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  • Warszawa

    August 28, 2021 in Poland ⋅ ☁️ 16 °C

    Dzien dobry (dt. Guten Tag) nach Österreich!
    Das sind gerade neben "Dziękuję" Danke) und "Smacznego" (Mahlzeit) meine meist gehörtesten und verwendeten polnischen Wörter 😉

    Was tut sich so auf der Reise?
    Am Donnerstag verabschieden Claudia und ich uns für eine Woche und bereisen Polen nun für eine Weile getrennt von einander, bevor wir uns in Kraków wiedersehen.

    So steige ich gegen 13:30 in das Auto des 29-jährigen Marcin aus Danzig, der über Blablacar eine Mitfahrgelegenheit bis in die polnische Hauptstadt angeboten hat.
    Rasch nach dem Einsteigen erklärt er mir, dass er leider nicht gut Englisch spreche. Dennoch versucht er immer wieder sich mit mir ein bisschen zu unterhalten. Er entschuldigt sich für die Verspätung, die ihm sichtlich unangenehm ist. Bemüht darum, dass ich mich wohl fühle, bietet er mir an meinen Autositz bequem für mich einzurichten oder mein Handy mit dem Autoradio zu verbinden, damit ich meine Lieblingsmusik hören könne. Er schenkt mir zudem noch eine Tafel Schokolade.

    Wenn wenig gesprochen wird, sind es oft die kleinen Gesten, die besonders einprägsam sind. Wie das sich Marcin vor dem Essen seines Burgers von McDonalds bekreuzigt. Es ist eine kleine Geste, die nicht viel Zeit benötigt und sehr schön seine Dankbarkeit fürs Essen zum Ausdruck bringt.

    Wir legen an diesem Nachmittag gemeinsam etwa 450 km bis nach Warschau zurück. Am Weg durch die zumeist sehr flache und waldreiche Landschaft fallen mir ähnliche Häuser und Autos wie in Deutschland und Österreich auf. Markantester Unterschied waren für mich lediglich die polnischen Stadt- und Ortsnamen.

    In Warschau angekommen, fährt mich Marcin direkt bis zum Eingang meines Hostels, wo ich kurz darauf einchecke und ein Bett in einem 6-Bett-Zimmer beziehe.
    Ich erlebe Warschau als eine sehr lebendige Stadt mit vielen Facetten und die beinahe schon gegensätzliches miteinander verbindet.
    So bietet das Stadtbild eine moderne Skyline in deren Mitte sich der Kultur- und Wissenschaftspalast aus der kommunistischen Ära befindet. Neben Plattenbauten findet sich moderner Wohnungsbau und eine wunderschöne wiederaufgebaute Altstadt, die Teil des UNESCO Weltkulturerbes ist.
    Die Stadt liegt an der kaum regulierten Wisla (dt. Weichsel). Auf der einen Flußseite findet sich eine schöne Promenade mit einer Statue, die auch das Warschauer Stadtwappen trägt. Auf der anderen Seite lässt sich durch eine wunderbare Aulandschaft mit Strand spazieren. Ganz in der Nähe finde ich auch einen Boulderblock, wo ich wieder mal ein bisschen klettere 😍

    Neben einem Lauf durch den Lazienki-Park besuche ich auch das Museum über die Geschichte der Juden in Polen und esse dort im Restaurant zu Mittag. Als Vorspeise mit rotem Borsch, eine polnische Suppe und als Hauptspeise ein Gericht aus dem Nahen Osten - eine mit Couscous gefüllte Melanzani. Quasi passendes Essen zum Thema des Museums. 😋

    An meinem letzten Abend in Warschau lerne ich im Hostel Alex kennen. Der 24-jährige hat eine mexikanische Mutter und einen polnischen Vater, ist in den USA geboren und lebt derzeit in Vancouver in Kanada. Die Frage, woher kommst du, ist bei Alex somit immer mit einer etwas längeren Antwort verbunden.
    Wir besuchen gemeinsam eine Bar und bei ein paar polnischen 🍻 erzählt er mir, dass er ab Oktober in Warschau "Internationale Beziehungen" studieren werde und nach mehreren Wohnortwechsel wieder nach Polen zieht. Er sagt von sich aus, dass er stolz sei Pole zu sein und Polen seiner Ansicht nach ein stark wachsendes und sich gut entwickelndes Land sei. Der Fußballfan erzählt mir, dass er vor wenigen Jahren in Warschau das Länderspiel Polen gegen Mexiko mit seiner Familie besucht habe. Das Spiel endete 1:1 unentschieden - das perfekte Ergebnis für Alex ☺️

    Von Warschau geht's nun mit dem Bus weiter Richtung Süden in den Winter- und Wandersportort Zakopane.
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