• Wettlauf mit der Zeit

    6 september 2024, Frankrijk ⋅ ⛅ 16 °C

    Als ich um 07.00 Uhr morgens mein Zelt verlasse sitzt Bounce bereits Kaffee kochend auf einem feuchten Plastikstuhl.
    Die Regenschauer der vergangenen Nacht sind der allgemeinen Stimmungslage nicht sonderlich zuträglich und so ist die Motivation zum schnellen Aufbruch eher gering. Kaffeetrinkend und Gearnerdend trödeln wir vor uns hin bis ein Blick zur Uhr keinen Aufschub mehr erlaubt, stehen doch heute die letzten einunddreißig Kilometer nach
    La Broque/ Schirmeck auf dem Plan. Also die noch angefeuchteten Klamotten in den Agilisten (Rucksack), ein letzter Blick zurück und los geht’s!
    Bereits beim ersten Anstieg verabschiede ich mich von Bounce, der noch einige Tage länger unterwegs ist und gebe Gas. Es waren interessante Tage mit vielen aufschlussreichen Gesprächen über seinen PCT Thruhike’22, sein Engagement fürs Ultralight Forum und auch über die Entwicklung des NST.
    Hoffe man sieht sich wieder…
    Schnell schalte ich den Turbo ein und fliege die ersten Kilometer zum Col du Wildberg. Ständig rechne ich an meiner durchschnittlichen Schrittgeschwindigkeit um rechtzeitig den Zug in Schirmeck zu bekommen.
    Den Aufstieg zum Rocher de Mutzig nehme ich im Speedhike-Tempo, oben angekommen blicke ich in eine weiße Nebelsuppe. Schade! Ein junger Trailrunner, der sich ebenfalls hier hoch verlaufen hat bestätigt normalerweise phantastische Aussichten bis tief ins Elsass.
    Über Felsenpfade und Forstwege werde ich zum nächsten Highlight geleitet, dem Massif du Donon mit seiner sehenswerten Tempelruine.
    „Der 1.009 Meter hohe Gipfel des Donon gilt als heilig, obwohl es keine archäologischen Beweise für keltische oder römische Bauwerke gibt.
    Der Tempel wurde erst 1869 erbaut. Vor seinem Bau stand hier eine mehrere Meter hohe geodätische Pyramide. Der Donon-Gebirgsstock bildet mit seinen 1009Hm den höchsten Punkt der unteren Vogesen, in denen die Provinzen Elsass und Lothringen aneinandergrenzen.“
    Ein Blick auf die Uhr zeigt das ich mittlerweile locker in der Zeit bin und mir für die restlichen dreizehn Kilometer gut dreieinhalb Stunden bleiben. Das reicht aus, zumal es von nun an ausschließlich bergab geht. In Schirmeck angekommen bleibt genügend Zeit den ansässigen Intermarché aufzusuchen um sich mit Kaltgetränken und Süsskram einzudecken.
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