Schluss

Das war’s vorerst, ich hoffe die kommenden Etappen lassen nicht allzu lange auf sich warten um die nächsten Schritte auf dem HexaTrek/ GR53 zu setzen
Das war’s vorerst, ich hoffe die kommenden Etappen lassen nicht allzu lange auf sich warten um die nächsten Schritte auf dem HexaTrek/ GR53 zu setzen
Als ich um 07.00 Uhr morgens mein Zelt verlasse sitzt Bounce bereits Kaffee kochend auf einem feuchten Plastikstuhl.
Die Regenschauer der vergangenen Nacht sind der allgemeinen Stimmungslage nicht sonderlich zuträglich und so ist die Motivation zum schnellen Aufbruch eher gering. Kaffeetrinkend und Gearnerdend trödeln wir vor uns hin bis ein Blick zur Uhr keinen Aufschub mehr erlaubt, stehen doch heute die letzten einunddreißig Kilometer nach
La Broque/ Schirmeck auf dem Plan. Also die noch angefeuchteten Klamotten in den Agilisten (Rucksack), ein letzter Blick zurück und los geht’s!
Bereits beim ersten Anstieg verabschiede ich mich von Bounce, der noch einige Tage länger unterwegs ist und gebe Gas. Es waren interessante Tage mit vielen aufschlussreichen Gesprächen über seinen PCT Thruhike’22, sein Engagement fürs Ultralight Forum und auch über die Entwicklung des NST.
Hoffe man sieht sich wieder…
Schnell schalte ich den Turbo ein und fliege die ersten Kilometer zum Col du Wildberg. Ständig rechne ich an meiner durchschnittlichen Schrittgeschwindigkeit um rechtzeitig den Zug in Schirmeck zu bekommen.
Den Aufstieg zum Rocher de Mutzig nehme ich im Speedhike-Tempo, oben angekommen blicke ich in eine weiße Nebelsuppe. Schade! Ein junger Trailrunner, der sich ebenfalls hier hoch verlaufen hat bestätigt normalerweise phantastische Aussichten bis tief ins Elsass.
Über Felsenpfade und Forstwege werde ich zum nächsten Highlight geleitet, dem Massif du Donon mit seiner sehenswerten Tempelruine.
„Der 1.009 Meter hohe Gipfel des Donon gilt als heilig, obwohl es keine archäologischen Beweise für keltische oder römische Bauwerke gibt.
Der Tempel wurde erst 1869 erbaut. Vor seinem Bau stand hier eine mehrere Meter hohe geodätische Pyramide. Der Donon-Gebirgsstock bildet mit seinen 1009Hm den höchsten Punkt der unteren Vogesen, in denen die Provinzen Elsass und Lothringen aneinandergrenzen.“
Ein Blick auf die Uhr zeigt das ich mittlerweile locker in der Zeit bin und mir für die restlichen dreizehn Kilometer gut dreieinhalb Stunden bleiben. Das reicht aus, zumal es von nun an ausschließlich bergab geht. In Schirmeck angekommen bleibt genügend Zeit den ansässigen Intermarché aufzusuchen um sich mit Kaltgetränken und Süsskram einzudecken.Leia mais
Als meine Füße mich endlich vom Camping du Rocher Richtung Trail bewegen ist Bounce schon vorausgegangen. Macht nichts, dafür habe ich etwas länger in der Campingküche gesessen, zwei Tassen Kaffee und zwei Croissants vernichtet, sowie von der gesamten ‚Campingplatzbesatzung‘ Abschied genommen. Schön war’s!
Jetzt, back on Trail, lasse ich es laufen. Wegen Unaufmerksamkeit drehe ich zwar ein paar Extraschleifen, rücke aber nach gut vierzig Minuten zu Bounce auf. Quatschend laufen wir aufwärts zum Refuge du Schneeberg wo wir uns kurz absetzen. Das Wetter zeigt sich von der eher zugeknöpften Seite und die Aussichten sind bescheiden. Nebel hängt zwischen den Bäumen und die hohe Luftfeuchtigkeit sorgt für schweißtreibende Anstiege. Irgendwann verläuft sich der Hexa-Trail im Dickicht des Waldes. Der eigentliche Weg ist unter Baumstümpfen begraben und so schlagen wir uns durchs Unterholz. Scheinbar Umleitung verpasst!! Schließlich findet sich der Weg des GR53 und es geht bergab Richtung Château Ruine du Nideck. Beim Nideck Wasserfall entscheiden wir ins Tal zum Camping Luttenbach zu laufen. Von hier sind es Morgen noch knapp 28Km zu meinem diesjährigen Trailausstieg in Schirmeck. Vorher jedoch Zelt aufbauen, kochen und Footprint schreiben.
