Satelliitti
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  • Päivä 33

    "Nur wilde Kinder. Ein Spiel!"

    5. helmikuuta 2023, Marokko ⋅ 🌙 12 °C

    Etwas reumütig verlassen wir den "Beachfeeling Platz", mitten in der Wüste auf ungefähr 730 Metern über Meer. Vor uns macht sich ein Deutscher Rentner ebenfalls abfahrtsbereit. Sein schönes Bimobil scheint eine Trockentrenntoilette zu haben. Was sicher eine sehr gute Sache ist. Leider ist der gute Mann zu faul, seinen Urinkanister bei den Sanitäranlagen zu entleeren. Die Palme neben seinem Fahrzeug muss nun den ganzen Inhalt schlucken!!! Verstohlen blickt der Übeltäter zu uns hinüber...ja, ich habs gesehen!
    Bevor wir die Strecke nach Rissani wählen, besuchen wir etwas ausserhalb Merzouga das Marocco National Auto Museum.
    Die Sammlung gehört einem Emir, welcher in den Emiraten ein bekanntes Automuseum besitzt. Die Ausstellung hier in Marokko beinhaltet ausschliesslich Geländewagen. Zum Teil sehr erstaunliche Fahrzeuge, welche uns zum schmunzeln bringen.
    Gegenüber des Museums kann man wunderbar direkt in den Dünen frei stehen. Etwas zu spät entdeckt...
    Rissani haben wir bereits auf der Hinfahrt ins Erg Chebbi passiert. Auf unserer heutigen Wegstrecke kommen wir abermals nach Rissani, der ältesten Stadt Marokkos. Seit der Antike war sie ein wichtiges Karawanenzentrum an der Goldstrasse nach Timbuktu. Einst wurden hier Salz, Leder, Metallwaren und Datteln gegen Sklaven, Gold und Elfenbein getauscht. Das als Münz veredelte Gold gelangte so nach Europa. Geprägte Goldmünzen gerieten so in den Handel. Es gilt somit auch erwiesen, dass zwischen den beiden Kontinenten Handel getrieben wurde. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Stadt zerstört. Im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut durch den Aloauiten-Sultan Moulay Ismail.
    Unseren Besuch beschränken wir auf einen Streifzug über den Sonntagsmarkt. Ein orientalisches Markttreiben erwartet uns. Es herrscht Hochbetrieb. Heute will ich einmal einen Becher frischen Zuckerrohrsaft versuchen. Mit Zitrone und Ingwer presst der junge Mann einige Zuckerrohre durch eine Walze. Was da im Becher landet mundet herrlich süss und erfrischend. Gestärkt zieht es mich nun so richtig ins Menschengedränge. Gewürze locken mich! So erstehen wir Marokkanischen Curry, Harissa, Zimt und Rosenblüten. Rosenöl darf auch nicht fehlen. Der Händler strahlt, ich ebenfalls...zum Abschied schenkt er uns noch ein Fläschchen Arganöl. Bei einem Schmied feilschen wir um eine Eisenlaterne.
    Zwischen all den Ständen springen immer wieder Kinder herum. Zum Teil sehr aufdringlich. Betteln immer nach "un Dirham".
    Ziemlich erschlagen ob all dem Treiben kehren wir zurück in unsere kleine "Oase"...und setzen die Fahrt weiter immer mehr in Richtung Norden und Hohen Atlas. Zwischen Erfoud und Meski auf der RN13 werfen uns Kinder Steine entgegen. Ein Kind trifft...zum Glück gibts keinen Schaden! Den Kindern scheint es nicht bewusst zu sein, was dieses "Spiel" auslösen könnte. Bei der nächsten Polizeikontrolle melden wir den Vorfall. Der Polizist meint lachend: Es sind wilde Kinder...und nur ein Spiel! Kopfschüttelnd fahren wir im Tal des Oued (Fluss) Ziz weiter. Palmenhaine und ein Oasengürtel begleiten uns bis zum angewählten Camping Auberge Tissirt. Sehr freundlich werden wir von Ali begrüsst. Gleich bringt er uns einen Begrüssungstee.
    Zum Nachtessen bestellen wir die regionale Spezialität Kallia. Gegen 19.00 Uhr bringt Ali dieses köstliche Mahl direkt zu Giotti. Eine der besten Mahlzeiten, welche wir in Marokko bereits genossen haben. Kallia besteht aus feingeschnittenen Zwiebeln, Öl, Tomaten, Pepperoni und kleinen Rindfleischstücken. Dazu kommen Gewürze wie Kreuzkümmel, Salz, Pfeffer, Harissa und eine Prise Zimt. Am Ende der Garzeit (in der Tajine) kommen noch verquirlte Eier über das Gericht, welche unter der Tajine-Haube stocken.
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