Wir haben es geschafft! Read more
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    Wanderung auf die Zugspitze

    August 29, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 24 °C

    Zwischen Garmisch-Patenkirchen und Nordtirol liegt der höchste Berg Deutschlands: die Zugspitze. Viele verschiedene Wanderungen und mehrere Bergbahnen führen auf den 2962m hohen Gipfel, auf dem ein 360°-Panorama wartet.

    Anfang des Jahres hat mich meine Mutter gefragt, ob ich mit ihr den höchsten Berg Deutschlands bewandere. Am letzten August-Wochenende 2022 war es dann so weit. Wir haben uns für den längsten, aber einfachsten und wunderschönen Weg auf die Zugspitze entschieden: Auf dem hohen Weg entlang der Partnach, an der Bock- und Reintalangerhütte vorbei, durch das Reintal hinauf zur Knorrhütte, über das Zugspitzplatt zur Station Sonn-Alpin und schließlich über steile Geröllfelder und Felsen zum Zugspitzgipfel.

    Um 5.53 Uhr beginnt unsere Wanderung am Skistadion in Garmisch-Patenkirchen. Der erste Teil des Weges führt eine asphaltierte Straße hinauf zum Eingang der Partnachklamm, die zu diesem Zeitpunkt noch geschlossen ist. Diese umgehen wir, indem wir auf der linken Seite vor dem Eingang der Partnachklamm ein paar Stufen hinaufgehen, eine Brücke überqueren und rechts oberhalb der Klamm entlang zu dem Ausgang der Partnachklamm gelangen. Dort zeigt der erste Wegweiser nach rechts: Zugspitze 10h.
    Der Weg bis zur Reintalangerhütte verläuft flach und wunderschön entlang der Partnach. Wir durchqueren einen bemoosten, verwunschenen Wald und lassen die geschlossene Bockhütte rechts liegen. Langsam kommt die Sonne über dem Bergmassiv hervor und spendet uns Wärme für die erste kurze Pause an der Reintalangerhütte, wo wir unser selbstmitgebrachtes Frühstück essen. Von dort aus geht es weiter zur Knorrhütte. Neben uns strömt weiterhin die Partnach und vor uns liegt das Zugspitzmassiv, welches erklommen werden möchte. Nach einiger Zeit verlassen wir den Fluss und wandern durch das von hohen Bergen umgebene Reintal, bevor wir vor unserem ersten richtigen Anstieg stehen. Mit der Sonne im Rücken lassen sich die ersten Höhenmeter zügig meistern. Wir müssen uns immer wieder umsehen und den Blick auf das Reintal und die umliegenden Berggipfel genießen. Dann wird es steiler, die Sonne wärmer, der Hunger größer und die Kräfte weniger. Mit dem Auftauchen der Knorrhütte in unserem Blick und dem bevorstehenden Mittagessen vor Augen, schaffen wir die letzten Höhenmeter. Nach unserer Mittagspause begeben wir und gestärkt auf die letzten drei Stunden unserer Wanderung. Mit dem Wissen, dass das Schwierigste noch vor uns liegt, genießen wir den erholsamen Weg über das Zugspitzplatt bis zur Station Sonn-Alpin (2576m), auf dem es mal hinauf, mal hinab und manchmal sogar flach entlanggeht. Zum ersten Mal sehen wir unser Ziel und können nicht glauben, dass es noch einige Stunden entfernt liegt. Dann stehen wir vor dem steilen Geröllfeld, auf dem andere Wandernde auf allen Vieren hochsteigen und verstehen es. Laut Wegweiser sind es ab hier noch zwei Stunden. Wir bereiten uns körperlich und mental auf den bevorstehenden Anstieg vor. Auf dem Geröllfeld finden wir keinen festen Halt, denn immer wieder lösen sich kleine und große Steine und rollen den Berg hinab. Mit besonderer Vorsicht und voller Konzentration setzen wir einen Schritt vor den anderen, stützen uns auf unseren Händen ab und gelangen sicher ans Ende des Geröllfelds. Dann folgt ein felsiger Abschnitt, der unsere Kräfte besonders herausfordert. An Stahlseilen, die in den Felsen gehauen sind, ziehen wir uns hoch. Der Blick auf das Zugspitzplatt ist fantastisch und jede Anstrengung wert. Wir überqueren einen Grat, der uns einen Blick auf den Eibsee ermöglicht. Vor uns liegt der letzte Anstieg und als der Gipfel zum Greifen nah ist, müssen wir noch drei Treppen überwinden. An beiden Seiten des Geländers unterstützen wir jeden Schritt, bis wir um 15.50 Uhr den letzten auf den Boden der Aussichtsplattform setzen. Wir haben es geschafft, wir haben die Zugspitze erklommen! Ein Gefühl der Erleichterung überkommt uns, wir sind glücklich und die Erschöpfung ist für einen Moment vergessen. Wir klettern zum Gipfelkreuz und genießen das Bergpanorama, bevor uns die Wolken die Sicht versperren. Am Ende des Tages waren wir zehn Stunden auf die Zugspitze unterwegs, haben knapp 30km hinter uns gelassen und über 2300 Höhenmeter überwunden.
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