P.S.: Soeben habe ich auf Insta gelesen das die German Traildays am 14. September entfallen. Sehr schade, wäre diesmal gerne dabei gewesen.Leia mais
ViajanteWenn man die Natur so anschaut, ist sie der Schwarzwälder doch sehr ähnlich. ☺️ Zumindest auf diesem Teil des Trails.
Widerwillig verlasse ich am Morgen mein Zelt,
der nächtliche Regen hinterlässt seine Spuren. Feuchtigkeit durchzieht das Gear…
Ich packe zusammen, verzichte auf Kaffee & Co. und mache mich auf den Weg nach Saverne.
Eine Stunde später sitze ich bei Croissant & Café au lait in einem kleinen Straßencafé und beobachte das geschäftige Treiben rings um mich herum.
Nach ausgiebigem Studium der Hexatrek App entscheide ich die insgesamt 26,5Km bis Dabo zu laufen um den dortigen Campingplatz zu nutzen. Nach kurzem Resupply bei Carrefoure Express verlasse ich Saverne und kraxele auf Waldpfaden Richtung Château du Haut Barr.
Hier oben geht es beinahe touristisch zu, so ist im Burghof neben einer kleinen Kapelle, ein Restaurant für den hungrigen Besucher untergebracht. Kurzerhand besteige ich über eine schmale Treppe die Burgruine, genieße einen verregneten Ausblick ins Elsass und verschwinde wieder im Wald.
Am Abri du Brotsch flüchte ich vor einem Regenschauer in das überdachte Shelter, als plötzlich ein Typ mit großem Backpack dazustößt. Malte aus Berlin interessiert sich sehr für Ultralightgear und so darf ich ihm jede Menge Tipps mit auf den Weg geben.
Erst laufen wir ein Stück gemeinsam, dann gehe ich alleine weiter.
Über viele schöne Abschnitte erreiche ich gegen 17.00 Uhr mein Tagesziel Camping du Rocher bei Dabo. Dieser überschaubare Platz ist ein wahres Hikerparadies, die Pächterin, eine Holländerin, ist supernett und kümmert sich liebevoll um ihre Gäste. Am Abend fahren wir zu fünft in ein kleines Restaurant und verbringen einen entspannten Abend bei Pizza und Bier.
Hier lerne ich auch Christian (Trailname Bounce) kennen, einen ehemaligen PCT‘ler mit welchem ich morgen weiter gehen werde.Leia mais
SommersprosseToll das Foto zu sehen, denn dass ist für uns ein ganz besonderer Platz.
SchönwetterwandererSchön, dass der CP un Dabo wieder auf hat. War noch 👑 erst mal zu.
ViajanteToll wenn man sich nicht nur zufällig begegnet, sondern auch gemeinsam den Abend verbringt!😁👍
Als ich früh am Morgen vor die Türe der nächtlichen Gîte de Etappe trete kriecht die Sonne langsam hinter dem Horizont hervor, die Erde dampft vor Wärme und leichter Nebel umhüllt den Wald. Was kann es schöneres geben als in diesen Momenten mit leichtem Gepäck in einen neuen Tag zu starten?!
Also verlasse ich das verschlafene Lichtenberg und finde mich schnell auf Wald- und Wiesenpfaden wieder. Begeistert von der Wegbeschaffenheit, welche zwischen Lehm- und Sandböden wechselt, laufe ich Kilometer um Kilometer, selbst ein paar Asphaltabschnitte stören nicht, schließlich befinde ich mich auf einer Fernwanderung nicht auf einem Sonntagsspaziergang. Wimmenau, ein kleines Dorf, lasse ich schnell hinter mir und tauche ebenso schnell wieder in den Wald. Hier treffe ich zwei belgische Wanderer die ebenfalls den GR 53 laufen. Als diesjährigen Zielort wollen sie Barr erreichen. Wir unterhalten uns ein wenig über Jakobswege, schießen ein paar Höhlenfotos, ich mache Pause und die Beiden ziehen ihres Weges.
Als ich kurze Zeit später Erckartswiller passiere sehe ich keinerlei Menschen, der gesamte Ort wirkt wie ausgestorben.
