamburger Original, dem Fizzelregen. Doch schon am nächsten Tag besserte sich das Wetter, nur der Berg selbst hüllte sich noch schüchtern in Wolken. Erwartungsvoll begannen wir unsere dreitägige Tour in der Hoffnung auf freie Sicht und möglichst wenig Matsch.

    Beides sollte erfüllt werden: schon nach ein paar Stunden im Wald erklommen wir über hunderte, wenn nicht gar tausende Treppenstufen (wir übertreiben nicht!) die angrenzenden Pouakai-Berge, überschritten die Baumgrenze und da passierte es endlich: der schüchterne Mt. Taranaki zeigte sich endlich oben ohne, wenn auch Gipfel-abwärts weiterhin dicke Wolken den Rest des schönen Berges verhüllten. Ein bisschen Spannung muss ja sein!

    Am zweiten Tag meinte es das Wetter nun endlich wirklich gut mit uns. Selbst Mt. Taranaki schien es bei der strahlenden Sonne zu warm zu werden in seinem Wolkengewand und er ließ endlich all seine Hüllen fallen und zeigte sich in seiner ganzen Pracht! Entlang der Flanke des Berges wurde nun auch endlich unser Wunsch nach Weite, alpinem Gelände und wunderschöne Aussichten in alle Richtungen erfüllt.

    Auch in den Hütten veränderte sich das Klientel. Waren wir zuvor noch die liebenswerten Trottel mit zu schwerem Gepäck, wurde hier gerne unser Expertenrat zu nassen Socken oder leichtem Essen eingeholt. Die leichte Erreichbarkeit von Parkplätzen aus brachte leider auch Wanderer mit sich, denen das Prinzip "Keine Spur zu hinterlassen" noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist.

    Eine weitere nicht überraschende Erkenntnis war, dass nur Glutamat und Zucker nicht glücklich machen. Und so waren wir froh nach so vielen Tagen Instant-Food endlich wieder frisches Obst und Gemüse auf den Teller zu bekommen. Wohl bekommts!
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