• Ei Zorzal, Salento, Kaffeetour

    Feb 17–20 in Colombia ⋅ ☁️ 18 °C

    Frühstück hatten wir bislang in jedem Hotel dasselbe. Es gibt immer Melonen, ein paar Scheiben süßes Toastbrot, Rührei, Rührei mit Zwiebel, Tomaten und Champignons, oder Rührei mit allem und zusätzlich mit Schinken, Kaffee in verschiedenen Variationen, Butter gibt's üblicherweise nicht, heute schon. Kurze Zeit später brechen wir auf um Salento zu entdecken. Unser Hotel liegt am Ortsrand mitten im Grünen, deswegen dauert es eine gute Viertelstunde bis wir am Hauptplatz sind. Die Häuser sind bunt und die Straßen stückweise ziemlich steil. Hier floriert der Tourismus. Wir entdecken nur Souvenirgeschäfte, Restaurants, Hotels und Hostels, Cafés und Infostände für Ausflüge in die Gegend, die allerdings wirklich sehr schön ist. Eine Stiege führt zu einer Aussichtsplattform, von der man einen wunderbaren Blick auf ganz Salento hat. Während sich Karl einen Kaffee vergönnt, kämpfe ich mich die Stufen hinauf und ich komme ganz schön ins Schwitzen. Sogar viel Jüngere als ich müssen öfters pausieren. Es ist nicht heiß, aber ziemlich schwül und wir sind hier immerhin auf knapp 2000 m Höhe. Es sind 350 Stufen. Einen Kaffee Negro hab ich mir daraufhin echt verdient. Dann schlendern wir zurück zum Quartier. Unterwegs kaufen wir im Supermarkt eine große Tube Zahnpasta, ein Deo, eine Packung Wurst, eine Packung geräucherten Schinken und eine Packung zwiebackähnliches Brot. Dafür bezahlen wir ganze 6,27 Euro! Um 3 h nachmittags werden wir zu einer Kaffeetour abgeholt. Zusammen mit 4 jungen Israelinnen, deren Eltern aus Äthiopien stammen, werden wir von unserem Guide durch die Plantage geführt. Hier noch in aller Kürze das Wichtigste über den kolumbianischen Kaffee:
    Kolumbien gehört zu den wichtigsten Kaffeeproduzenten der Welt. Das Herz der Kaffeeanbauregion liegt im Kaffeedreieck im Hochland der Anden. Dieses Gebiet wurde von der UNESCO u. a. für seine nachhaltige Landwirtschaft als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Kaffeepflanzen brauchen mindestens drei Jahre bis sie das erste mal Früchte tragen. In Kolumbien wird nur die Arabicabohne angebaut und die Bohnen werden händisch gepflückt. Das hat den Vorteil, dass nur reife Kaffeebohnen gepflückt werden, was sich nachhaltig auf die Kaffeequalität auswirkt. Es gibt drei Arten der Aufbereitung der Kaffeebohnen: trocken, halbtrocken und nass. In Kolumbien werden die Bohnen grundsätzlich nass aufbereitet. Bei der nassen Aufbereitung werden die Kirschen innerhalb eines Tages nach der Ernte mit viel Wasser gereinigt und von Haut und Fleisch befreit. Im Anschluss daran fermentieren die Früchte, werden dann ihrer restlichen Häutchen entledigt, erneut gewaschen und getrocknet. Anschließend werden sie in Säcke verpackt, exportiert und im Importland geröstet. Nach der Ernte und Aufbereitung bleiben von 100 Kilo Kirschen zwischen 10 und 20 Kilo Rohkaffee und nur 13 Kilo Röstkaffee übrig.
    Ach ja, eigentlich wollten wir abends noch in den Ort gehen und schauen, was sich da so tut, aber nein, es regnet ja schon wieder in Strömen! 🤨🤔😕
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