In La Petite-Pierre setze ich mich in das erstbeste Strassenlokal, bestelle ein Panache und fühle mich in Frankreich angekommen. Da erst Mittagszeit ist kaufe ich in der örtlichen Boulangerie eine Quiche, sowie einen Chicken Burger, hocke mich in den örtlichen Schlosspark und lass den lieben Gott einen guten Mann sein.
Ohne konkreten Tagesplan gehe ich einfach weiter und schaue wohin der Weg mich führt.
Nach insgesamt dreißig Tageskilometern suche ich mir ein geeignetes Nachtlager und baue relativ früh mein Zelt auf. Morgen sind es dann nur wenige Kilometer bis Saverne, eine der größeren Städte dieser Tour.Leia mais
SommersprosseSooft wie wir dort waren, so ganz habe ich mich nicht mit La Petite Pierre anfreunden können. War es sehr voll oder weil wochentags ganz ok?
SommersprosseVielleicht liegt es daran, dass es nicht wirklich einen Ortskern gibt.
Mitten in der Nacht erhellt plötzliches Licht mein Zelt, Sekunden später knallt es ohrenbetäubend. Gewitter!Schlaftrunken sitze ich auf meiner Thermorest beim Versuch zu rekonstruieren ob alle Klamotten im Trockenen sind. Sind sie!
Beruhigt lege ich mich wieder ab und lausche dem entspannten Prasseln des Regens an der Zeltwand.
Zwei Stunden später ist der Spuk vorbei und die Sonne zeigt sich wage am Himmel.
Wie herbeigesehnt konnte ich gestern, kurz vor Toreschluß, auf dem gechillten CP von Niederbronn-les-Bains einchecken. Jetzt, nach kurzem Petit Déjeuner geht’s erst zum Resupply und dann back on the Trail. Heute habe ich Lichtenberg als Zielort auserkoren, soll es doch hier ein Gite speziell für Wanderer geben.
Als ich Niederbronn, einen Ort mittlerer Größe hinter mir lasse, schraube ich mich Meter für Meter den Weg zur Ruine Wasenbourg hinauf. Die Luftfeuchtigkeit ist relativ hoch und so genehmige ich mir, vor Antritt der Burgbesichtigung, einen halben Liter Wasser auf Ex.
Interessanterweise lese ich auf der Tafel oberhalb des Einganges, dass Herr von Goethe 1770 ebenfalls hier weilte. Wo war der eigentlich nicht?
Schließlich geht es weitestgehend über nadelweiche Singletrails zum nächsten Baudenkmal der Grand Arnsbourg. Zwischendurch genehmige ich mir ein kleines Päuschen und haue mich im Second Half Style auf eine Bank. Zehn Kilometer weiter erreiche ich Lichtenstein und stehe
‚Oh Wunder‘ direkt vor der Wanderherberge, welche leider erst um 17.00 Uhr öffnet. Also ab in die Dorfbar. Drei Icetea und einen gemischten Salat später stehe ich wieder vor der Gite. Mittlerweile sitzt dort bereits Veronica, eine weitere GR53 Wanderin. Wir checken als einzigste Gäste ein, genehmigen uns am Abend eine Pizza vom Automaten und lassen den Tag entspannt ausklingen.Leia mais
ViajanteEs haben ja schon mehrere Pinguine dieses Teilstück vom HexaTrek gemacht, es beeindruckt mich immer aufs Neue😘
Für alle Interessierten zuerst ein Rückblick in die Geschichte meines gestrigen Nachtlagers, der Froensbourg:
„Die Froensburg wird erstmals 1269 erwähnt. Im 14. Jahrhundert werden gleich drei Eigentümer vermerkt. Unter ihnen befindet
sich Reinhard von Sickingen, welcher den durch den Kaiser eingeführten Landfrieden bricht. Aus diesem Anlaß wird die Burg 1355 von den Truppen Johann von Lichtenbergs zerstört. Erst 1389 wird sie wieder aufgebaut. Ein Jahrhundert später wird die Burg von dem Geschlecht der Fleckensteiner übernommen, welche 1481 bedeutende Umbauten vor-
nahmen.
Die in einem engen Waldwinkel gelegene Burg erhebt sich auf zwei Felsen. Unweit des jetzigen Zugangs erblickt man einen in den Fels gehauenen Raum, dessen Eingang durch ein Fallgatter beschützt war.
