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  • Day 10

    Unterwegs in Georgien

    May 12, 2019 in Georgia ⋅ ⛅ 20 °C

    Wir machen uns auf in Richtung der Höhlenstadt Vardzia. Ein Stück geht's über die Autobahn durch eine Ebene mit Teeanbaugebieten nach Osten Richtung Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, dann fahren wir südwärts durchs Gebirge. Wir kommen durch die Dörfer der Georgier. Die Häuser schauen schrecklich aus. Manchmal sind die Dächer so kaputt, dass die Leute das obere Stockwerk gar nicht mehr bewohnen können. Welleternit und Blech scheint die günstigste Art zu sein, Löcher abzudecken. Die Leute haben alle Gärten und sind wahrscheinlich zum Großteil Selbstversorger. In mehreren Orten sehen wir auf jeder Seite der Straße Rohre in etwa 3 Metern Höhe in denen die Stromleitungen verlegt sind.
    Interessant ist, dass die Autos der Georgier, gemessen an ihren desolaten Häusern top sind (mal abgesehen von manchen Bremsleuchten etc.) und irgendwie merkwürdig ist in diesem Zusammenhang die ziemlich auffallende Dichte hochpreisiger Mercedes und BMW's.
    DieTiere laufen hier überall frei herum. Wir sehen eine Stute mit einem lustig herum springenden Fohlen auf einer Kreisverkehrsinsel und grasende Kühe auf dem Mittelstreifen der Autobahn. Vollkommen auf sich gestellt sind Hunde, Schweine und Kühe stets futtersuchend überall am Straßenrand zu sehen.
    Die Straße ist meiste Zeit Flickwerk und deshalb holprig und das klopft uns ganz schön weich. Das Schlimmste auf der Straße sind jedoch die meisten Georgier selbst. Sie scheinen dauernd in Zeitnot zu sein. Sie hupen, überholen unnötig und gefährlich und sind stur wie die Böcke, wenn's ums Ausweichen oder Nachgeben geht. Die zahlreichen 30er und 50er Beschränkungen stehen hier nur als Lollymodelle herum. Niemand kümmert sich drum. Wir auch nicht. Gefahren wird, was die Straße hergibt und das ist manchmal ohnehin sehr wenig.
    Außerhalb ihrer Fahrzeuge sind die Georgier allerdings sehr freundlich , hilfsbereit und irgendwie dauernd am Arbeiten.
    Wir machen Halt in Akalziche. Kaum stellen wir das Motorrad ab, geht ein Donnerwetter nieder. Glück gehabt!
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