Dieser Saal ist mit dem Brunnen verbunden. Wegen der Enge und der Höhe des Felsens hat man auf den Innenhof verzichten müssen. Der Zugang zum oberen Palast erfolgte über eine Holztreppe sowie eine in den Felsen gehauene Treppe. Eine Hebebrücke verband die Hauptburg mit der westlicher gelegenen Vorburg. Dort befindet sich auch das Datum 1481 im oberen Teil der gotischen Tür. Ein zweiter Zugang zur Burg erfolgte über die Westseite durch eine in den Felsen gehauene Treppe (oberes Treppenende unweit der Zisterne).
Die „Froensburger Sage" berichtet, daß hier ein Riese wohnte, der mit gespreizten Beinen über dem Tal stehen konnte.“
Früh verlasse ich das Zelt. Irgendwann am gesterigen Abend haben sich noch vier weitere Hiker eingefunden, welche allesamt ein Plätzchen im Campspot Deluxe gefunden haben.
Bei Sonnenaufgang koche ich Kaffee und genieße mein Porridge.
Nach und nach werden alle Anderen wach. Natürlich wird viel über Trails und Gear gequatscht bevor ich dann endlich losstiefel.
Der Weg ist unglaublich abwechslungsreich,
auf schmalen Pfaden führt er an vielen Burgüberresten des 13.Jahrhunderts vorbei, oder geleitet mich über die Felsenpfade der ‚Sentiers de Roches‘.
Die Sonne gibt ihr Bestes und macht das bekraxeln der Burgen doppelt schwer, daher lasse ich gerne zwei davon links liegen und bevorzuge den Schatten des Waldes. Im Chalet du Wintersberg, am Col de Liese genehmige ich mir ein Gläschen Panache bevor ich mich an den Aufstieg zum Tour de Grand Wintersberg auf 581m Höhe mache. Gebaut um 1890 hat er eine Gesamthöhe von 25m.
Von nun an geht es Abwärts nach Niederbronn, hier erhoffe ich mir eine überlebenswichtige Dusche auf dem dortigen Campingplatz. Da dieser um 18.30 Uhr seine Türen schließt gebe ich Gas.Leia mais
Eine Woche Urlaub!
Eine Woche Zeit um die ersten Schritte am Anfang eines neuen Trails zu setzen!
Inspiriert durch Louder, WWW und die Wandermaus starte ich den HexaTrek der sich vorerst am GR53 orientiert. Selbstverständlich kann es „nur“ ein Section Hike sein, der Gesamttrail mit seinen 3045Km ist zeitlich nicht so leicht zu managen. Doch da die Deutsch/ Französische Grenze und der Trailhead des HexaTreks nicht allzu fern sind, geht’s am frühen Morgen mit der DB zum Briefkasten nach Schweigen/ Rechenbach.
Bei ordentlicher Betriebstemperatur laufe ich in Wissembourg über den umtriebigen Wochenmarkt und verlasse den Ort Richtung Nordvogesen.
Kaum betrete ich den Wald, befinde ich mich bereits auf herrlichen Singletrails.
Am allseits bekannten Abri du Scherhol genehmige ich mir eine kurze Rast, bevor mich der Pfad in den kleinen Weiler Climbach verschlägt. Bei gefühlten
32 Grad Celsius läuft der Schweiß in Strömen und bringt meinen Merinohoody an die Grenzen seiner Aufnahmekapazität.
Nach heftigen Anstieg zur ersten Burgbesichtigung, der Hohenbourg, wird klar das die nächste Einkehrmöglichkeit, dass Forsthaus Fleckenstein, zielgenau angesteuert wird.
Nach ausreichender Hydrierung mittels isotonischen Getränken geht’s nach knapp 26Km zum anvisierten Campspot der Burgruine Froensbourg.
Hier oben, unter freiem Himmel mit Blick über Wälder und Berge, schlage ich meinen Palast auf und genieße bei Tütenfutter einen traumhaften Sonnenuntergang.
Guet‘s NächtleLeia mais
WildWortWechselHey! Was für eine Überraschung! Wünsche dir viel Spaß auf dem Trail! 🙋🏼♂️
ViajanteDanke für die tollen Erinnerungen.
ViajanteImmer wieder gerne.
SommersprosseVielen Dank für die vielen Eindrücke vom Weg durch die immer wieder anders schönen Vogesen!
ViajanteSehr gerne, war mir ein Vergnügen😌
ViajanteTolle Tour! Nächstes mal reicht‘s vielleicht bis Basel, dann kannst du den Ausstieg bei uns machen! 🙋🏻♀️💋